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Kultursommer in Konstanz
Kunstsinnig eintauchen am Bodensee

Kultursommer in Konstanz


22.05.2015 17:30
Bei Seglern und Radtouristen gilt Konstanz als Fixstern auf der Urlaubskarte. Im Sommer und Herbst 2015 kommen hier Dank einer Vielzahl an Kulturhighlights auch Studienreisende, Liebhaber der Musik des Mittelalters und Freunde provokanter Kunst auf ihre Kosten. Im Rahmen des Jubiläums „600 Jahre Konstanzer Konzil 1414 – 1418“ setzen sich viele Veranstaltungen mit dem größten Kongress des Mittelalters auseinander. Dieses Ereignis bietet bis heute Inspiration und Reibungsfläche.

Titelbild: Imperia - das Wahrzeichen von Konstanz. Bildnachweis: Achim Mende

Provokantes Stadt-Wahrzeichen
Wer mit dem Schiff in Konstanz anlegt, wird von einer neun Meter großen Kurtisane aus Stein begrüßt. Skandalkünstler Peter Lenk ließ die eigene Ehefrau Modell stehen für seine üppige Imperia. Auf ihren Händen balanciert sie wie Spielzeug zwei schrumpelige nackte Männchen – Papst und Kaiser. Die Kunstszene jauchzte, das Erzbistum Freiburg und konservative Stadträte meldeten Bedenken an. 20 Jahre später ist die provokante Statue eines der beliebtesten Fotomotive am Bodensee. Das Sinnbild für die heimliche Macht der vielen hundert Huren, die während des Konstanzer Konzils in den Jahren 1414 bis 1418 in der Stadt gute Geschäfte machten, ist ein beliebter Stopp auf Stadtführungen. Lenks verspielt-überdrehte Figuren beleben auch den Laube-Brunnen, unter anderem ein „stoischer Affe“ und ein „Erdferkel mit bebrilltem Aufblick zur drallen Konstanze“.

Die ganze Stadt ein Atelier
Die Ausstellung „Meeting Point“ (23.05. bis 30.08.2015) vom Kunstverein Konstanz bringt zeitgenössische Kunst an historischen Orte. Gezeigt werden Skulpturen, Installationen und Aktionskunst mit Bezug zum Konstanzer Konzil an reizvollen öffentlichen Plätzen wie dem Münster, dem Hohen Haus oder der Stadtmauer. In den Räumen des Konstanzer Kunstvereins und des Kreuzlinger Kunstraums sind weitere Exponate zu sehen. Vom 3. bis 17. Juli 2015 werden in der Rathausgalerie Grafiken des renommierten tschechischen Künstlers Jiří Anderle gezeigt. Das Museum Rosenegg in Konstanz Nachbarstadt Kreuzlingen behandelt das ländliche Leben im späten Mittelalter und ergänzt damit die Ausstellung im Konstanzer Rosgartenmuseum, die sich dem städtischen Leben zur Zeit des Konzils widmet.

Straßentheaterstück: Störfälle
Wer im Sommerurlaub am See die Augen offen hält, kann hier Zeuge eines ungewöhnlichen Street-Art-Projekts werden. „Was ist denn da los?“ sollen sich die Passanten vom 5. bis 11. Juli 2015 in der Innenstadt von Konstanz und Kreuzlingen fragen. Denn unangekündigte und unerwartete Störaktionen im Rahmen des Straßentheaterstücks Störfälle überraschen mit frechen und spannenden Plots. Schon angekündigt wurde „Gegen den Strom gehen“ in der Fußgängerzone. Eine „Begrüßungsfeier für Flüchtlinge“ am Bahnhof greift ein topaktuelles Thema auf.

Musik des Mittelalters im passenden Ambiente
Das prachtvolle Konstanzer Münster mit seinen geheimnisvollen Goldscheiben gehört zu den Konstanzer Orten, die man gesehen haben muss. Der Turm der dreischiffigen Säulenbasilika prägt das Stadtbild und bietet eine herrliche Aussicht, für die sich das Treppensteigen lohnt. Als imposanter Veranstaltungsort für Konzerte ist das Münster einer der Schauplätze der Konzertreihe „Europäische Avantgarde um 1400“, die im Herbst in eine neue Runde geht. Vom 1. bis 4. Oktober holt der SWR zusammen mit der Konzilstadt Konstanz vier europäische Ensembles mit Musik von damals an geschichtsträchtige Orte. Zu hören sind die unterschiedlichen Musikstile, die vor 600 Jahren auf dem Konstanzer Konzil aufeinandertrafen. Ein Festival-Pass ermöglicht den Besuch aller Konzerte.

Informationen zu den kulturellen Angeboten:
Konzilstadt Konstanz

Tel.: +49 (0)7531 363 27-0
E-Mail: info@konstanzer-konzil.de
Internet: www.konstanzer-konzil.de



Weitere Informationen:
Tourist-Information Konstanz GmbH

Tel.: +49 (0)7531 13 30 30
E-Mail: info@konstanz-tourismus.de
Internet: www.konstanz-tourismus.de

