Spurensuche in Sachsen Die Familie von Schönberg in 8 Jahrhunderten12.09.2006 11:18 Am 24.9.2006, 15.00 Uhr führt Marion von Sahr-Schönberg
persönlich durch die Ausstellung im Schloss Nossen
Schloss Nossen als Ausstellungsort für die Geschichte des Sächsischen Adels und der Schönbergschen Familie
Mit der Eröffnung dieser Ausstellung am 21. September wird der erste Teil der zukünftigen Dauerausstellung des Sächsischen Adels und der Schönbergschen Familie in der Öffentlichkeit gezeigt. In Anknüpfung an die Sonderausstellung „Ritter, Bischof, Berghauptmann- das Wirken der Schönbergs in Sachsen“ auf Schloss Nossen im Jahr 2004, wird nun die Schönbergsche Stiftung ihre Kunstschätze bis zur Fertigstellung des Südflügels, voraussichtlich 2009, noch einmal in den bisherigen Sonderausstellungsräumen präsentieren können. Nach Fertigstellung der Sanierungsmaßnahmen im Südflügel soll dort eine nochmals erweiterte Ausstellung der Schönbergschen Stiftung sowie die Ausstellung des Verbandes Sächsischer Adel e.V. gezeigt werden.
Ein Stück Sächsische Geschichte anhand der Historie der Familie von Schönberg.
Die Familie kann ihre Wurzeln bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Die erste urkundliche Erwähnung fand Sifrid 1282/1284 in einer Urkunde Altzellas, nur wenige Kilometer vom heutigen Ausstellungsort auf Schloss Nossen entfernt. Die Besitze der Familie befanden sich bis 1945 schwerpunktmäßig in der Mark Meißen. Mitglieder der Familie haben über Jahrhunderte in hohen politischen Ämtern sowie in verschiedensten Funktionen im Sächsischen Staats- und Verwaltungswesen gewirkt. Sie haben als Sächsische Berg- und Oberberghauptleute das Bergwesen in Sachsen wesentlich beeinflusst und bekleideten hohe geistliche Ämter: 1 Kardinal, Bischöfe, Äbte und Äbtissinnen und Domherren gingen aus der Familie hervor.
Die Ausstellung
In der Ausstellung werden ca. 130 Exponate zu sehen sein, darunter ca. 40 Portraits aus der Familie. Einige von Ihnen wurden von dem Maler Ferdinand v. Rayski geschaffen. Dieser war ein enger Freund der Familie, die ihn mit ihren Aufträgen gefördert und unterstützt hat. So kaufte Uz v. Schönberg auf Purschenstein sein wohl bekanntestes Gemälde „Grenadiere im Schnee“, nachdem 1834 der Sächsischen Kunstverein den Ankauf des eigens für die Ausstellung gemalten Bildes ablehnte. Das Bild ist im Eigentum der Schönbergschen Stiftung und im „Nießbrauch“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Neue Meister, bis zum Jahr 2014. Auch wird Rayskis Monumentalgemälde „Die Schlacht bei Borodino“ wieder zu sehen sein.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung wird „die Schönbergs im Dienste der Französischen Könige“ sein. 1540 wanderte Caspar v. Schönberg aus Oberschöna nach Frankreich aus und begründete als Feldmarschall den in Frankreich lebenden Zweig der Familie. Er hatte großen Anteil an der Beendigung der französischen Glaubenskriege unter Heinrich IV und war an der Vorbereitung des Toleranzediktes von Nantes beteiligt. Sein Sohn Heinrich errang große Siege als Marschall von Frankreich und wurde von Kardinal Richelieu als unbestechlicher Finanzminister hoch geachtet.
Mit einigen interessanten Waffen aus Afrika, Indien, Persien und der Türkei sollen die im 19. Jahrhundert üblichen Bildungs- und Abenteuerreisen beleuchtet werden, wie sie in der Familie u.a. von Erich v. Schönberg unternommen wurden (bekannt auch von den großen Rayskigemälden „Erich v. Schönberg als Afrikareisender“ und „Erich v. Schönberg als Löwenjäger“, die in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Neue Meister, zu sehen sind).
Neben vielen weiteren Exponaten, wie wertvollen alten Urkunden etc. , wird erstmals die begonnene Sammlung von Stichen ehemals Schönbergscher Besitze gezeigt. Diese Sammlung wird fortgeführt und umfasst zur Zeit 60 Stiche, anhand derer der Besucher sich die zahlreichen Besitze der Schönbergschen Familie vor Augen führen kann.
Über die Stiftung
Die „v. Schönberg`sche Stiftung“ ist seit Juni 2001 im Regierungspräsidium Chemnitz als rechtlich selbstständige Stiftung eingetragen . Sie verfolgt den Zweck, das kulturelle Erbe der Familie von Schönberg zu sichern und zu bewahren. Dabei sollen insbesondere stiftungseigene Kunstgegenstände erhalten und der Öffentlichkeit in Ausstellungen zugänglich gemacht werden.
Die Stiftung ist aus den beiden Familienstiftungen Reichstädt und Purschenstein entstanden. Diese fielen mit ihren Schlössern, land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie Kunstschätzen in den Jahren 1945 – 49 der Bodenreform in der SBZ zum Opfer und wurden entschädigungslos enteignet. In der sog. Schlossbergung konnten viele Gegenstände gerettet werden.
Im Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz vom 1.12.1994 wurde (im Gegensatz zur Lösung bei den Immobilien) die Rückgabe der noch vorhandenen (mobilen) Kunst- und Kulturgüter festgeschrieben . Die an den Familienstiftungen beteiligten Familienmitglieder der Familie von Schönberg haben daraufhin ihre Ansprüche in die neue gemeinnützige Stiftung übertragen.
Bereits 1998 stellte die Familie Teile ihrer Kunstschätze für eine erste Ausstellung im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg (1998 bis 2002) zur Verfügung.
Es folgte 2004 die Sonderausstellung im Schloss Nossen .
Ab 22.9.2006 wird der erste Teil der Dauerausstellung im Schloss Nossen zu sehen sein. Vorträge, Sonderführungen und ein spezielles Kinderprogramm begleiten die Ausstellung
Öffnungszeiten:
Montag geschlossen; Dienstag- Freitag: 10- 17 Uhr,
Sonnabend, Sonntag, Feiertag 10- 18 Uhr
Eintritt: Erwachsene 2.00 €; ermäßigt 1.50 €
ACHTUNG!
Sehr interessante Dreh- und Fotomotive
ab Mittwoch, 13.09.06 zu den Aufbauarbeiten in der Ausstellung
günstiger Zeitraum: 10.00 – 15.00 Uhr
Information: Schloss 01683 Nossen Tel.:035242-50432 - info@schloss-nossen.de
Quelle: schloesserland-sachsen.de |