Gelebte Interkulturalität – Das internationale Theaterfestival PROMETHIADE in Essen28.05.2010 21:45 Auf der schönsten Zeche der Welt, dem Essener UNESCO Welterbe Zollverein, wird vom 23. Juli bis 7. August 2010 das internationale Theaterfestival PROMETHIADE aufgeführt. Damit soll die griechisch-türkisch-deutsche Freundschaft nun auch künstlerisch auf der Bühne besiegelt werden.
Essen, die Metropole des Ruhrgebietes kann sich in diesem Jahr über den Titel Kulturhauptstadt Europas freuen. Zu Recht!: Denn längst geht es hier nicht mehr um die Förderung des „schwarzen Goldes“, sondern um die schönen Künste. Die ehemals größte und modernste Steinkohleförderanlage der Welt – die „Verbotene Stadt“, die einst nur Betriebsangehörigen zugänglich war – hat sich zum Zentrum für Kultur und Kreativwirtschaft und somit zum Glanzstück des Ruhrgebietes entwickelt, das offen ist für alle (Kultur-)interessierten Besucher.
Genau an diesem ebenso bedeutenden, wie spannenden Ort wird das internationale Theaterfestival PROMETHIADE vom 23. Juli bis 7. August stattfinden. Drei namhafte Theatergruppen aus Deutschland, Griechenland und der Türkei beschäftigen sich mit dem Prometheus-Mythos. Prometheus, der als der Befreier der Menschheit gilt und den Menschen das Feuer brachte, steht am Anfang einer gemeinsamen europäischen Kultur und bildet den Ausgangspunkt dieses interkulturellen Dialoges. Gerade in diesen Zeiten, in denen Europa und insbesondere Griechenland sich in der Krise befinden, scheint eine gemeinsame Auseinandersetzung wichtiger denn je.
Den Auftakt liefern die türkische Regisseurin und Autorin Þahika Tekand und die Kompanie The Studio Players mit ihrer provokanten Interpretation „Vergessen in zehn Schritten – Anti-Prometheus“, die ironisch mit dem angepassten, aller revolutionären Ideale beraubten Mittelstands-Menschen von heute spielen. Das bekannte Berliner Künstler-Kollektiv Rimini Protokoll setzt sich gemeinsam mit 100 Athener Bürgern mit der Frage, was diese heute über Mythen, wie den des Prometheus wissen oder denken, auseinander. Rimini-Protokoll präsentieren ihr Stück „Prometheus in Athen“ gemeinsam mit ausgewählten Protagonisten des Athener Abends in Essen als Videodokumentation. Abschließend bringt der griechische Regisseur Theodoros Terzopoulos „Prometheus, gefesselt“ von Aischylos auf die von Jannis Kounellis gestaltete Bühne. Dieser wiederum gehört zu den international bedeutenden Künstlern der Gegenwart.
Die drei Stücke werden jeweils in Athen auf dem Athens Festival, in Istanbul im Rahmen der europäischen Kulturhauptstadt Istanbul 2010 und auf dem Welterbe Zollverein in Essen aufgeführt, wobei Essen den Abschluss dieses einzigartigen und wahrlich internationalen Theaterfestivals bildet.
PROMETHIADE ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Zollverein, Essen; RUHR.2010; Istanbul2010; Athens Festival, Athen; gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, gefördert von den Freunden Zollverein und steht unter der Schirmherrschaft des Ministers für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Stiftung Zollverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Welterbe Zollverein zu erhalten, Kultur zu fördern und die Entwicklung Zollvereins zu einem internationalen Kultur- und Wirtschaftsstandort voranzutreiben.
Quelle: CB²
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