02.04.2007 13:12Ob Wanderer oder Klassikfan, im Tiroler Hochtal kommen Sportler wie Kulturinteressierte auf ihre Kosten
Seen, Berge und ein ausgezeichnetes Wegenetz – das Tannheimer Tal bietet beste Bedingungen für einen aktiven Urlaub. Nicht umsonst wurde das Tiroler Hochtal zu Österreichs Wanderdestination des Jahres 2006/2007 gewählt. Und auch Angler finden hier mit sieben befischbaren Gewässern unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade ein ausgezeichnetes Revier. Rennradfahrer können vom Tiroler Hochtal auf 27 Strecken zu Touren über das benachbarte Allgäu und Tirol aufbrechen oder auch eine Runde auf dem Talradweg drehen.
Daneben laden zahlreiche Events wie der Zwei-Seen-Lauf oder die 24-Stunden-Wanderung zum Mitmachen und Zuschauen ein. Besondere sportliche Höhepunkte in diesem Jahr sind die Skateboard Downhill Weltmeisterschaft vom 11. bis 14. Juli in Jungholz und die Deutschlandtour, die am 14. August zu Gast im Tannheimer Tal ist. Und auch die kleinen Gäste kommen im „wohl schönsten Hochtal Europas“ sportlich voll auf ihre Kosten: Erstmals können sie in diesem Jahr nicht nur an einem Fußballcamp und der Raiffeisen Bike Challenge teilnehmen, sondern auch zwischen zwei Tenniscamps wählen.
Neben dem Sport liegt in diesem Sommer ein weiterer Schwerpunkt auf der Kultur. So umfasst der Veranstaltungskalender zahlreiche Konzerte im Rahmen des Oberstdorfer Musiksommers. Darüber hinaus bildet das Tal nach zweijähriger Pause den feierlichen Rahmen für die Älplerletze mit Bergmesse, einem stimmungsvollen Fest und einem Konzert der Alphornbläser.
Wandern in ausgezeichneter Umgebung
Alle, die Lust auf einen traumhaften Wanderurlaub haben, sollten ins Tannheimer Tal reisen. Zu diesem Ergebnis kamen auch die über 8.500 Wanderer, die bei der „Wahl der Wanderziele 2006/2007“ ihre Stimme abgaben und das Tiroler Hochtal mit 18,5 Prozent der Stimmen zum beliebtesten Wanderziel Österreichs kürten. Über 300 Kilometer Wanderwege und eine einzigartige Flora und Fauna gaben den Ausschlag.
Bergwanderer können im Tannheimer Tal aus einer großen Anzahl von Ein- und Mehr-Tages-Touren sowie 31 Almen und Hütten wählen. Wer absolut trittsicher und schwindelfrei ist, erkundet beim Gipfel-Hopping zum Beispiel die Tannheimer Gruppe mit Gimpel, Rote Flüh und dem Friedberger Klettersteig. Ein besonderes Juwel ist das Naturschutzgebiet um den Vilsalpsee, das auf 16 Quadratkilometern Heimat von über 700 zum Teil sehr seltenen Pflanzen und zahlreichen geschützten Tierarten ist. Für Familien empfiehlt sich zum Beispiel ein Besuch der sommerlichen Almfeste oder eine leichte Wanderung auf dem neuen Erlebnisweg rund um das Neunerköpfle mit Eintrag ins größte Gipfelbuch der Alpen. Alle, die das Tannheimer Tal gerne auf einer geführten Wanderung kennenlernen möchten, haben dazu zwischen dem 24. und 28. Mai beim großen Bergsommer Opening Gelegenheit. Hier wird die Wandersaison mit einem umfangreichen Programm gestartet.
Fischen im Tannheimer Tal
Schon seit langem gilt das Tannheimer Tal unter Anglern und Fliegenfischern als gut gehüteter Tipp. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Gegenden in Tirol ist hier der größte Teil der Gewässer nicht in Privatbesitz, sondern darf mit Angelberechtigung gegen Vorlage eines Sportfischerei-Ausweises befischt werden. Insgesamt sieben befischbare Gewässer unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade stehen zur Wahl. Dabei genießt der Schutz der Natur überall oberste Priorität. Dies bedeutet gleichzeitig, dass die Angler gut besetzte Reviere antreffen.
