30.05.2014 17:32An Pfingsten drehen sich die Uhren auf dem Burgplatz zurück und das Mittelalter streift umher. Scheinbar einer anderen Zeit entsprungen, kommen allerlei Krämer, Handwerksmeister, Garköche, Tavernenwirte und Spielmänner zusammen, um Erwachsenen wie Kindern ihre Talente zu präsentieren. Die Veranstaltung wird ausgerichtet von der Mittelalter Marketing GmbH mit der Unterstützung des Vereins Kramer, Zunft und Kurtzweyl.
Vom 7. bis 9. Juni schmiegen sich wieder etliche kleine Buden und Bühnen um den
Dom St. Blasii und die Burg Dankwarderode. In ihrem Schutz und mit wehenden Fahnen schärfen Handwerksmeister ihre Werkzeuge, polieren Wirte ihre Krüge, allesamt in bunte Linnen und Leder gehüllt – ein ganz normaler Marktalltag im 16. Jahrhundert. Im vergangenen Jahr besuchten rund 15.000 Gäste den mittelalterlichen Markt und tauchten ab in eine märchenhafte Welt. „Liebevoll bis ins kleinste Detail wird der Mittelalterliche Pfingstmarkt in historischer Kulisse nachempfunden“, so Björn Nattermüller, Bereichsleiter der Braunschweig Stadtmarketing GmbH. Unter freiem Himmel im Angesicht des Sonnenscheins kann das Volk zu Brunswiek am 7. Juni um 14 Uhr der feierlichen Markteröffnungszeremonie beiwohnen, den Worten des Magistrats lauschen und sich dorthin treiben lassen, wohin die Sinne einen ziehen.
Für einen mysteriösen und faszinierenden Klangteppich aus traditionellen Stücken und eigenen Kompositionen sorgt die bekannte Mittelalter-Band Fabula, die seit 1995 auf weit über 600 Mittelalter-Spektakeln, Konzerten und Folk-Festivals in ganz Europa gespielt hat. In Anlehnung an die Wurzeln der mittelalterlichen Spielmannszunft schaffen sie mit Sackpfeife, einem bis ins 18. Jahrhundert beliebten Volksinstrument in Deutschland, und Trommeln mitreißende Melodien. Bei vollem Instrumenten- und Körpereinsatz sowie mitreißenden Rhythmen steht kein Bein mehr still.
Die Augen gleiten weiter über die zahlreichen Stände, an denen Krämer, Hökerer, Quacksalber und Figuren aus dem fernen Orient ihre Waren und Elixiere feilbieten und Handwerksmeister verschiedenster Zünfte sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen lassen. Für das leibliche Wohl sorgen die Garköche und Tavernenwirte mit köstlichen Speisen und feinsten Spezialitäten aus fernen Ländern sowie mit kühlem und heißem Trank. Die kleinen Marktgäste können sich derweil an einem besonderen Unterhaltungsprogramm erfreuen: In der Kinderwerkstatt, beim Bogenschießen und Eierknacken können sie ihre mittelalterlichen Talente erproben, Mutige stellen sich der Drachenjagd.
„Schauspiel, Kampf, Komödie“ – so könnte die Parole des Ritters Hartigo und seinen Begleitern lauten, wenn sie ihre Schwerter schwingen und Klingen aneinander klirren, sodass das Echo zwischen den historischen Gebäuden kaum hinterherzukommen vermag. Im Eifer des Gefechts wird auch schon mal eine Heugabel zweckentfremdet, um den Ritter in der Rüstung auf Abstand zu halten. Verbrüderung, Kampfgebrüll und List erwarten die Besucher in zwielichtiger Einträchtigkeit. „Die Künstler bieten nicht nur ein abwechslungsreiches Programm, sondern verschmelzen mit ihren Geschichten. Sie erzählen den einen oder anderen Schwank und stehen in einem lebendigen Austausch mit den Zuschauern“, erzählt Daniel Diekmann, Geschäftsführer der Mittelalter Marketing GmbH.
Filigran geht es mit Fadenreych und seinen Puppen zu. Wenn er seine hölzernen Helden durch unglaubliche Abenteuer führt, sind Spannung und Lachen vorprogrammiert. Die Artisten Fernando und Serafina haben sich mit anmutiger Akrobatik seit vielen Jahren in die Herzen des Publikums gespielt. Setzt dann irgendwann langsam die Dämmerung ein, verzaubern Feuerkünstler die Besucher, wenn sie wagemutig mit entflammten Keulen jonglieren und auf ihrem Körper balancieren.
Die letzte Fackel erlischt Samstag und Sonntag um 22 Uhr, um am nächsten Tag erneut um 11 Uhr entzündet zu werden. Am Pfingstmontag schließt der mittelalterliche Markt auf dem Burgplatz bereits um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Kinder unter zwei Braunschweiger Ellen (114 cm) haben freien Eintritt.
Weitere Informationen gibt es unter www.braunschweig.de/mima.