Passend: Urlaub in Soest (Deutschland)

Kreis Soest
Dem Kalkstein auf der Spur

Kreis Soest


29.08.2008 10:23
Steinabbauflächen in Geseke und Aussichten

Die Wiesenweihe wird man auf dieser Radtour durch das Vogelschutzgebiet Hellwegbörde vermutlich nicht mehr zu Gesicht bekommen, denn spätestens Anfang September fliegt sie nach Afrika in wärmere Gefilde. Trotzdem hat die Offenlandschaft in der Umgebung von Geseke, am östlichen Rand des Kreises, auch im September ihre besonderen Reize.

Start und Zielpunkt der Radroute des Monats September ist jeweils der Bahnhof Geseke mit seiner Radstation. Zunächst führt die Route in Richtung Westen nach Störmede. Vorbei am Heimathaus Störmede knickt sie dort nach Süden ab, überquert die Bundesstraße 1 und führt gemächlich den Haarstrang hinauf. Hier wird die alte Warte Lugdal passiert, ein Rest der Geseker Verteidigungsanlagen aus dem Mittelalter. Weiter geht es zum Naturschutzgebiet Prövenholz und dort für ein Teilstück der Strecke am Rand eines Steinbruchs der Zementindustrie entlang. Die gewaltigen, beeindruckenden Ausmaße dieser Steinabbaufläche sind hier gut sichtbar. Bei klarem Wetter reicht die Aussicht weit über die Bördelandschaft hinaus bis zum Teutoburger Wald.

Weiter östlich, nach der Überquerung der Straße von Geseke nach Steinhausen und der Osterschledde wird das nächste Waldstück, das Ochsenholz gestreift. Wiederum ergibt sich hier eine herrliche Fernsicht, auch auf das nordöstlich gelegene Salzkotten. Bald geht es von hier auf einer langen Abfahrt wieder zurück nach Norden, zum Teil genau auf der Kreisgrenze zum Nachbarkreis Paderborn, um dann von Osten kommend, am Landcafé Senger vorbei, wieder auf das Stadtgebiet zuzuradeln.

In der Stadt angelangt wird bei aufmerksamer Betrachtung sichtbar, dass der Kalkstein nicht nur zu Zement verarbeitet wurde. Besonders innerhalb der Umwallung prägt der Kalkstein das Stadtbild, hier bestehen viele Mauern und Gebäude aus diesem Baustoff. Besonders erwähnenswert sind hier zum Beispiel der Böddecker Hof, ein Wohnspeicher aus dem 16. Jahrhundert oder auch die Stiftskirche St. Cyriakus, die Heimatkirche des bekannten Erzbischofs von München und Freising, Reinhard Marx.

Auch die Mauern der fast vollständig erhaltenen Wallanlage von Geseke bestehen aus dem Kalkstein. Ebenfalls sehenswert sind die Stiftsschule, ein Fachwerkgebäude von 1608; die Stadtkirche, erbaut ab dem 12. Jahrhundert; und das Haus Thoholte, ein ehemaliger Adelssitz, aus dem 16. Jahrhundert mit barockem Teil von 1714. Der Marktplatz mit der Bronzefigur Waschfrau mit Kind und auch die Fußgängerzone vermitteln mit ihren zahlreichen, oft sehr alten Fachwerkhäusern, Nebensträßchen und gewachsenen Strukturen die gemütliche und idyllisch-typische Atmosphäre der alten westfälischen Ackerbürgerstadt Geseke. Hier finden sich auch zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, die zu einem schönen Abschluss der Radtour genutzt werden können.

Von März/April bis November stellt der Kreis Soest, gemeinsam mit dem Hellweg Touristik e. V. und einer kreisangehörigen Stadt und Gemeinde, monatlich attraktive Fahrradrouten im Kreisgebiet vor. Die September-Route 2008 wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Geseke erarbeitet.

Alle Informationen für die rund 30 Kilometer lange Strecke sind erhältlich im Internet unter https://www.tourismus-kreis-soest.de/de/, Stichwort Radwandern, bei der Stadt Geseke oder beim Kreis Soest.

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