Rennradfahren und Mountainbiken
Ob gezieltes Training oder ausgedehnte Touren - mit 27 Strecken und einem abwechslungsreichen Profil ist das Tannheimer Tal ein idealer Ausgangspunkt für Rennradtouren ins benachbarte Allgäu, nach Tirol oder ins Alpenvorland. Zur Auswahl stehen zum Beispiel der Talradweg (20 Kilometer) oder die Vier-Pässe-Tour (250 Kilometer). Eine Mappe mit Info-Blättern zu den verschiedenen Touren inklusive Streckenbeschreibung und Höhenprofil ist ab dieser Saison beim Tourismusverband Tannheimer Tal erhältlich. Wie sich die Radprofis im „wohl schönsten Hochtal Europas“ schlagen, können alle Interessierten am 14. August bei der Deutschland-Tour verfolgen. Die Königsetappe des Events führt in diesem Jahr von Sonthofen nach Sölden mit Sprintwertung in Tannheim.
Auch Mountainbiker finden im Tiroler Hochtal beste Bedingungen.
Ihnen steht ein 70 Kilometer langes Streckennetz zur Verfügung. Seit Sommer 2006 können Bergradler zudem auf der neu konzipierten und attraktiven Strecke „Bike Trail Tirol“ die landschaftliche Vielfalt Tirols erfahren. Die große Rundtour mit über 800 Kilometern und die vielen Verbindungsetappen mit weiteren 500 Kilometern sind so angelegt, dass die Mountainbiker sich ihre persönliche Strecke zusammenstellen können. Zu den sportlichen Höhepunkten für Mountainbiker zählen in diesem Jahr die Mountain Bike Challenge, bei der der Nachwuchs gegeneinander antritt, das Mountain-Bike-Rennen auf die Stuibenalpe sowie das Drei-Hütten-Rennen, bei dem neben Nordic Walkern und Läufern auch die Biker an den Start gehen.
Nordic Walken, Klettern und vieles mehr
Auf Nordic Walker und Läufer wartet im Tannheimer Tal ein ausgewiesenes Routennetz. Die Wege erstrecken sich über 186 Kilometer, die in 26 Strecken der verschiedensten Schwierigkeitsgrade aufgeteilt sind.
Wer Lust auf Abenteuer hat, der findet im „wohl schönsten Hochtal Europas“ mehrere Klettersteige von leicht bis schwierig. Anfänger können die ersten Griffe zunächst an der künstlichen Kletterwand in der Tannheimer Halle üben. Den Panoramablick, den sich Bergsteiger gemeinhin mühsam erarbeiten, genießen andere im Flug fast nebenbei: Das bekannte Drachenflug- und Paragleitzentrum in Tannheim ermöglicht Urlaubern, ihr Feriengebiet aus der Vogelperspektive zu genießen.
Urlaub für die ganze Familie
Auch die kleinen Gäste kommen im Tannheimer Tal sportlich voll auf ihre Kosten. Den ganzen Sommer bis zum 15. September hat ein Fußball- und Freizeitcamp seine Tore für Wochen- oder auch Tagesgäste geöffnet. „Kick it like Beckham“ lautet das Motto vom 22. bis 27. Juli und vom 26. bis 31. August bei den ersten Fußballcamps nur für Mädchen. Alle Kinder und Jugendliche, die sich dagegen für Boris Becker begeistern, können zwischen zwei Tenniscamps wählen. Und natürlich locken auch die Berge! Wanderungen zum Beispiel zu den Almfesten oder auf dem Erlebnisweg Neunerköpfle sind auch für kleinere Kinder ideal. Für die anschließende Abkühlung sorgen das Strandbad Haller, das Freibad Haldensee, der Vilsalpsee, der Moorweiher und das Felsenbad in Jungholz. Und wenn der Nachwuchs unter sich sein will, bietet sich der Tanni-Club oder das Kinder-Abenteuer-Programm an.
Sportevents
Einen festen Bestandteil im Sportkalender des Tiroler Hochtals bilden traditionell die Laufevents und auch in diesem Jahr können sich Sportler wie Zuschauer auf den Zwei-Seen-Lauf, das Drei-Hütten-Rennen, den Abenteuerlauf zum Achensee und den Hillclimb-Berglauf freuen.
