Sonnenschutz im Winter? Tipps für den richtigen Hautschutz im Winterurlaub04.11.2003 13:43 Sonnenschutz im Winter? Skifahrer kennen das Problem: Auch die scheinbar schwache Wintersonne kann, intensiviert durch Schnee und Höhenlage, schnell im ungeschützten Gesicht Verbrennungen verursachen, zumal die Kälte leicht über das Gefühl für einen möglichen Sonnenbrand hinwegtäuscht. Doch wer meint, mit der Sonnencreme, die im Sommer wirkungsvoll schützt, auch im Winterurlaub gut bedient zu sein, kann üble Erfahrungen machen. Denn im Winter muss die Haut nicht nur vor den schädlichen UVA- und UVB-Strahlen geschützt werden, sondern auch vor Kälte. "Kälteschäden auf der Haut können bereits ab +5 °C durch Wasser aus Nebel, Schneeflocken und Regentropfen verursacht werden", erklärt Apothekerin Dr. Bettina Schraut vom Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf. Sie gibt einige Tipps für den richtigen Hautschutz bei Reisen in den Winterurlaub:
Sonnenschutzprodukte und andere Hautcremes für Wintersportler sollten wasserarm und fetthaltig sein. Denn der Wasseranteil in den Cremes, Lotionen oder Gels kann gefrieren und somit die Haut schädigen. Zudem produziert die Haut bei extremer Kälte kein eigenes Fett mehr und kann daher eine Zusatzration gut vertragen. Produkte mit geringem oder ohne Wasseranteil sind Lipogele, Fettpasten mit hohem Anteil an Mikropigmenten, wasserarme, sogenannte W/O-Cremes (Wasser-in-Öl-Cremes), Liposomenprodukte ohne Wasseranteil und breite Fettstifte.
Obwohl die Sonnenstrahlung im Winter deutlich schwächer ist, als in den Sommermonaten, sollte dennoch ein hoher Lichtschutzfaktor (LSF) gewählt werden und ein UVA-Schutz unbedingt vorhanden sein. Denn der Schnee und die Höhenlage im Gebirge intensivieren die Strahlung. Pro 1000 Höhenmeter verstärkt sich die UVB-Strahlung um 20 Prozent und die Reflexion durch Schnee kann die Einwirkung um bis zu 90 Prozent verstärken.
Besonders gefährdet sind die Lippen, sie können als einzige Hautpartie keinen Eigenschutz durch Bräune aufbauen. Hinzu kommt, dass die UV-Strahlung zu einer Schwächung des Immunsystems führt, wodurch bei anfälligen Menschen beispielsweise Lippenherpes leichter ausbrechen kann. Die regelmäßige und sorgfältige Lippenpflege mit einem hohen Lichtschutzfaktor ist daher besonders wichtig.
Apothekerin Dr. Bettina Schraut empfiehlt jedem Winterurlauber, sich in einer Apotheke qualifiziert über den passenden Hautschutz beraten zu lassen. Zumal bei den meisten Menschen die Haut im Winter sonnenungewöhnt und pigmentarm ist und der individuellen Pflege eine besondere Bedeutung zukommt. "Laien können zwar den Lichtschutzfaktor bei einer Sonnencreme erkennen und oftmals einordnen, ob er ausreichend sein wird, sie sind jedoch überfordert mit der Frage, ob die Creme, Lotion oder das Gel darüber hinaus tatsächlich geeignet ist und umfassenden Schutz bietet." Das CRM veröffentlicht im Internet unter: www.crm.de eine Liste mit Adressen von Apotheken, die reisemedizinisch fortgebildete Mitarbeiter haben und kompetente Beratung anbieten.
Quelle: CRM.de |