Stadt Iserlohn -Tanz zwischen den Welten- eröffnet die 31. 08.09.2008 16:23 Ralph Manno in Iserlohn - ein Künstler vom Klarinettenhimmel inspiriert die Iserlohner "Internationalen Herbsttage für Musik": Seit drei Jahrzehnten hat sich das Konzept bewährt, bei dem die Ausstrahlung eines international renommierten Künstlers das ganze einwöchige Festival inspiriert. So auch in diesem Jahr mit Ralph Manno, der schon als Student Solo-Klarinettist des WDR Köln und kurz darauf bei den Münchner Philharmonikern wurde. Studenten aus ganz Europa reißen sich um die begehrten Plätze, um bei dem jungen Professor an der Kölner Musikhochschule zu studieren oder beim seinem Iserlohner Meisterkurs die höchsten Weihen zu erhalten, und seine Konzerte zu erleben, die von der Zürcher Zeitung mit "Phänomenale Intensität" beschrieben und von den New York Times als "Highlights of Classic" bezeichnet wurden.
Doch Ralph Manno ist kein Klassiker der traditionellen Schule, sondern einer, der seine Begeisterung, seine Mission und sein tiefes Anliegen weitertragen möchte, und der die Musik aus starren Schubladen herausholt und seine Programme nicht nach Jahreszahl, sondern nach emotionalem Gehalt der Werke zusammenstellt.
Das Auftaktkonzert des Iserlohner Festivals am kommenden Dienstag, 16. September, um 20.00 Uhr im Parktheater Iserlohn stellt er unter das Motto "Tanz zwischen den Welten" und erläutert selbst die ausgewählten Kompositionen aus der Zeit zwischen 1919 und 1938. Der "Tanz zwischen den Welten" meint dabei den Drahtseilakt des alltäglichen Lebens zwischen zwei Weltkriegen, er meint die stürmische musikalische Zeit zwischen Romantik und Moderne, er meint auch die Verbindung von Neoklassizismus und folkloristischen Elementen zwischen Mitteleuropa und Ungarn oder Usbekistan, und den Tanz zwischen der traditionellen Klassik und den damals modernen Strömungen der Unterhaltungstänze wie Tango und Ragtime.
Zusammen mit der unter anderem beim Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau ausgezeichneten Geigerin Michaela Paetsch-Neftel (USA) und der Pianistin Liese Klahn (Klavierbegleiterin von Sabine Meyer, Thomas Quasthoff und anderen) interpretiert Ralph Manno als "ensemble incanto" eine Trio-Suite des Franzosen Darius Milhaud, der mit leichter Hand frische Melodik, pariserischen Charme, brillanten Spielwitz und nie über das Ziel hinausschießende Virtuosität in seiner Komposition vereint. Béla Bartóks "Kontraste" ist ein Auftragswerk des amerikaischen Jazzklarinettisten Benny Goodman, das die traditionellen ungarischen Tänze zitiert, mit denen Rekruten für das Habsburger Heer angeworben wurden - eben jene Tänze, deren Platz später der berühmte "Czardás" einnahm.
Igor Stravinskys "Geschichte vom Soldaten" für Klarinette, Violine und Klavier basiert auf einer russischen Volksdichtung, in der ein Soldat dem Teufel seine Geige verkauft und damit reich, aber nicht glücklich wird. Unter anderem schildern ein Tango und ein Ragtime musikalisch den gefährlichen Handel, der im Tanz des Teufels gipfelt. Aram Khachaturians "Trio" wiederum beschließt den "Tanz zwischen den Welten" mit orientalisch anmutende Melodien aus Usbekistan und lebhaften Volkstänze aus der armenischen Heimat des Komponisten.
Dank der Unterstützung des Freundeskreises der Musikschule kosten die Eintrittskarten nur zehn bis vierzehn Euro (reduziert zehn bis zwölf Euro). Sie sind in der Stadtinformation am Stadtbahnhof, Bahnhofsplatz 2, Tel. 02371 /217-1819, oder unter www.hersttage.de erhältlich. Unter der Internet-Adresse gibt es auch nähere Informationen zu den weiteren Konzerten des Festivals. |