Gut geübte Bergwanderer, die die besondere Herausforderung suchen, sollten sich zur ersten 24-Stunden-Wanderung im Tannheimer Tal anmelden. 50 Kilometer Gesamtgehstrecke und insgesamt 7.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg – das sind ihre Kennzahlen. Dabei untergliedert sich die Tour in vier Wegabschnitte an deren Ende jeweils Verpflegungsstationen auf die Wanderer warten. Interessierte Bergwanderer, die sich die 24-Stunden-Wanderung nicht zutrauen, die Gruppe aber doch auf einem Teil des Weges begleiten möchten, können an der ausgekoppelten 12-Stunden-Wanderung teilnehmen. Beide Touren werden von den erfahrenen Bergführern der Bergschule VIPS in Kaufbeuren begleitet.
Um Schnelligkeit und Körperbeherrschung geht es vom 11. bis 14. Juli, wenn sich die besten Skateboarder der Welt bei der Skateboard Downhill WM der International Gravity Sports Association (IGSA) in Jungholz messen. Mit über 100 Stundenkilometern sausen sie den Berg hinab. Der Adrenalinspiegel steigt, die Reifen und Schuhsohlen qualmen – ein atemberaubendes Spektakel für Sportler und Zuschauer.
Im Tal spielt die Musik
Aber auch besinnliche Töne finden in diesem Sommer im Tannheimer Tal ihren Platz. Den Auftakt des hochkarätigen musikalischen Reigens bildet am 26. Mai ein klassisches Konzert der Landesmusikschule Außerfern in der Pfarrkirche Tannheim. Nur zwei Tage später bildet die Pfarrkirche den feierlichen Rahmen für ein Kammerkonzert. Im Rahmen des 10. Internationalen Kammerchorwettbewerbs Marktoberdorf treten dabei der Frauenkammerchor Puellae PTE aus Ungarn, das Ensemble vocal aus Hamburg und der Mädchenchor KORITSIA aus Schweden gegeneinander an.
Klassisch geht es mit dem Oberstdorfer Musiksommer weiter, der in diesem Jahr erstmals auch im Tannheimer Tal gastiert. So tritt am 2. August das Post Scriptum Quartett in der Kirche Mariä Namen in Jungholz auf. Am 4. August präsentiert das deutsch-französisch-russisch-besetzte Avelia Quartett Werke von Mozart, Haydn und Dvorak in der Pfarrkirche von Nesselwängle. Einen der Festivalhöhepunkte bildet am 12. August das berühmte Streichquintett von Franz Schubert, dargeboten von Peter Buck und dem japanischen Lotus String Quartet in der Kirche St. Nikolaus in Tannheim.
Nach dem Erfolg des letzten Jahres gastiert am 23. August Constantin Motoi erneut in Tannheim. Sein Instrument ist die Panflöte, die er wie kaum ein anderer virtuos beherrscht.
Tradition wird groß geschrieben
Ein eindrucksvolles Schauspiel sind die Herz-Jesu-Feuer, die die Nacht des 16. und 17. Juni im Tal erhellen. Im Gedenken an die Franzosenkriege, als das Land Tirol unter die Herrschaft Bayerns geriet, steigen die Männer hinauf in die Berge und entzünden die Feuer. Diese werden nach alter Überlieferung entlang der Bergrücken arrangiert oder bilden Motive wie brennende Herzen oder betende Hände.
Festlich und zünftig geht es am 17. September beim Talfeiertag zu. Dann erinnern die Tannheimer an das Jahr 1796, als die Tiroler Bevölkerung die Franzosen zurückschlug und so die drohende Fremdherrschaft abwenden konnte. Mit Festgottesdienst, Sakramentsprozession und Kranzniederlegung gedenken die Einheimischen dieses Ereignisses. Bis in den Abend hinein gibt es Tanz, Musik, Unterhaltung und jede Menge kulinarischer Köstlichkeiten aus der Region.
Traditionell klingt der Bergsommer mit den Almabtrieben aus – in diesem Jahr mit einem besonderen Höhepunkt. Nach zweijähriger Pause kehrt die Älplerletze ins Tannheimer Tal zurück. Einst bezeichnete diese das letzte Mahl, das auf der Hütte eingenommen wurde, nachdem die Weidezäune entfernt, der Stall geputzt und die Kuhfladen verrieben waren und die damit verbundene Freude der Frauen über ihre Heimkehrer. Heute begehen die Taleinwohner und ihre Gäste das Ende des Sommers mit einer Bergmesse, Bergfesten, und einem großen Alphornkonzert.
Weitere Auskünfte:
Tourismusverband Tannheimer Tal
Oberhöfen 110
A-6675 Tannheim
info@tannheimertal.com
www.tannheimertal.com
Quelle: Angelika Hermann-Meier PR