02.11.2010 11:031968 in Hamm geboren und aufgewachsen, ist Martin Sasse mittlerweile auf den internationalen Jazz-Bühnen zuhause. Am Freitag, 12. November, kehrt der Ausnahmepianist für ein Konzert in seine Heimatstadt zurück: um 20 Uhr ist er mit seinem Trio und Philip Catherine als "special guest" im Kurhaus zu hören.
Nach seinem Abitur am Gymnasium Hammonense verschlug es Sasse zunächst nach Essen, an der Folkwang Hochschule studierte er klassische Musik. Seine Leidenschaft für den Jazz führte ihn dann an die Musikhochschule Köln, wo er 1998 sein Jazzstudium mit Auszeichnung abschloss. Die "klassischen Stationen" großer Talente finden sich auch in seinem Lebenslauf: von 1988-90 spielte er im Landesjugendjazzorchester NRW, anschließend drei Jahre lang im BuJazzO unter der Leitung von Peter Herbolzheimer.
Heutzutage zählt Martin Sasse zu den international gefragten Jazzpianisten und hat mit den verschiedensten Größen der Szene schon zusammengearbeitet, darunter die New York Voices, Jimmy Cobb, Hiram Bullock, Peter Bernstein, Nils Landgren, Charlie Mariano und Tony Lakatos. Auch im Pop- und Klassikbereich ist Sasse aktiv und hat Projekte mit Jose Carreras, Luciano Pavarotti, Placido Domingo sowie auch Udo Lindenberg, Udo Jürgens, Chris de Burgh und Helge Schneider realisiert.
Er tourt durch Clubs, füllt große Hallen und ist auch bei Festivals ein stets gern gesehener Gast: Erst 2008 konzertierte er im Rahmen des "Klavierfestival Ruhr" in der Jahrhunderthalle in Bochum. Seine Alben - von der Kritik hoch gelobt - sind weltweit (z. B. in den amerikanischen und japanischen Radio-Playlists) ganz oben vertreten.
Sasse spielt er aber nicht nur, er unterrichtet auch. Nach diversen Lehrauftragen ist er seit Herbst 2008 Dozent für Jazzpiano am Institut für Medien und Musik der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.
Neben seiner erfolgreichen solistischen Arbeit hat sich Sasse auch mit seinem gleichnamigen Trio einen Namen gemacht. Die Kritiker sind sich einig, dass die Musik dieses Trios "Ohrwurmcharakter" hat und loben den "eigenen Stil, der sich durch zeitlose Eleganz und Ideenreichtum auszeichnet". Sasse überzeugt mit eigenen Kompositionen wie Bearbeitungen von Jazzstandards, begeistert mit rasanten Geschwindigkeitsläufen wie ruhigen Passagen. Henning Gailing am Bass und Paul Höchstädter am Schlagzeug beherrschen ihre Instrumente ebenso souverän und stehen dem Namensgeber des Trios in punkto Können in nichts nach.
Für ihre Herbsttournee haben die Drei sich einen "Quartettpartner" eingeladen - den belgischen Ausnahmegitarristen Philip Catherine. 1942 geboren, entdeckte Catherine seine Leidenschaft für den Jazz schon sehr früh: bereits als 17-jähriger begann er, professionell zu spielen und ging 1961 mit Lou Bennet auf Tournee. Später begleitete er Dexter Gordon und Stéphane Grapelli. Mit Charlie Mariano und Jasper van't Hof spielte er seit 1973 in der Gruppe "Pork Pie". Seitdem ist er in den verschiedensten Besetzungen mit vielen namhaften Musikern aufgetreten, darunter Chet Baker, Benny Goodman, Carla Bley, Klaus Doldinger und Miroslav Vitous. Zudem erhielt Catherine eine ganze Reihe von Preisen, war u. a. 1978 Künstler des Jahres der Deutschen Phono-Akademie, erhielt 1995 den belgischen und 1998 den französischen "Django d'Or".