Tipps gegen den Jetlag und zur Thrombose-Vorbeugung Fernreisen - fit für den Langstreckenflug03.11.2000 11:45 München (ots) - Wenn's in Deutschland kalt und ungemütlich wird,
flüchten viele Menschen in ferne warme Länder. Langstreckenflüge
verbunden mit großen Zeitverschiebungen werden als notwendiges Übel
in Kauf genommen. Viele Reisende haben aufgrund dieser
Zeitverschiebungen mit dem sogenannten Jetlag zu kämpfen, d. h. ihre
innere Uhr gerät aus dem Takt.
Reisen nach Osten bereiten mehr Probleme als Flüge nach Westen.
Erfahrene Reisende helfen sich oft mit einem regelrechten
"Schlafmanagement". Zum Beispiel gehen sie bei Westreisen am Vorabend
später schlafen, stehen am Tag des Abfluges später auf und legen sich
am Zielort früher hin. Bei Flügen in den Osten gilt das Gegenteil:
Hier sollte man den Reisetag möglichst früh beginnen und nach der
Ankunft eher spät ins Bett gehen.
Licht, ob Tageslicht oder künstlich, hilft dem Körper bei der
Zeitumstellung. Der Grund: Licht beeinflusst die Produktion von
Melantonin. Der Körper schüttet das Hormon am Abend aus und
signalisiert dem Körper dadurch, dass es Schlafenszeit ist. Nach
Langstreckenflügen in eine andere Zeitzone wird das Hormon zum
falschen Zeitpunkt ausgeschüttet, nämlich tagsüber. Forscher haben
herausgefunden, dass helles Licht die Ausschüttung von Melantonin
verhindert. Also sollte man sich gerade, wenn man normalerweise
schlafen gehen würde, viel Licht aussetzen.
Ein weiteres Problem auf Langstreckenflügen ist das Risiko einer
Thrombosebildung. Unter einer "Thrombose" versteht man eine
Blutpfropfbildung, d. h. die Entstehung eines Blutgerinnsels
innerhalb eines Gefäßes. Löst sich ein Blutpfropfen und gelangt über
den Blutkreislauf in die Lunge, so kann er dort in den Lungengefäßen
stecken bleiben und zu lebensbedrohlichen Durchblutungsstörungen
führen ("Lungenembolie").
Durch die Bewegungseinschränkung und das lange Still-Sitzen unter
beengten Verhältnissen - vor allem in der Touristenklasse
("Economy-Class-Syndrom") - werden die Venen in der Kniekehle und in
der Leiste abgenickt. Der Rückstrom des Blutes wird dadurch
verlangsamt. Zusätzlich bewirkt der Druckabfall in der Kabine eine
Ausdehnung der Venenwände, so dass auch dadurch der Blutfluss
verlangsamt wird. Auch die Abnahme der Luftfeuchtigkeit begünstigt
durch den Flüssigkeitsverlust des Körpers eine Verdickung des Blutes
und somit die Bildung von Blutgerinnseln.
Ein erhöhtes Thromboserisiko haben Patienten mit
Venenerkrankungen, Herzinsuffizienz sowie ältere Menschen, Schwangere
und Frischoperierte. Rauchen, Übergewicht und die "Pille" stellen
zusätzliche Risikofaktoren dar. Die Thrombosegefahr besteht hier noch
bis zu fünf Tagen nach einem Langstreckenflug. Stützstrümpfe und ggf. erforderliche Medikamente oder Spritzen sollten daher - nach Absprache mit dem Arzt - über diesen Zeitraum weiter verwendet werden.
ots Originaltext: www. fit-for-travel.de
Quelle: news aktuell GmbH |