26.11.2008 12:47NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke unterzeichnet im Kreishaus Urkunde
Kreis Soest (kso.2008.11.26.504.-rn). Wir werden alles tun, um den Radverkehr im Kreis Soest weiter voranzubringen und die Urkunde zu behalten. Das erwiderte Landrätin Eva Irrgang auf den Hinweis von NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke, das Prädikat Fahrradfreundlicher Kreis werde jeweils nur für sieben Jahre vergeben. Wittke kam am Mittwoch, 26. November 2008, ins Kreishaus nach Soest, um gemeinsam mit Landrätin Eva Irrgang die Urkunde zu unterzeichnen, mit der die Aufnahme des Kreises Soest in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW (AGFS) besiegelt wurde. Gemeinsam mit AGFS-Geschäftsführer Harald Hilgers überreichte der Minister außerdem Schilder, die künftig an den Kreisgrenzen auf die Auszeichnung Fahrradfreundlicher Kreis in Nordrhein-Westfalen aufmerksam machen werden.
Der Kreis Soest sei eigentlich prädestiniert für dieses Etikett, betonte Landrätin Eva Irrgang. Sie wies darauf hin, dass der Kreis Soest mit seiner landschaftlichen Vielfalt Radfahrtouristen in jeder Hinsicht etwas zu bieten habe. Gemeinsam mit seinen Kommunen habe der Kreis Soest aber auch enorme Anstrengungen zur Verbesserung der verkehrstechnischen Infrastruktur unternommen.
Minister Wittke betonte, dass das Fahrrad nicht nur Sportgerät, sondern ein ernstzunehmendes Verkehrsmittel sei. Mit einem Radverkehrsanteil von 12,5 Prozent liege Nordrhein-Westfalen deutlich über dem bundesweiten Wert von 9 Prozent. Dem werde das Land gerecht. 2008 entstünden in Nordrhein-Westfalen so viele neue Radwege wie noch nie. Insgesamt gebe es im Land 13.800 Kilometer, die mit 72.000 Wegweisern ausgeschildert seien. Als Erfolgsgeschichte kennzeichnete Minister Wittke den Radroutenplaner NRW im Internet. 71,5 Mio. Zugriffe seien registriert worden.
Der Kreis Soest ist die 48. Kommune, die Mitglied im AGFS ist. Geschäftsführer Harald Hilgers erläuterte, dass damit 9 Mio. der insgesamt 17 Mio. NRW-Einwohner mittlerweile in einem fahrradfreundlichen Bereich leben. Er berichtete, dass die AGFS aus einem Erfahrungsaustausch zwischen kommunalen Planern entstanden sei, die etwa gegen die immer geringer werdenden Räume für Radfahrer und Fußgänger tun wollten.
Dr. Jürgen Wutschka, Chef der Stabsstelle Kreisentwicklung, berichtete den Gästen, dass der Kreis zwischen 2002 und 2007 Investitionen in Höhe von 1,1 Mio. Euro für den Radverkehr getätigt habe. Man wolle sich aber auf dem Erreichten nicht ausruhen. Ein Radverkehrskonzept für den Kreis Soest solle auf den Weg gebracht werden. Es sei außerdem geplant, erfolgreiche Events wie das alljährliche Anradeln und das Sattelfest zu optimieren und neue Veranstaltungen mit den Kommunen des Kreises zu entwickeln.
Dr. Eberhard Christ, Geschäftsführer der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG), stellte den Anfang des Jahres erfolgreich eingeführten FahrradBus im Kreis Soest vor. Eigentlich habe das Nahverkehrsunternehmen damit gerechnet, dass das Angebot pro Betriebstag von 17 Radfahrern genutzt werden würde. Tatsächlich seien es statistisch 43,5 Fahrräder pro Betriebstag geworden, die 2008 auf das Gefährt verladen worden seien.