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Ein Hobby mit Haken: Klettern hat Hoch-Konjunktur
Bergbahnen in Oberstdorf und im Kleinwalsertal „bahnen“ Alpinisten den Weg nach ganz oben

Ein Hobby mit Haken: Klettern hat Hoch-Konjunktur


22.07.2014 16:03
In diesem Wald wächst vieles – und mancher über sich hinaus. Denn es sind besondere Aus- und Einblicke und atemberaubende Momente, die der Kletterwald Söllereck, Deutschlands höchster Hochseilgarten, vor den Toren Oberstdorfs zu bieten hat. Ob in Bodennähe oder auf der 15 Meter hohen Seilbrücke – sieben Parcours unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade sorgen für Adrenalin. Klettern, das Hobby mit Haken und Ösen, erlebt zurzeit einen wahren Boom. In Oberstdorf und im Kleinwalsertal ist das Trendthema in vielen Variationen aktuell. Denn vom Klettergarten bis zum Klettersteig, vom Sportklettern bis zum sogenannten Freeclimbing – stets sind es die örtlichen Bergbahnen an Fellhorn, Kanzelwand, Walmendingerhorn, Söllereck, Ifen und Nebelhorn, die den Bergfexen den Weg nach oben sprichwörtlich „bahnen“.

Titelbild: Klettern hat sprichwörtlich Hoch-Konjunktur. Manchmal ist es ein Kinderspiel wie hier im Kletterwald Söllereck (siehe Bild) in Oberstdorf. In Deutschlands höchstem Kletterwald finden bereits Kinder ab sechs Jahren einen Parcours, der viel Spaß macht sowie etwas Geschicklichkeit und Mut erfordert. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich hier kontinuierlich steigern - bis zur echten Herausforderung für Sportkletterer. Immer mehr Bergsportbegeisterte suchen - ob in der Kletterhalle oder auf dem Klettersteig, ob im Hochseilgarten oder in der Felswand - den direkten Weg nach oben. Die Bergbahnen in Oberstdorf und im Kleinwalsertal „bahnen“ ihnen dazu den Weg, bringen sie schnell und bequem ans Ziel. So erreicht man mit der Nebelhornbahn in Oberstdorf einen der bekanntesten Klettersteige im Alpenraum: den Hindelanger Klettersteig. Mit der Kanzelwandbahn im Kleinwalsertal geht es zum Einstieg in den Zwei-Länder-Klettersteig und zu dem für Anfänger besser geeigneten Walser- und Erlebnissteig. Allen Nicht-Kletterern bieten Fellhorn, Kanzelwand, Nebelhorn, Ifen, Söllereck und Walmendingerhorn ein großes Netz bequem begehbarer Wanderwege, attraktive Veranstaltungen und Familienangebote sowie Ermäßigungen für Kinder, die in Begleitung ihrer Eltern meist nichts für die Auffahrt bezahlen müssen.
Bildquelle: Bergbahnen Oberstdorf / Pressebüro Stremel

Joachim Schwarz kennt die Kletterszene in vielen Varianten. Als Betriebsleiter des Kletterwalds Söllereck, der von der Bergbahn am gleichnamigen Familienberg betrieben wird, erlebt er den Boom seit Jahren hautnah. „Klettern ist absolut im Aufschwung“, berichtet der 47-jährige Allgäuer. Deutschlands höchster Hochseilgarten, auf rund 1.400 Metern Seehöhe gelegen, ist das beste Beispiel, wie vielseitig und anspruchsvoll die Parcours sein können. Denn in so einem Kletterwald kann man sich sprichwörtlich nach oben arbeiten.

Kinder ab sechs Jahren steigen in den ersten beiden Sektionen ein, dann steigert sich der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich. „Auch Sportkletterer kommen in unserem Parcours ‚Höfats’ auf ihre Kosten“, berichtet Joachim Schwarz. 15 Meter über dem Boden auf einer luftigen Seilbrücke zu stehen, erfordert schon Mut und Überwindung. Gefährlich ist das Abenteuer Kletterwald freilich nicht. Dafür sorgen spezielle Sicherheitssysteme. Ein durchlaufendes für Kinder ist für deren ständige Sicherung verantwortlich, Fortgeschrittene verwenden ein kommunizierendes System mit „Smart Belay“-Karabinern, die sich nicht gleichzeitig öffnen lassen. „Das ist die klassische Klettersteigtechnik“, erklärt der Betriebsleiter. „Deshalb ist unser Hochseilgarten auch der ideale Einstieg für den Klettersteig. Bei uns holt man sich den Mut.“
Und der ist schon gefragt, wenn mann und frau sich ins Gelände wagen.

