25.07.2016 17:17Es müssen nicht immer Kühe sein. In Mittenwald zumindest dreht sich am 3. September alles um die Ziege. Nach dem traditionellen Goaßabtrieb wird die Fußgängerzone des Bilderbuchortes ab 11 Uhr zum Laufsteg, auf dem sich rund 200 Ziegen der Jury präsentieren. Wenn der Besitzer der Schönsten stolz seinen Pokal in Empfang nimmt, legen die Einheimischen ihre Trachten an und feiern gemeinsam mit den Gästen die gesunde Rückkehr der Tiere von den Bergen. Die Almabtriebe in der Zugspitz Region sind zahlreich und werden von einem bunten Rahmenprogramm begleitet. Egal an welchem Wochenende im September man kommt: Irgendwo ist immer ein Viehabtrieb. Dazu bieten Bauernmärkte, Trachtenmodenschauen und Schmankerlwochen viele Gelegenheiten, Tradition und Brauchtum hautnah zu erleben.
Titelbild: In Mittenwald werden die Ziegen durch den historischen Ortskern getrieben.
Foto: Alpenwelt Karwendel, Hubert Hornsteiner
„Besonders junge Züchter sind überglücklich, wenn sie den Siegerpokal mit nach Hause nehmen können“, sagt Christian Neuner, der bei den Ziegen gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Andreas den Ton angibt. Seit nunmehr einem viertel Jahrhundert sind die beiden während der Sommermonate auf der Scheibenalm unterhalb des Wettersteins. Von hier aus führen Hütejungen im Sommer die 200 Ziegen der 30 Mittenwalder Bauern auf die umliegenden Weideflächen. „Wir haben pro Woche drei bis vier Buben hier oben“, sagt Christian Neuner. Der Job sei unter den 8- bis 16-Jährigen so beliebt, dass man schon eine Warteliste führe.
Beliebt sind auch die Schafabtriebe: Am 10. September zieht die blökende Meute durch Mittenwald, bevor man sich einen Tag später am Schafstadl oberhalb der Gröblalm versammelt, um die Hübscheste der Herde zu feiern. Am 18. September wetteifern dann mitten in Garmisch-Partenkirchen die Bergschafe – erkennbar an den lang herabhängenden Ohren – wer die dichteste Wolle, die stärksten Muskeln und überhaupt den besten Auftritt hat. Dazu gibt es bayerische Spezialitäten im Festzelt und ein Unterhaltungsprogramm für Kinder.
Weitere Glanzlichter setzen traditionelle Almabtriebe, bei denen die Kühe am 17. September in Krün und am 18. September in Mittenwald zurück in den Heimatstall kehren. Sind alle gesund, werden die Kühe vor dem Marsch ins Tal prächtig mit Blumen „aufgekranzt“. Wenn nicht, bleibt der Schmuck in Mittenwald bei allen Kühen aus; in Krün nur bei den Tieren des Bauern, der den Verlust zu beklagen hat. Gefeiert wird auf alle Fälle: Während es in Mittenwald nach dem Abtrieb ein Almfest gibt, wird das Spektakel in Krün von einem Bauernmarkt mit regionalen Produkten begleitet. Dazu gibt es Vorführungen von Schuhplattlern, Goaslschnalzern,
Alphornbläsern und eine Trachtenmodenschau.
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Die
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