Möbelkunst und Wohnkultur Sonderausstellung im Grafschaftsmuseum10.11.2008 10:35 Die Möbelsammlungen der Stadt und des Historischen Vereins Wertheim geben Einblick in die Möbelkunst und Wohnkultur vom 17. bis ins 20. Jahrhundert. Unter dem Titel Wie man sich bettet, so lebt man Möbel und Holzhandwerk zeigt das Grafschaftsmuseum dazu eine Sonderausstellung vom 11. November bis 3. Mai.
Prächtige Barockschränke, vorzugsweise aus Frankfurt, und mit Intarsien geschmückte Kommoden und Tische standen in den Häusern Wertheimer Bürger. In den Grafschaftsdörfern legte man Wert auf bemalte und durch Inschriften datierte Kleiderschränke und Truhen und versah einfache Stühle mit reich geschnitzten Rückenlehnen. Um ein bemaltes Himmelbett gruppieren sich ländliche Kinderbetten und stühlchen.
Die 1836 gegründete Wertheimer Gewerbeschule bildete unter technischer Anleitung von Heinrich Hofmann und Zeichenlehrer Andreas Fries vor Ort gute Holzhandwerker heran. Möbelmodelle und Muster von Einlegearbeiten geben Zeugnis davon. Bis 1930 ließen Wertheimer ihre Eheschlafzimmer bei heimischen Schreinern anfertigen. Sie gelangten mit den Rechnungen ins Museum. Von den gezeigten Betten stammt das älteste aus der Zeit von 1775. Johann Wolfgang von Goethe soll bei seinen Besuchen im Schloss Stedten (bei Erfurt)
darin geschlafen haben. Gräfin Lolo von Keller schenkte es 1945 einer schlesischen Flüchtlingsfamilie, die damit nach Wertheim zog.
Die neue Sonderausstellung im Grafschaftsmuseum öffnet am Dienstag, 11. November, und wird bis Mai 2009 zu sehen sein. Sie wird durch folgendes Begleitprogramm ergänzt:
Öffentliche Führung am Mittwoch, 14. Januar, um 18.30 Uhr
Holzkundliche Führung mit Forstdirektor Walter Graf am Freitag, 27. Februar, um 18.30 Uhr
Beschlagen eines Wagenrades vor dem Museum mit Schmied Dieter Hörner aus Kembach am Samstag, 4. April, ab 10 Uhr |