Die meisten Radreisen führen in den Nordosten
Laut neuer Studie zählt Mecklenburg-Vorpommern zu den beliebtesten Zielen

Die meisten Radreisen führen in den Nordosten

08.09.2009 15:06
Mecklenburg Vorpommern bleibt eine der beliebtesten Radreiseregionen Deutschlands. Laut der am 8. September 2009 vorgestellten Grundlagenstudie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und des Deutschen Tourismusverbandes zum Radtourismus in Deutschland verbringt fast jeder zweite Radtourist seinen Urlaub im Nordosten. Die Region, der in der Studie neben der Mecklenburgischen Seenplatte und der Ostseeküste mit Rügen und Usedom auch Berlin, der Spreewald und der Harz zugeordnet sind, kommt danach auf 43,1 Prozent aller von Radreiseveranstaltern organisierten Touren. Mit Abstand folgen der Südwesten (28,1 Prozent), der Südosten (14,5 Prozent) und der Nordwesten Deutschlands (14,3 Prozent). Die durch Mecklenburg-Vorpommern führenden Fernwege Elbe-Radweg, Oder-Neiße-Radweg und Ostseeküsten-Radweg zählen laut Untersuchung zu den beliebtesten Strecken in Deutschland.

"Die Untersuchung zeigt, dass Radfahren in der Natur und vor allem an Gewässern attraktiv ist, und davon hat Mecklenburg-Vorpommern eine Menge zu bieten", erklärte Bernd Fischer, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, die Attraktivität des Bundeslandes für Radtouristen. Infolge der aktuellen Gästebefragung des Tourismusverbandes sind für rund 90 Prozent der Gäste das Naturerlebnis und das Angebot an Radwegen bei der Wahl des Urlaubsortes ausschlaggebend. Fast jeder zweite Befragte gab an, während des Urlaubs in Mecklenburg-Vorpommern aufs Rad zu steigen. Radtouristen steht in Mecklenburg-Vorpommern ein dichtes Wegenetz aus 2.300 Kilometern Fernwegen und 5.500 Kilometern Rundwegen zur Verfügung.

In Anbetracht der sprunghaften Entwicklung des Radtourismus seien die getätigten Investitionen in diesem Bereich "goldrichtig gewesen", sagte Fischer weiter. In den nächsten Jahren komme es darauf an, die Qualität der Wege und der an diesen zu findenden Infrastruktur sowie der Beschilderung zu halten und weiter zu verbessern. Der Tourismusverband arbeite derzeit an einem Konzept zum Anstoß und zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Zudem wolle der Verband die seit einigen Jahren zur Tourenplanung im Internet verfügbare interaktive Karte um weitere Übernachtungsmöglichkeiten und touristische Attraktionen ergänzen.

Mit Blick auf die Grundlagenuntersuchung unterstrich Bernd Fischer die aus seiner Sicht teils immer noch unterschätzte wirtschaftliche Bedeutung von Radtouristen. Übernachtende Radurlauber geben laut Studie pro Kopf und Tag im Schnitt 64,60 Euro aus. Durch Tagesausflügler und übernachtende Fahrradtouristen wird in Deutschland pro Jahr insgesamt ein Bruttoumsatz in Höhe von knapp vier Milliarden Euro bewirkt. 186.000 Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt im Zusammenhang mit dem Radtourismus.

Der Tourismusverband spricht Radtouristen unter anderem mit dem Katalog "Mit dem Rad durch den Norden" sowie der Internetseite www.auf-nach-mv.de/radwandern an. Dort werden die sieben Fernwege, die 21 Rundwege sowie 40 Tagesausflüge im Land mit Tourenempfehlungen, Tipps für Sehenswürdigkeiten und Übernachtungsstätten vorgestellt.