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Schönheit pur:
Glanzlichter mecklenburgischer Malerei

Schönheit pur:

08.06.2010 13:56
Schönheit pur. Mit diesem Slogan wirbt Rostock für die Glanzlichter mecklenburgischer Malerei. Die schönsten Gemälde zeigt das Kulturhistorische Museum Rostock im Kloster zum Heiligen Kreuz bis 22. August 2010. Und das ohne Eintritt. „Schönheit pur – Mecklenburg ein Land für Künstler 1900-1945“ verspricht nicht nur farbenfrohe Landschaftsmalerei. Bilder sehr unterschiedlicher künstlerischer Stile und Auffassungen haben hier ein Stück Mecklenburger Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschrieben. Zu sehen sind Werke gebürtiger Mecklenburger wie z. B. Rudolf Bartels, Hans Emil Oberländer oder Egon Tschirch, aber auch von bekannten Gästen des Landes wie Lyonel Feininger, Karl Schmidt-Rottluff, Alfred Partikel oder Gerhard Marcks.

Insgesamt drei Ausstellungen in drei Häusern fügen bis zum 22. August erstmals ein Gesamtbild der Kunstlandschaft Mecklenburgs vom Beginn der klassischen Moderne bis in die nationalsozialistische Diktatur. Dabei wird deutlich, dass sich hier eigenständige Ausdrucksformen fernab der Kunstmetropolen etablierten. Neben dem Kulturhistorischen Museum warten auch die Ernst-Barlach-Stiftung in Güstrow und das Max-Samuel-Haus in Rostock mit Kunstschauen auf.

Vor gut 100 Jahren hatten die ersten Maler aus Berlin, Chemnitz, Breslau oder Weimar die mecklenburgische Landschaft für sich und die Kunst entdeckt. Für viele war es Liebe auf den ersten Blick. Die Künstler kamen mit Block und Zeichenstift und ließen sich verzaubern von Wellen, Booten und Fischerhäusern. Andere ließen sich inspirieren von schmalen Häusern, engen Gassen und dem malerischen Drumherum am Flusslauf der Warnow oder anderer Orte. Ihre Werke verraten Einflüsse von Jugendstil, Impressionismus, Expressionismus und neuer Sachlichkeit und sind wichtiger Bestandteil der Ausstellung im Kloster zu Heiligen Kreuz.

Eine Grafikausstellung im Max-Samuel-Haus Rostock ergänzt und erweitert den Blick auf zahlreiche Künstlerpersönlichkeiten und verschiedene Kunstrichtungen in Mecklenburg. Zu sehen sind Handzeichnungen, Radierungen, Holzschnitte und Aquarelle, darunter Gestaltungsideen ebenso wie ausgefeilte Kompositionen.

Komplettiert wird der Ausstellungsreigen von der Ernst-Barlach-Stiftung in Güstrow, wo die Bildhauerei im Mecklenburg der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt steht.

Als Avantgardist und Vertreter der klassischen Moderne war der Bildhauer Ernst Barlach bereits zu Lebzeiten bekannt und berühmt, bis die Nationalsozialisten 1933 seine Arbeiten beschlagnahmten. Seine Werke sind neben weiteren Plastiken und Bildhauerzeichnungen in der Ernst-Barlach-Stiftung Güstrow zu bewundern. Auf dem Ausstellungsprogramm der drei Einrichtungen stehen neben öffentlichen Führungen auch interessante Vorträge. Zum Gemeinschaftsprojekt der drei Kunsthäuser ist das Buch „Bildende Kunst in Meckleburg 1900-1945“ im Rostocker Hinstorff Verlag erschienen.

Die Ausstellungsorte:

Kulturhistorisches Museum Rostock,

Klosterhof 7, 18055 Rostock (Geöffnet: Di.-So. 10.00-18.00 Uhr),

www.kulturhistorisches-museum-rostock.de

Max-Samuel-Haus,

Schillerplatz 10, 18055 Rostock (Geöffnet: Di.-Fr. 10.00-18.00 Uhr, So. 13.00-18.00 Uhr),

www.max-samuel-haus.de, www.juden-in-roszock.de,

Ernst-Barlach-Stiftung Güstrow,

Heidberg 15, 18273 Güstrow (Geöffnet: Di.-So. 10.00-17.00 Uhr),

www.ernst-barlach-stiftung.de

Foto: Egon Tschirch, Boote mit Fischern, 1922
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