17.02.2010 14:40Das Kloster Dobbertin am östlichen Ufer des gleichnamigen Sees ist eine der schönsten noch erhaltenen Klosteranlagen Norddeutschlands. Es wurde 1220 von Mönchen des Benediktinerordens gegründet. Kurz darauf, 1237, erfolgte die Umwandlung in ein Nonnenkloster gleichen Ordens. 1572 wurde das Kloster nach heftigem Widerstand gegen die Reformationsbestrebungen zu einem adligen Damenstift "zur christlichen Auferziehung inländischer Jungfrauen". Nach einer wechselvollen Geschichte im Ersten und Zweiten Weltkrieg ist hier seit 1991 das Diakoniewerk Kloster Dobbertin beheimatet, dass sich um die Pflege von Menschen mit geistiger Behinderung verdient macht. Die Anlage besteht aus der schon von Weitem sichtbaren doppeltürmigen Klosterkirche, die nach Vorlagen des Berliner Schlossbaumeisters Georg Adolf Demmler errichtet wurde, mit zweigeschossigen Damenwohnungen im neugotischem Stil, dem Backstein-Küchenmeisterhaus, dem Klausurgebäude mit Kreuzgängen und Refektorium sowie dem Dominahaus mit Sandsteinelementen. Dieses war seit 1572 Wohnsitz der Domina, der Vorsteherin der Konventualinnen. Darüber hinaus gehören das zweigeschossige Klosterhauptmannhaus, das Brau- und Brennhaus, in dem sich heute das Klostercafé befindet, die Remise, das Pforthaus und der Friedhof zum Ensemble. Wer sich über das Leben im Kloster informieren möchte, kann vom 1. Mai bis 31. Oktober mittwochs und samstags um 15.00 Uhr an Führungen teilnehmen. Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern veranstalten im Rahmen ihrer Klostertour 2010 am 7. Juli sowie am 13. August zwei Konzerte im Klosterinnenhof.
Foto: Diakoniewerk Kloster Dobbertin gGmbH