Eggensberger Biohotel Wie man zum CO2-neutralen Hotel wird07.10.2010 09:55 Wenn Ideen funktionieren, werden sie zum Selbstläufer. Das gilt auch für das Klimaschutzkonzept des Biohotels Eggensberger in Hopfen am See bei Füssen im Allgäu. Zur diesjährigen Herbsttagung der Biohotels Deutschland, vom 13. bis 16. November, wird Hotelchef Andreas Eggensberger aufzeigen, wie er mit "grünen Investitionen" schwarze Zahlen schreibt und zum ersten klimaneutralen Hotel im Allgäu wird.
Die Hausführung gehört traditionell zum Programm, wenn die internationalen Biohoteliers in einem der Partnerhotels ihre Herbsttagung abhalten. Man will sich kennen lernen, den Austausch fördern und Impulse mitnehmen. Was die Hoteliers bei ihrer diesjährigen Besichtigung im Biohotel Eggensberger zu sehen bekommen, ist in Sachen Energieeffizienz und CO2-Bilanz einzigartig. Im Keller erzeugt ein Blockheizkraftwerk aus Biogas Wärme und Strom, das Gästeauto fährt ebenfalls mit Biogas, das an der hoteleigenen Tankstelle gezapft wird. Speisereste lässt der Hotelier in einer nahen Biogasanlage wiederverwerten. Die Abwärme der Kühlgeräte wird in das Heizsystem eingespeist. Auf dem Dach wandeln Solarzellen die Sonnenstrahlen in Strom um und der restliche Energiebedarf stammt aus zertifizierter Wasserkraft. Auch die Anreise der Gäste und der Food-Bereich tauchen in der CO2-Bilanz auf. Eine Leihausstellung des Bayerischen Umweltministeriums wird während der Tagung zeigen: regional erzeugte Lebensmittel sind klimamäßig unschlagbar, dank kurzer Anfahrtswege. Indem die Biohotels auf regionale Bioprodukte setzen, schützen sie das Klima. Neue Wege beschreitet Eggensberger auch bei der Mobilität. Wer mit der Bahn anreist, bekommt die Taxifahrt vom Bahnhof zum Hotel erstattet. Bei den angebotenen Gruppenfahrten fährt der Hotelchef die Gäste selbst mit dem Bus durch das schöne Ostallgäu mit Märchenschloss und Alpenpanorama. Eggensberger weiß ganz genau, was funktioniert und was nicht. Denn auch er muss zusehen, dass sich die Investitionen letztlich rechnen und das tun sie. Jährlich 23.000 Euro spart der Hotelier inzwischen bei den Energieausgaben, die ökologisch reinvestiert werden. Für das CO2, das sich nicht vermeiden lässt, wird ein Ausgleichsprojekt in Uganda finanziert, bei dem Wälder aufgeforstet werden. Eggensberger hat sein Ziel erreicht. Die Bäume in Afrika haben inzwischen so viel CO2 gespeichert, dass das Hotel als erstes klimaneutrales Hotel im Allgäu kein schädliches CO2 mehr verbraucht.
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