09.03.2010 14:03Fischen i. Allgäu (ots) - Das Allgäu von seiner nassen Seite kennen lernen, hört sich zunächst nach Regen an. Doch weit gefehlt. Das Gebirgswasser hat eine fundamentale Bedeutung für die Region, die zwischen der augenscheinlichen Dominanz der Berge und Gipfel untergehe. Diese Auffassung vertreten die Gemeindechefs von Fischen im Oberallgäu.
Das Naturdorf hat sich der Heimat- und Naturpflege verschrieben. Bewusstsein schaffen und Verantwortung übernehmen, die Natur nachhaltig pflegen und erhalten. Das sind die Koordinaten für die Kommune, auch beim Umgang mit dem Thema Wasser. So wurde die Iller im Gemeindegebiet renaturiert, öffentliche Toiletten am dortigen Radweg installiert und ein Tiefenbrunnen gebaut, um verlustarm die Bürger mit Wasser zu versorgen. Die Gemeinde beteiligt sich zudem am Projekt "Flussraum Iller", das die "Wasserwelten" des Flusses in allen Facetten aufwerten möchte.
Fischen liegt nur einen Steinwurf neben dem siebtgrößten bayerischen Fluss. Wo früher die Eismassen des Illergletschers hunderte Meter hoch Geröll und Gestein bis Kempten schoben und auf ewig die Landschaft prägten, verläuft heute noch der Flusslauf von Oberstdorf bis nach Ulm. Wasser ist in der Umgebung von Fischen allgegenwärtig: Bergbäche und Seen, Wasserfälle und Schluchten, Naturmoore und Wasserquellen. Aus allen Richtungen fließt Wasser in Tobel und Furchen von den Berghängen hinunter in das Illertal.
Die zentrale Lage des Ortes im oberen Illertal schafft schnellen und vielfältigen Zugang zum nassen Element. Dazu zählt die Wasserrutsche des örtlichen Freibads genauso wie das Rafting und Kanufahren auf der Iller, der benachbarte Wasserski- und Wakeboardpark, die Naturbadeanlagen und Badeseen sowie natürliche Wassertretanlagen. Auch die hölzernen Wassertränken am Wegesrand mit dem eiskalten Bergwasser gehört in die Wanderidylle. Gäste und Einheimische profitieren von der Angebotsfülle, aber auf eine verantwortliche Art und Weise, so Edgar Rölz, erster Bürgermeister von Fischen. Man achte darauf, dass der Tourismus ökologisch verantwortungsvoll bleibt. Dazu zähle auch Bewusstseinsbildung. Man möchte dem Gast die Möglichkeit geben, das Allgäu aus einem bestimmten Blickwinkel kennen zu lernen und so interessante und unbekannte Facetten der Region zu erleben. Dazu bietet der Ort den Gästen eine neue Pauschalreise an, die die Allgäuer Wasserwelt mit komprimiertem Hintergrundwissen verbindet. Mit der Wünschelrute wird nach Gebirgswasser geforscht. Ausflüge führen zu den "schönsten Wasserstellen". Dazu zählen die Allgäuer die Breitachklamm, eine der tiefsten Wasserschluchten. Am Grund der Sturmannshöhle sollen die Gäste in 300 Meter Tiefe den Höhlenbach rauschen hören. Während des ganzen Aufenthalts gibt es Allgäuer Alpenmineralwasser gratis. Fachvorträge weihen in die Geheimnisse des Wassers ein. Dort ist dann auch vom Allgäuer "Gesundheitspapst" Kneipp und dessen Hydroanwendungen die Rede.
Bildquelle: obs/ Gästeservice i. Allgäu