01.09.2010 17:16Östlich von Wismar am Neuklostersee liegt die Stadt Neukloster. Vom ehemaligen Benediktinerkloster, das 1219 unter dem Namen Campus Solis dort gegründet wurde, sind nur noch die Klosterkirche, der Glockenturm und das Propsteigebäude erhalten. Das Kloster wurde im Jahre 1555 im Zuge der Reformation säkularisiert. Anschließend sind große Teile des Geländes verfallen. Ein Besuch der Klosterkirche aber ist noch heute lohnenswert. Hier finden Besucher einige der ältesten Glasmalereien Norddeutschlands. Sie entstanden um 1250, zeigen verschiedene Heilige und befinden sich in der Dreierfenstergruppe des Chores. Im Klostergarten, der dem im schweizerischen St. Gallen nachempfunden ist, wachsen verschiedene Kräuter. Der Marienaltar wurde um 1500 von einem unbekannten Meister geschaffen. Die geschnitzte Predella besteht aus Teilen eines anderen Altars und ist deutlich älter (um 1420). Darauf sind Szenen und Heiligenfiguren dargestellt. Zur Klosterkirche gehört auch ein Glockenturm, der Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet wurde und ursprünglich ein dreifaches Geläut besaß. Eine Glocke ging im Zweiten Weltkrieg verloren, wurde aber im Mai 2002 neu gegossen, sodass Neukloster nun wieder ein volles Geläut hat. Am 12. September sind das ehemalige Klostergelände sowie der Glockenturm im Rahmen des Tages des offenen Denkmals zugänglich.
Weitere Informationen: www.neukloster-kirche.de
Foto: Klosterkirche in Neukloster