25.08.2010 16:10Besuchermagnet in der Kleinstadt Penzlin bei Neubrandenburg ist zweifelsohne die Alte Burg, deren Bau vermutlich um 1220 erfolgte und die sich unter anderem im Besitz der Familie von Maltzahn befand. Heute befindet sich hier das Museum für Magie und Hexenverfolgung. 4.000 Hexenprozesse sind laut Angaben des Museums für das Mecklenburg des 16. und 17. Jahrhunderts dokumentiert. Auf der Alten Burg Penzlin gab es vier Verbrennungen. Bei regelmäßigen Führungen erfahren Gäste Wissenswertes und Kurioses zum Thema Hexenverfolgung. Die Rundgänge starten im Rittersaal, der zur damaligen Zeit als Gerichtssaal fungierte. Hier fanden die so genannten gütlichen Befragungen nach dem Hexendasein statt. Konnte den Beschuldigten kein Geständnis abgerungen werden, folgte die Befragung in der Folterkammer mit einer Tortur an Daumen- und Beinschrauben, Streckbank, Folterstuhl und Folterkreuz. Beim letzten kam das Feuer zum Einsatz, mit dessen Hilfe die Achselhöhlen der Angeklagte angebrannt wurden. Ein Geständnis durften die Frauen allerdings erst am dritten Tag ablegen, sodass sie das Prozedere mehrere Tage lang über sich ergehen lassen mussten. Eine weitere Station des Rundgangs sind die Verliese, kerkerähnliche Wandnischen, in denen die Frauen ausharren mussten. Den Abschluss der Führung bildet ein Besuch der Burgküche, auch Schwarzküche genannt, die sich in einer Art begehbarem Schornstein befindet. Übrigens: Wo früher Frauen verurteilt wurden, werden sie heute vermählt: Im Rittersaal befindet sich heute das Standesamt.
Weitere Informationen: www.penzlin.de
Foto: I. Kittner