20.07.2021 16:25Kaffee zählt zu den Lieblingsgetränken der Deutschen. Eine frischgebrühte Tasse am Morgen bringt den Kreislauf in Schwung und hilft dabei, gut in den Tag zu starten. Dabei wird allerdings immer wieder in Frage gestellt, wie gesund der Kaffeekonsum nun wirklich ist. Studien gehen dabei weit auseinander, ein allgemeiner Konsens ist relativ schwer zu finden. Mittlerweile gibt es allerdings eine Entwarnung für Kaffeeliebhaber, denn eine normale Dosis Koffein ist auf jeden Fall nicht schädlich für den Körper. Stattdessen
wird das Heißgetränk aus der Kaffeebohne sogar immer wieder als besondere Hirnnahrung bezeichnet. Aber wie viel Wahrheit steckt hinter der „Superfood“-Theorie?
Kaffee als Wachmacher
Schon der Gedanke an einen kleinen Espresso oder einen schaumigen Cappuccino kann bei Kaffeeliebhabern zu großen Gelüsten führen. Kaffee gehört für viele Menschen zum Frühstück dazu und ist für den Start in den Tag unabdingbar. Dabei spielen mehrere Faktoren mit. Zum einen hat das Koffein im Kaffee eine stimulierende Wirkung, zum anderen kommt natürlich auch ein Placeboeffekt hinzu. Koffein hat in einer gesunden Dosierung viele interessante Auswirkungen auf das Gehirn. So werden wir nach einer Tasse Kaffee wachsamer und aktiver, gleichzeitig verbessert sich die Merkfähigkeit. Die Effekte des Koffeins sind allerdings nur kurzfristig spürbar, denn der Körper baut den Stoff relativ schnell wieder ab. Wie schnell das passiert, hängt auch davon ab, ob der Kaffee auf leeren Magen getrunken oder mit einem reichhaltigen Frühstück kombiniert wurde. Bei großen Mengen an Koffein kann sich sogar der Puls beschleunigen und der Blutdruck leicht ansteigen. Diese Effekte werden meist als unangenehm wahrgenommen und setzen den Körper unter Stress. Daher ist es wichtig, auf die Dosierung zu achten. Rund 400 Milligramm Koffein pro Tag soll ein Erwachsener gut verarbeiten können. Das entspricht etwa drei bis vier Tassen, hängt aber natürlich auch von der Zubereitungsart ab. Wer dazu auch noch Tee trinkt, sollte nicht vergessen, dass in Grün- und Schwarztee ebenfalls Koffein enthalten ist.
Bessere Leistung und weniger Kopfschmerzen
Obwohl Kaffee vor allem für seine wachmachenden Eigenschaften bekannt ist, hat das Getränk auch viele andere Vorteile für das Gehirn. So hilft Kaffee zum Beispiel auch gegen Kopfschmerzen. Das liegt womöglich daran, dass sich die Blutgefäße durch Koffein erweitern und Druckgefühle verschwinden. Viele Kopfschmerztabletten setzen genau aus diesem Grund auf eine Wirkstoffkombination, die Koffein enthält. Zusätzlich sorgt Kaffee für eine gesteigerte Leistung – sowohl geistig als auch körperlich. Bei einem Konsum von koffeinhaltigen Getränken wird der Botenstoff Adenosin verdrängt. Das Koffein belegt nämlich dieselben Rezeptoren, sodass das Adenosin nicht mehr andocken kann. Adenosin ist dafür verantwortlich, dass sich unser Gehirn nicht überanstrengt und sorgt deshalb für eine langsamere Denkfähigkeit, wenn wir uns bereits lange konzentrieren mussten. Natürlich hat der Botenstoff seine Berechtigung und sollte nicht ständig mit Koffein ausgeschaltet werden. An besonders stressigen Tagen kann Kaffee damit jedoch eine große Hilfe sein. Wichtig ist es, dass man koffeinhaltige Getränke nicht mehr in den Abendstunden zu sich nimmt und trotzdem ausreichend Schlaf erreicht.
Brainfood: So unterstützt man das Gehirn
Dank seiner vielen konzentrationsfördernden Eigenschaften kann man Kaffee tatsächlich als Brainfood bezeichnen. Dabei sollte allerdings immer auf die gesunde Dosierung geachtet werden. Neben dem Kaffeekonsum können noch viele weitere Lebensmittel dabei helfen, die Konzentration zu fördern und geistig auf einem Höchstlevel zu bleiben. Zu einer gesunden Ernährung für das Gehirn gehört der regelmäßige Konsum von grünem Gemüse, das am besten roh oder schonhaft gegart gegessen werden sollte. Frischer Spinat im Salat oder Smoothie, gedünsteter Brokkoli, Rucola und Grünkohl sind hervorragende Zutaten für einen hellen Kopf. Eine Handvoll Nüsse täglich kann dazu wichtige ungesättigte Fettsäuren beisteuern und zur Gesundheit beitragen – vor allem Walnüsse sind für das Gehirn wichtig. Omega-3-Fettsäuren können außerdem in Form von Leinsamen, Olivenöl oder Avocados aufgenommen werden. Dunkle Schokolade macht nicht nur glücklich, sondern ist auch ein hervorragender Snack für das Gehirn. Das liegt an den Antioxidantien in der Kakaobohne – deshalb ist ein hoher Kakaoanteil zu bevorzugen. Wer diese noch mit frischen Beeren kombiniert, gibt dem Kopf alles, was er für ein hohes Level an Konzentration benötigt.
Kaffee darf seinen schlechten Ruf nun endlich ganz ablegen. Das Heißgetränk aus der Kaffeebohne hat viele positive Einflüsse auf unsere Gesundheit und darf sich ganz offiziell als Hirnnahrung bezeichnen. Allerdings ist die Wirkung von Koffein nicht sehr langanhaltend und man sollte nicht sofort mit der nächsten Tasse starten, wenn die Konzentration nachlässt. Drei bis vier Tassen täglich verträgt ein erwachsener Mensch gut, dazu können andere Brainfoods bei der Konzentration behilflich sein.