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LBBW Hauptsponsor der Sonderausstellung
Alexander der Große und die Öffnung der Welt - Asiens Kulturen im Wandel

08.07.2008 18:08
Schon die Zeitgenossen waren sich in der Beurteilung einig: Er ist keinem anderen Menschen gleich. Die Feldzüge Alexanders des Großen, dieses wohl berühmtesten Feldherrn der Antike, brachten aber nicht nur eine Ausweitung des makedonischen Großreiches mit sich, sondern ihnen folgten tief greifende Veränderungen gesellschaftlicher und kultureller Art. Die damit einhergehenden Neuerungen basierten nicht allein auf dem Transfer griechischer Kunst und Kultur nach Zentralasien. Fasziniert von der organisatorischen Struktur des Reiches der achämenidischen Perser übernahm Alexander deren Verwaltungssystem und respektierte deren Wertecodex und soziales Gefüge. Blieben die seleukidische und graeco-baktrische Epoche noch dem Griechischen verpflichtet, so vermischen sich mit den nachfolgenden Kuschan die Stilformen. Einen Höhepunkt kultureller Synthese erreicht die Gandhara-Kunst, die griechische Mythologie und frühbuddhistische Bildsprache kreativ miteinander verknüpft.

Schon Alexander hatte sich um einen kulturellen Austausch in seinem Vielvölkerreich bemüht, was bereits durch seine Hochzeit mit der baktrischen Fürstentocher Roxane deutlich zum Ausdruck kommt. Als er im Alter von knapp 33 Jahren starb, zerfiel das Reich unter den Machtkämpfen seiner Nachfolger.

Archäologen, Historiker und Kunsthistoriker in Mannheim (Reiss-Engelhorn-Museen) und Berlin (Deutsches Archäologisches Institut, Eurasien-Abteilung) haben die größten Fundstätten und Museen Usbekistans und Tadschikistans bereist und bereiten im wissenschaftlichen Austausch mit den führenden Archäologen vor Ort eine Ausstellung vor, die mit zum Teil erstmals in Europa gezeigten sensationellen Funden den durch die Eroberung Alexanders des Großen bewirkten Wandel von Asiens Kulturen zeigt; jüngster Fund u. a. eine Badewanne in dem direkt am Hauptverlauf des Alexanderzuges gelegenen Fort Kurganzol, die sich an dieser Stelle in Zentralasien nur durch die Präsenz griechischer Kulturträger erklären lässt. Kostbare Leihgaben aus den namhaften Museen Usbekistans und Tadschikistans aber auch den großen europäischen Museumssammlungen u. a. in Paris, London, Rom, Wien, Berlin und St. Petersburg ermöglichen eine faszinierende Zeitreise in die Regionen einer kulturell sich gegenseitig befruchtenden Begegnung.
Prof. Dr. Alfried Wieczorek, leitender Direktor der Reiss-Engelhorn-Museen bringt bei einer Pressekonferenz am 4. Juli 2008 in den rem seine Freude über das Projekt zum Ausdruck und dankt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die als Hauptsponsor die Verwirklichung unterstützt.
Das Projekt Alexander der Große und die Öffnung der Welt. Asiens Kulturen im Wandel, das mit insgesamt 1,5 Millionen Euro veranschlagt wird, ist ab dem 3. Oktober 2009 in den Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen. Möglicherweise schließt sich eine weitere Station in Deutschland und im Ausland an.