18.03.2010 14:13(djd/pt). Dichte Misch- und Nadelwälder, windgepeitschte Kuppen und sanfte Täler, in denen weit verstreut Weiler, Dörfer und Städtchen liegen: So kennt man die Rhön. Inmitten dieser fast unberührten Natur ruht aber auch ein besonderer Kulturschatz: Die Kirchenburg in Ostheim vor der Rhön ist die größte und gleichzeitig eine der am besten erhaltenen in Deutschland und trägt seit 2003 den Titel "Denkmal von nationaler Bedeutung".
Beinahe alle Bereiche der Burg sind für Gäste zugänglich. Führungen durch verwinkelte Gänge und doppelte Mauern vermitteln für Erwachsene und speziell für Kinder auf spannende Weise Geschichte. Im Museum "Lebendige Kirchenburg", das 2008 in den ehemaligen Speicherhäusern - den sogenannten Gaden - eröffnet wurde, kann man sich die Bedeutung der Wehranlage als Zufluchtsort und Lagerstätte während sechs Jahrhunderten erklären lassen. Und nicht nur die Kinder zieht es magisch zu den interaktiven Bildschirmen oder dem multimedialen Fernrohr, durch das man einen Blick ins Ostheim des späten Mittelalters werfen kann.
Fachwerkhäuser und Adelshöfe
Ein Rundgang durch Innenstadt und Marktstraße zeigt, dass sich Ostheim vor der Rhön bis heute seine unverfälschte Beschaulichkeit erhalten hat. Die schönen Fachwerkgebäude und die ehemaligen Adelshöfe sind liebe- und respektvoll restauriert, Bausünden wird man hier nicht finden. Die bewirtschaftete Burgruine Lichtenburg gilt seit ihrer Restaurierung als eines der malerischsten Ausflugsziele, und für ein gutes Bier aus der Ostheimer Traditionsbrauerei Streck sollte immer Zeit sein.
Überirdische Klänge
Schon zu Zeiten Johann Sebastian Bachs wurde die Orgel als "Instrument Gottes" bezeichnet. Bis heute kann sich kaum jemand dem Zauber ihrer Klänge entziehen. Deshalb sollte man in Ostheim vor der Rhön dem berühmten Orgelbaumuseum im Hansteinschen Schloss einen Besuch abstatten. Ostheim ist seit über 400 Jahren als Orgelbaustadt bekannt, und das Museum stellt aus jeder Epoche auch jetzt noch bespielbare Orgeln aus, wie musikalische Führungen und Konzerte beweisen.
Foto: djd/Tourist-Information Ostheim