26.11.2010 12:34Auf dem Foto sieht man Bürgermeister Reinhard Schaake, Landrat Uwe Schmidt und die restliche Eröffnungsgemeinde an der ehemaligen Mikwe (rituelles jüdisches Taufbecken) in Wolfhagen.
Wolfhagen. "Die Eco Pfade im Landkreis Kassel sind ein Erfolgsmodell, das in
der Region immer mehr an Bedeutung gewinnt", stellt Landrat Uwe Schmidt bei
der Eröffnung des Eco Pfades Kulturgeschichte in Wolfhagen fest. Der 18. Eco
Pfad in der Region und der erste in Wolfhagen ermöglicht eine Zeitreise
durch die Industrie- und Kulturgeschichte der ältesten Stadt im Landkreis
Kassel. Schmidt: "Die Geschichte Wolfhagens hat soviel zu bieten, dass ich
mir noch weitere Eco Pfade in Wolfhagen vorstellen kann".
Der Eco Pfad Kulturgeschichte Wolfhagen führt über rund 8 Kilometer vom
Standort des ehemaligen rituellen Taufbad der jüdischen Gemeinde in der
Schützeberger Straße über die Wüstung Langel und das Wasserschloss
Elmarshausen zum Schützeberg mit seiner bedeutenden Kirchengeschichte.
Weiter geht der Weg zur ehemaligen Papiermühle Schützeberger Hof, zu einer
Infotafel über die Wolfhager Kolonien Philippinenthal, Philippinenburg und
Philippinendorf an der Gedenkstätte des Bundes der Vertriebenen vorbei
zurück zum Ausgangspunkt in der Nähe des Bahnhofs Wolfhagen. Landrat Schmidt
dankt dem Heimat- und Geschichtsverein 1956 Wolfhagen und dem
Hessisch-Waldeckischen Gebirgs- und Heimatverein für die Unterstützung bei
der Ausarbeitung der Strecke, sowie Dr. Thilo Warnecke und Birgit Mietzner
für die inhaltliche und grafische Gestaltung der Informationstafeln.
Mit diesem breit gespannten Themenfeld passt der neue Eco Pfad in Wolfhagen
"sehr gut in die Angebotspalette der Eco Pfade im Landkreis", so der Landrat
weiter.
Schmidt: "Neben den archäologischen Eco Pfaden hat sich die Kulturgeschichte
zu zweiten Säule der Eco Pfade entwickelt". Wie die anderen Eco Pfade im
Landkreis Kassel auch, will der Eco Pfad Kulturgeschichte Wolfhagen Lust auf
die Beschäftigung mit lokaler und regionaler Geschichte wecken.
"Anhand der Informationstafeln kann man auf eigene Faust eine Zeitreise zu
Fuß unternehmen und dabei sicherlich Neues entdecken", erläutert der Landrat
das Motto der Eco Pfade. Die Texte erläutern den aktuellen Kenntnisstand
über die jeweiligen historischen Stätten und das dazugehörige geschichtliche
Umfeld. Die Länge der Strecke ist so ausgelegt, dass sie in einem nicht zu
langen Spaziergang bewältigt werden können. Für den Eco Pfad benötigt man
insgesamt etwas mehr als drei Stunden reine Gehzeit - man sollte sich aber
ruhig mehr Zeit lassen, um die Zeitreise auch genießen zu können.
Für die Gestaltung und Errichtung der Informationstafeln und der Wegweiser
fallen für den neuen Eco Pfad Kosten in Höhe von rund 17.600 Euro an. Die
Realisierung des Eco Pfades Kulturgeschichte Wolfhagen wurde vom Land Hessen
und der Europäischen Union mit 8.700 Euro unterstützt - den Restbetrag
übernimmt die Stadt Wolfhagen.
Die Erfolgsgeschichte der kulturgeschichtlichen Wanderwege verdeutlicht die
Vielzahl der noch geplanten Eco Pfade im Landkreis Kassel: weitere Eco Pfade
sind in Grebenstein-Burguffeln, Habichtswald, Helsa-St. Ottilien,
Hofgeismar, Hofgeismar-Hümme, Liebenau-Lamerden, Naumburg,
Oberweser-Gieselwerder, Schauenburg, Wahlsburg und Zierenberg-Burghasungen
geplant. "Die bisherigen Ecopfade in Bad Karlshafen, Baunatal, bei Calden,
an der Diemel, am Dörnberg, von Knickhagen nach Wilhelmshausen, in
Gottsbüren, in Grebenstein, Kaufungen und Lohfelden, bei Nieste, am
Sensenstein und im Söhrewald werden gut angenommen", informiert Schmidt.
Auch im benachbarten Schwalm-Eder-Kreis hat die Idee Eco Pfade bereits
gezündet. Hier besteht bereits ein archäologischer Eco Pfad rund um
Altenburg und Falkenstein bei Niedenstein und für den Kirchberg bei
Niedenstein ist ein weiterer Eco Pfad in Planung.
Aktuelle Informationen über die Ecopfade im Landkreis Kassel gibt es auch im
Internet. Unter www.eco-pfade.de sind sämtliche Faltblätter der Ecopfade im
Kreis Kassel und die neuesten Entwicklungen zum Thema kulturgeschichtliche
und archäologische Wanderstrecken zu finden.
Außerdem liegen mittlerweile auch für drei Ecopfade Hörführungen vor.
Schmidt: "Wir sind mit dem Dörnberg, Helmarshausen und Gottsbüren gestartet
und werden als nächstes die Ecopfade Lohfelden, Nieste und Söhrewald und
vielleicht auch Kaufungen vertonen". Das Erstellen der Hörführungen, die
entweder als MP3-Datei von der Internetseite herunter ladbar sind oder im
Infozentrum des Naturparks Habichtswald auf dem Dörnberg und im Infozentrum
Reinhardswald im Tierpark als CD für drei Euro zu erwerben sind, wird vom
Land Hessen und der Sparkassenstiftung Kultur der Kasseler Sparkasse
finanziell unterstützt.