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23. Mai bis 30. August 2015 – Meeting Point
Die Ausstellung „Meeting Point“ erinnert zum einen an das Konzil, leistet gleichzeitig aber auch einen zeitgenössischen Beitrag zum Leben in Konstanz und Kreuzlingen. Die Kunstschaffenden sind international bekannt und stammen aus Regionen, aus denen auch Delegierte zum historischen Konzil reisten. In einem eigenen Künstlerkonzil werden sie die Stadt Konstanz kennen lernen und vor Ort Arbeiten entwickeln, die sich mit Themen wie Gastfreundschaft, kulturelle Vielfalt, Begegnung, Religion und Toleranz auseinandersetzen. Ein Teil dieser Ausstellung wird in den Räumen des Kunstvereins präsentiert, der weitaus größere Teil jedoch wird an Orten zu sehen sein, die schon vor 600 Jahren existierten und die Geschichte bis heute überdauerten – in historischen Gebäuden und im Außenraum. Die beteiligten Künstler werden ihren Ort in der Stadt selbst auswählen und dann mit dem Hintergrund der Geschichte und der Gegebenheiten dieses Ortes ihre Arbeiten lokalspezifisch entwickeln und positionieren. Informationen beim Kunstverein Konstanz, www.kunstverein-konstanz.de, unter www.meetingpoint-2015.eu und Tel: +49 7531 22341.

Museum Rosenegg, Kreuzlingen
Die Ausstellung „Ländliches Leben im späten Mittelalter“ beschreibt das Leben vor den Toren der Stadt Konstanz. Anstelle der heutigen Siedlungen gibt es nur bäuerliche Weiler, die neben der Selbstversorgung eine bedeutende Rolle spielen für die Versorgung der Stadt Konstanz und den Bischofssitz. Umgekehrt profitieren die Bauern vom Austausch mit der Stadt. Geöffnet hat das Museum Rosenegg mittwochs von 17 bis 19 Uhr, freitags und sonntags von 14 bis 17 Uhr, Eintritt: CHF 8, jeden ersten Mittwoch im Monat frei. Adresse: Bärenstrasse 6, CH-8280 Kreuzlingen. Informationen unter www.museumrosenegg.ch und Tel.: +41 71 672 81 51.

Rosgartenmuseum, Konstanz
Seit 1870 befindet sich die Konstanzer Ausgabe der Richental-Chronik in der Obhut des Konstanzer Rosgartenmuseums. Für das Konziljubiläum wurde das reich bebilderte Buch über die Konzilszeit aufwändig digitalisiert und neu präsentiert. Bis zum 4. Oktober 2015 läuft hier außerdem die Sonderausstellung „Konstanz um 1414 - Städtischer Alltag zur Zeit des Konzils“. Geöffnet hat das Rosgartenmuseum Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr und an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen 3 Euro, Kinder 1,50 Euro. Adresse: Rosgartenstraße 3-5, D-78462 Konstanz. Informationen unter www.freunde-des-rosgartenmuseums.de und
Tel. +49 7531 900 246.

5. Juni bis 31. Juli 2015 – Sonderausstellung „Jan Hus in der tschechischen zeitgenössischen Kunst“ im Hus-Haus in Konstanz
Zu sehen ist eine von den Prager Galerien La Femme und Liliová 8 Atrium konzipierte Ausstellung mit Werken tschechischer Künstler, die sich von der Persönlichkeit des Jan Hus inspirieren ließen. Mit dabei sind Werke von Bohumil Eliáš jr., Pavel Holeka, Tomáš Hřivnáč, Milan Chabera, Miroslav Jiránek, Boris Jirků, Miroslav Malina, Jiří Mocek, Karel Prášek und Jan Tichý. Das Hus-Museum ist von Dienstag bis Sonntag, jeweils zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. Führungen sind auf Anfrage unter
+49 7531-29042 möglich. Der Eintritt ist frei.

Gedenken an Jan Hus
Mit einem Gedenkwochenende erinnert die Konzilstadt Konstanz vom 03. bis 06. Juli mit Gedenkveranstaltungen, ökumenischen Gottesdiensten und einem Konzert an das Schicksal Jan Hus. Der böhmische Reformator wurde vor 600 Jahren am 06. Juli 1415 auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verbrannt. Rund um das Hus-Gedenken findet ein abwechslungsreiches deutsches-tschechisch Kulturprogramm mit Ausstellungen und Führungen statt.

Terminauswahl:
03.07. – 17.07.2015, Rathausgalerie Konstanz: Jiři Anderle: Sakrale Grafiken
05.06. – 31.07.2015, Hus-Haus: Jan Hus in der tschechischen zeitgenössischen Kunst
03.07.2015, 18 Uhr, Konzil Konstanz, Oberer Saal: Feierliche Gedenkstunde für Jan Hus
04.07.2015: Enthüllung der Skulptur „Jan Hus – Weg zur Versöhnung“, ein Projekt der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche
05.07.2015, 20 Uhr, Lutherkirche: Jan-Hus-Gedächtnismesse für 5 Männerstimmen. SCHOLA Konstanz unter der Leitung von Claus Gunter Biegert.
06.07.2015, 18 Uhr, Münster Konstanz: Internationaler Ökumenischer Gedenkgottesdienst zum Tod von Jan Hus

1. bis 4. Oktober „Europäische Avantgarde um 1400“ – Festival mit Musik des Mittelalters
In Kooperation mit dem SWR findet vom 1. bis 4. Oktober bereits zum zweiten Mal das Musikfestival „Europäische Avantgarde um 1400“ statt, bei dem höfische, weltliche und geistliche Musik der Zeit des Konstanzer Konzils im passenden Rahmen zu hören ist.

Termine:
01.10.: Gothic Voices, 20.00 Uhr, Münster Konstanz
02.10.: Leones, 20.00 Uhr, Dreifaltigkeitskirche Konstanz
03.10.: La Main Harmonique, 20.00 Uhr, Münster Konstanz
04.10.: Capella de la Torre, 18.00 Uhr, Konzil Konstanz

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