Stadt Jülich Über 2000 Menschen von der Rur erkunden Europas Kulturhauptstadt08.06.2010 11:19 Kreis Düren. Der Kreis Düren hat die Latte ganz schön hoch gelegt. Über 1000
Menschen reisten am vergangenen Samstag im Rahmen des 7. Kreis-Düren-Tages
mit einem Sonderzug der Rurtalbahn ins Ruhrgebiet, um Europas
Kulturhauptstadt 2010 zu erkunden.
„Eine solch große Besuchergruppe haben wir hier noch nie empfangen“, staunte
Essens Bürgermeister Rolf Fliß, als die Gäste ins Kino „Lichtburg“ strömten,
wo er sie kurz auf den Tag in Essen einstimmte.
"Man könnte uns für eine nicht genehmigte Demonstration halten", scherzte
Landrat Wolfgang Spelthahn, als er seine Mitreisenden in Deutschlands
"größtem und schönstem Kinosaal" begrüßte. Fliß, der die Geschichte der
Rurtalbahn als Eisenbahnfan seit ihren Anfängen verfolgt hat, bezeichnete
die traditionellen Ausflüge des Kreises Düren als "großartige Idee". Dabei
sprach er nur vor der Hälfte der Teilnehmer, denn tags zuvor hatte die
Rurtalbahn als Sponsor schon einmal über 1000 Schüler und Senioren kostenlos
nach Essen und zurück gefahren.
Unter dem Motto "Kultur durch Wandel - Wandel durch Kultur" skizzierte der
Bürgermeister den Werdegang der 580.000-Einwohner-Metropole vom
Schwerindustriestandort zum heutigen Kultur- und Dienstleistungszentrum.
"Bei uns leben Menschen aus 130 Nationen friedlich zusammen", berichtete er.
Das neue Folkwangmuseum, das Ruhrmuseum, die Zeche Zollverein ("eine
Kathedrale der Industriearchitektur") und die Villa Hügel der Familie Krupp
("ein Einfamilienhaus mit Garten") legte er den Gästen ganz besonders zur
Besichtigung ans Herz.
Beifall brandete auf, als Landrat Wolfgang Spelthahn im Kino das Ziel der 8.
Kreis-Düren-Tage im nächsten Jahr bekannt gab: die Bundesgartenschau in
Koblenz. Die Fahrkarten werden aber nicht mehr über eine Telefonhotline
vergeben. "Wir werden in den Zeitungen Coupons platzieren und dann zu einer
öffentlichen Ziehung unter notarieller Aufsicht einladen", kündigte der
Landrat ein vollkommen transparentes Verfahren an.
Am Samstag gewann der Sonderzug das Duell gegen die beiden Busse der Dürener
Kreisbahn ganz klar. Sie blieben in einem Stau stecken, so dass sie für die
Stadtrundfahrten nicht wie geplant zur Verfügung standen. Doch auch ohne die
Extratour zum Baldeneysee gab es in Essen viel zu entdecken. Wer zum Dach
des Rathauses hinauffuhr, genoss vom 23. Stock einen fantastischen Ausblick,
im Dom glänzte nicht nur die goldene Madonna, und die Architektur der
Aalto-Oper offenbarte sich den Besuchern als "gefrorene Musik". So
verstrichen die sechseinhalb Stunden in der Kulturhauptstadt wie im Flug. Am
Ende stand für manchen der Entschluss: Essen - wir kommen wieder! |