05.12.2009 11:23(djd/pt). Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf, und die Luft prickelt wie Champagner: Kein Wunder, dass der Frühling Lust auf Wanderferien macht. Aber auch Städtereisen sind jetzt verlockend - zumal dabei saisonale Wetterkapriolen kaum stören. Wie sich beides zu einem runden Vergnügen verbinden lässt, zeigt etwa ein Urlaub in Ellwangen.
Ob Sonne oder Regen, das über 1.200 Jahre alte Städtchen an der Jagst bezaubert seine Gäste. Beim Bummel durch die malerischen Gassen und Straßen (www.ellwangen.de) gibt es so viel zu entdecken, dass Petrus Launen im Nu vergessen sind. Eingebettet in die reizvollen Landschaften der schwäbischen Ostalb, ist Ellwangen zudem ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge auf Schusters Rappen. Wunderbar als Auftakt geeignet und ein himmlischer Wandergenuss für Kulturliebhaber ist zum Beispiel eine Kirchen- und Kapellentour, die in die geistliche Vergangenheit der fürstpröpstlichen Residenz und zu acht ihrer schönsten Sakralbauten führt.
Barockjuwel und Gnadenort
Die Tour beginnt buchstäblich mit einem Höhepunkt: Durch die Schlossvorstadt, an den Schlossweihern vorbei, über das Schloss gelangt man zu einem von Stationenkapellen gesäumten Wallfahrtsweg. Er führt auf eine Anhöhe mit Panoramablick, die von der Wallfahrtskirche Schönenberg gekrönt wird. Das Barockjuwel, das ein Marien-Gnadenbild beherbergt, zieht seit Jahrhunderten Pilger an und ist auch für Kunstfreunde ein Erlebnis. Raum der Andacht und zugleich Besucherattraktion ist die alte Gnadenkapelle mit dem Marienfigürchen. Eine Treppe höher lockt eine ganzjährige Weihnachtskrippe, die nicht nur Kinder begeistert.
Vielfältige Kirchenkunst
Weiter geht es zur spätgotischen Eichkapelle in Rindelbach und dann zurück nach Ellwangen, wo die von Künstlerpfarrer Sieger Köder gestalteten Glasfenster der Heilig-Geist-Kirche warten. Im Herzen der Stadt liegt der bedeutendste spätromanische Bau Schwabens: die Basilika St. Vitus. Für ihre Besichtigung sollte man sich Zeit nehmen und Kreuzgang sowie Liebfrauenkapelle nicht vergessen. Ein Schatz, der entdeckt werden will, ist die Spitalkapelle im alten Rathaus, während die dreischiffige Marienkirche sofort ins Auge fällt. Prunkstück ihrer Innenausstattung ist die Silbermadonna auf dem Hochaltar. Bunt leuchtet dagegen das Weihnachtsbild in der Franziskuskapelle im Kinderdorf Marienpflege, und die Antoniuskapelle in Schrezheim bietet ein einmaliges Beispiel regionaler Kunst: den in der örtlichen Manufaktur geschaffenen Fayence-Altar von 1773/74.
Foto: djd/Stadt Ellwangen