15.11.2016 11:59Alte Hasen können auch jung sein. Gerade mal 33 Jahre zählt Daniel Kinast und gehört bereits seit einem Jahrzehnt zur Stamm-Mannschaft eines Projekts, das in der Hotellerie im deutschsprachigen Alpenraum seit geraumer Zeit für Aufsehen sorgt. Denn Kinast und seine Mitstreiter bringen grüne Farbtupfer in die weiße Bergwelt. Nicht nur das Logo der Explorer Hotels erstrahlt in Explorer-Grün. Auch die Philosophie der im Allgäu ansässigen Hotel-Gruppe verbindet ökologische Verantwortung mit Design und macht daraus trendige Budgethotels. Das jüngste Beispiel leitet der gelernte Hotelkaufmann Kinast im Ferienort St. Johann in Tirol in den Kitzbüheler Alpen. Bei der Eröffnung aller fünf bisher entstandenen Explorer Hotels war er mit von der Partie. Zum zweiten Mal führt er nun ein neues Haus.
Titelbild: Schindeln erinnern an ein altes Bauernhaus in den Alpen und sind das Erkennungszeichen aller Explorer Hotels. Im Inneren geht es modern und zeitgemäß zu. Dazu zählt auch die ökologische Verantwortung. Copyright: Explorer Hotels/Pro Vision Media
Und wenige Tage vor dem offiziellen Startschuss – am 18. November – ist er noch die Ruhe selbst. Schließlich sind Hotel-Neueröffnungen bei der noch jungen Unternehmensgruppe mittlerweile Routine. Auf das neue Haus in St. Johann folgt schon im Sommer nächsten Jahres der sechste Streich – im Zillertal. Weitere Grundstücke im deutschsprachigen Alpenraum sind bereits gesichert. „Bis zum Jahr 2025 sollen es über 20 sein – das ist unser Plan“, betonen die Gründer und Geschäftsführer Katja Leveringhaus und Jürnjakob Reisigl.
„Unseren typischen Gast kann man gut beschreiben“, erklärt der junge Hotelmanager Daniel. „Er verbringt seinen Tag draußen in der Natur.“ Beim Wandern oder Radfahren im Sommer oder beim Wintersport. Das spannende Konzept auch dieses Hauses liegt in der Kombination höchster ökologischer Standards mit der Idee Budgethotel und Übernachtungspreisen ab 39,80 Euro. Basis ist das Passivhaus. „Das
Explorer Hotel Oberstdorf ist das erste Passivhaus-Hotel Europas“, erläutert Katja Leveringhaus. Jedes weitere folgt dem Vorbild. „Und jedes Explorer Hotel“, so Gründer Reisigl, „ist klimaneutral“. So auch der Neubau in St. Johann in Tirol. Eine sehr aufwändige thermische Gebäudehülle sorgt für minimalen Energieverlust, Solar- und Photovoltaikanlagen maximieren die Energiegewinnung. 100 Zimmer zu je 21 Quadratmetern mit praktischen Extras wie der erstmals eingebauten USB-Steckdose erwarten den sportlichen Gast, dazu Sauna, Fitnessraum und große Frühstücksbar. Und natürlich ein Erkennungszeichen: Die große Werkbank für die Vorbereitung der Skier oder des Snowboards, die in der Lobby jedes Hauses zu finden ist.
„Wir haben nicht alles, aber was wir machen, machen wir sehr gut“, fasst Daniel Kinast selbstbewusst die Philosophie zusammen. So stehen zum Frühstück rund 70 Produkte, viele aus heimischer Erzeugung, bereit. Auf Halbpension oder ein großes Restaurant wird jedoch bewusst verzichtet, um die Wertschöpfung vor Ort zu fördern. Auch Sport- und Freizeitangebote werden mit regionalen Partnern umgesetzt. In St. Johann sind das auch die örtlichen Skischulen. In Sachen Skilauf ist das erste Explorer Hotel Tirols ganz vorne mit dabei. „Die Superlative beginnen bei uns vor der Hoteltüre“, sagt Kinast. Denn die weltberühmte Streif, Austragungsort des legendären Hahnenkammrennens, liegt gerade mal vierzehn Fahrminuten entfernt. Und nur wenige Schritte sind es ins St. Johanner Skigebiet, denn die Sesselbahn startet in Schlagdistanz zum Hotel. Auch ins nahe Fieberbrunn, das gemeinsam mit Saalbach rund 270 Pistenkilometer bietet, ist es ein Katzensprung.
Zählte Daniel Kinast in anderen Hotels gerade mal zum Führungsnachwuchs, so betreut er bei den Explorer Hotels selbst den Nachwuchs. HiP nennt sich das unternehmenseigene Ausbildungsprogramm, dessen Kürzel für „Hotelmanager in Pipeline“ steht. „Abgestimmt auf die Stärken und Schwächen eines Mitarbeiters bilden wir unseren eigenen Führungsnachwuchs aus“, berichtet der 33-Jährige. Führungskräfte sind bei den Explorer Hotels sehr gefragt. Schließlich sollen ja in den nächsten Jahren weitere neue Explorer Hotels entstehen.