Usedom wird zur Umweltinsel 1.000 Quadratmeter Klimawald gepflanz25.04.2008 11:23 Projekt Waldaktie des Tourismusverbandes und des Umweltministeriums am Tag des Baumes fortgesetzt
Usedom wird zur Umweltinsel:
In der Nähe von Koserow ist am 25. April 2008 - dem Tag des Baumes - der erste Klimawald der Insel begründet worden. Auf einer rund 1.000 Quadratmeter großen Brachfläche haben Urlaubsgäste, Reiseverkäufer, Forstwirte und Sponsoren in einer groß angelegten Aktion 5.000 Stieleichen gepflanzt. Die Pflanzung steht im Zusammenhang mit der Ende des vergangenen Jahres eingeführten Waldaktie, deren Besitzer ihre Urlaubsreise nach Mecklenburg-Vorpommern CO2-neutral gestalten und für zusätzliche Aufforstungen mit einheimischen Baumarten in den bislang vier Klimawäldern sorgen.
"Inzwischen sind mehr als 2.000 Waldaktien verkauft worden, etwa die Hälfte davon im besonders beliebten Klimawald auf Usedom. Die Waldaktie stößt auf kontinuierliches Interesse bei Gästen, Einheimischen und Förderern", sagte Mathias Löttge, Präsident des Landestourismusverbandes im Vorfeld der Pflanzaktion. Auf nachvollziehbare und zugängliche Weise vereine das vom Tourismusverband mit dem Umweltministerium des Landes initiierte Projekt den Klimaschutzgedanken mit dem Hinweis auf die reiche Natur im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern.
"Es wäre erfreulich", so Löttge weiter, "wenn wir am Ende dieses Jahres 5.000 Waldaktien an die umweltbewusste Frau oder den umweltbewussten Mann gebracht hätten und damit 50.000 Quadratmeter Klimawald in Mecklenburg-Vorpommern anlegen könnten." Er hob insbesondere den Umweltbildungscharakter des Projektes hervor: "So wird Klimaschutz im Kleinen erlebbar, so werden komplexe Prozesse nachvollziehbar und Wechselwirkungen verstehbar." Darüber hinaus gelänge es Mecklenburg-Vorpommern, seinen Ruf als landschaftlich schönes und Natur bewahrendes Urlaubsland zu festigen. Mit umweltverträglichem Tourismus könne der Nordosten glaubwürdig auftreten und gegenüber anderen Reisezielen punkten. Das Erleben intakter Naturlandschaften ist das am häufigsten genannte Reisemotiv der Urlauber in Mecklenburg-Vorpommern. Mehr als 80 Prozent der vom Tourismusverband regelmäßig repräsentativ befragten Gäste benennen dies als ausschlaggebend für die Wahl eines Urlaubsortes in Mecklenburg-Vorpommern.
Im Zuge des Projektes Waldaktie wurden in Mecklenburg-Vorpommern vom Landesforstamt vier zusätzliche Aufforstungsflächen ausgewiesen und zu Klimawaldflächen erklärt. Ende November des Jahres 2007 waren bei Neustrelitz Bäume für den ersten Klimawald in Mecklenburg-Vorpommern gepflanzt worden. Dieser Wald ist inzwischen komplett bepflanzt. Pflanzaktionen in den weiteren Wäldern bei Glowe auf Rügen, bei Mirow in der Mecklenburgischen Seenplatte sowie erneut auch auf Usedom stehen am 11. Oktober dieses Jahres an. Voraussichtlich auch noch in diesem Jahr werden darüber hinaus in zwei in den Startlöchern stehenden Klimawäldern die ersten Bäume gepflanzt: Am Nationalpark-Zentrum Königsstuhl auf Rügen wird auf einer rund zwei Hektar großen Fläche ein Buchenwald angelegt; und unmittelbar vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst wird bei Velgast auf einer Fläche von 1,1 Hektar ein Mischwald aus Vogelkirsche und seltenen Edellaubbaumarten aufgeforstet.
Rund ein Viertel der auf der Insel bepflanzten Fläche geht zurück auf das Engagement der Usedom Tourismus GmbH, die jeweils einen Euro der durch Katalogvertrieb eingenommen Beträge für Waldaktien investierte. "So tragen Usedom-Urlauber ohne Mehraufwand zu dem sinnvollen Projekt bei", erklärte Gerd Schulz, Vorsitzender des Tourismusverbandes Insel Usedom und Vorstandsmitglied im Landestourismusverband vor Ort. Umrahmt wurde die Pflanzaktion am Tag des Baumes von dem von Studenten und Dozenten der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig komponierten, experimentellen "Waldstück Opus 2", dem Nachfolgewerk des bei der ersten Pflanzaktion Ende November 2007 welturaufgeführten "Waldstück Opus 1".
Hintergrund:
Waldaktien sind im Internet unter www.waldaktie.de zu bekommen. Für den Kaufpreis einer Waldaktie in Höhe von zehn Euro können im verhältnismäßig waldarmen Mecklenburg-Vorpommern auf einer Fläche von zehn Quadratmetern Bäume gepflanzt und gepflegt werden, die die im Urlaub von einer vierköpfigen Familie verursachten Kohlendioxid-Emissionen ausgleichen - 500 Kilometer An- und Abreise inklusive. Dabei setzt eine Familie rund 850 Kilogramm CO2 frei, was gemessen an den Emissionen durch Flugreisen ein vergleichsweise geringer Wert ist.
Zu den prominenten Waldaktionären gehört neben Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit, der Landtagspräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Sylvia Bretschneider, dem Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns, Dr. Till Backhaus, unter anderem auch der Schauspieler und "Tatort"-Kommissar Axel Prahl, der 50 Waldaktien erworben hat und über das Projekt sagt: "Das passt zu diesem Land wie der Strand und die Natur." Die Waldaktie kann über www.waldaktie.de bezogen werden, dort sind auch die Flächen und die einzelnen Parzellen zu sehen. Mittlerweile sind auch CO2-neutrale Tagungen in MV möglich.
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