In puncto Klettersteig ist die Region in und um Oberstdorf ein wahres Dorado für alle Klettermaxe. Als Klassiker gilt der Hindelanger Klettersteig zwischen dem Nebelhorn hoch über Oberstdorf und dem Breitenberg in Bad Hindelang. Die rund acht Kilometer lange Route vom Nebelhorngipfel zum Großen Daumen zählt zu den schönsten und längsten ihrer Art. „Für dieses Vergnügen sollte man jedoch trittsicher, schwindelfrei und gut ausgerüstet sein“, erläutert Peter Schöttl, Vorstand der Nebelhornbahn. Sie bringt die Bergsteiger schnell und bequem hinauf zum Ausgangspunkt der Touren. „Wir bahnen“, so Schöttl, „den Kletterern sprichwörtlich und sehr gerne den Weg.“ Helm, Sitzgurt und Klettersteigset gehören ebenso zur Ausrüstung wie Handschuhe und geeignetes Schuhwerk. Im Falle eines Falles kann man über drei markierte Ausstiegs- und Abbruchmöglichkeiten auf das Hochplateau Koblat zurückkehren.

Steile Aufschwünge, Quergänge und atemberaubende Tiefblicke bietet der Zwei-Länder-Klettersteig an der Kanzelwand im Kleinwalsertal. „Volle Konzentration und eine gute Ausrüstung sind ebenfalls unerlässlich“, erläutert Augustin Kröll, Vorstand der Bergbahn, die auch hier die Kletterfreunde schnell und quem vom Tal zum Einstieg bringt. Der schwierige bis sehr schwierige Steig ist noch nichts für Einsteiger. Sie können an der Nordseite des Kanzelwandgipfels auf dem Walser- und Erlebnissteig erste Erfahrungen sammeln. Zahlreiche Sport- und Kletterschulen im Kleinwalsertal und in Oberstdorf halten zudem viele Angebote für Klettersteig-Novizen bereit. „Wer im Kletterwald Mut und Lust auf mehr bekommen hat“, so Augustin Kröll, „findet hier viele gute Programme, die ihn fit für das Erlebnis Klettersteig machen.“

Alleine oder in Begleitung erfahrener Bergführer machen sich zudem immer mehr Freunde der Berge in der Region Oberstdorf und Kleinwalsertal auf, um als Sportkletterer den Weg nach oben zu suchen. Im deutschen Süden bekommen sie dazu reichlich Gelegenheit. Wer freilich einmal keine Zeit für eine Reise in die Berge hat, der findet bestimmt auch in der Nähe seines Wohnortes eine Gelegenheit zum Klettern. Denn Kletterhallen mit ihren künstlichen Wänden sind in den letzten Jahren allerorten entstanden. So sind auf www.kletterhallen.net rund 290 Anlagen in Deutschland verzeichnet.

Joachim Schwarz, der Betriebleiter des Kletterwald Söllereck, hat neben Kindern und Jugendlichen eine weitere Zielgruppe im Auge, die seinen Abenteuerpark gerne frequentiert: „Für viele Gruppen sind wir das ideale Erlebnis“, berichtet er. Denn ob Sportverein oder Schulklasse, Geburtstagsparty oder Freundeskreis – gemeinsam ein Abenteuer zu bestehen, mache nicht nur Spaß und gute Laune, sondern könne auch der Einstieg zum Aufstieg sein.

Für Familien mit Kindern halten die Bergbahnen in diesem Sommer ein weiteres Zuckerl bereit: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre (Jahrgang 1996) fahren in Begleitung eines Elternteils im Sommer 2014 an Fellhorn-, Kanzelwand-, Walmendingerhorn-, Söllereck- und Ifenbahn frei, am Nebelhorn bekommen ab dem zweiten Kind alle weiteren einer Familie (Jahrgang 1996-2007) in Begleitung eines Elternteils ebenfalls eine Fahrkarte für null Euro.

Weitere Infos unter:
www.das-hoechste.com



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