23.06.2014 16:33Eine überraschende Tierwelt offenbart sich in der Natur und in den Erlebniswelten des Landes.
Grüne Wälder, klare Seen, einsame Strände und eine erlebbare Tierwelt mit Kranich und Seeadler, Biber und Fisch, Wisent und Hirsch – nicht zufällig gehören „Erholen und Entspannen“ und „Natur erleben“ zu den dominanten Reisemotiven von Urlaubsgästen, die die schönsten Tage des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern verbringen. Drei der 14 deutschen Nationalparke liegen im Nordosten Deutschlands, so viele wie in keinem anderen Bundesland. Sie bewahren wilde Küstenabschnitte, tiefe Wälder mit uralten Bäumen, verschwiegene Seen und Vogelparadiese. Beinahe 25 Prozent des Landes stehen unter Naturschutz – eine einzigartige Kulisse für spannende Wanderungen mit Naturführern, aufregende Kranich- und Adlersafaris oder Tages-Expeditionen mit Junior-Rangern im Müritz-Nationalpark.
Titelbild: Rangertour auf Hiddensee
(Foto: TMV/Grundner)
Tropentiere und Meeresriesen: Lernen und Staunen in Naturerlebniswelten
Wer wissen möchte, was unter den Wasseroberflächen der Mecklenburgischen Seenplatte so alles kreucht und fleucht, welche Meerestiere in der Ostsee leben oder mehr über die Evolution erfahren möchte, sollte eine der sieben Naturerlebniswelten im Familienreiseland Nr. 1 besuchen. Über die Riesen der Meere können sich kleine und große Gäste im Ozeaneum in Stralsund – Europas Museum des Jahres 2010 und familienfreundlich zertifizierter Erlebnispartner – informieren. Auf zwei großen Aquarienrundgängen vorbei an sechs Millionen Litern Meerwasser ist eine europaweit einzigartige Unterwasserreise durch die nördlichen Meere zu bestaunen. In den Sommerferien gibt es viele Sonderaktionen. Zum Beispiel können Kinder beim Spiel „Frag dich schlau” mehr über die Riesen der Ozeane erfahren wie über die 2,50 Meter lange Sandtigerhaidame Niki. Im „Kunstlabor” wird ein individuelles Meereskartenspiel gebastelt. Wer einmal auf den Bänken direkt unter dem lebensgroßen Skelett eines Blauwals gelegen hat, bekommt Respekt vor dem größten Tier der Erde. Nicht weit vom
Ozeaneum entfernt ist die „Mutter“ der Stralsunder Ozean-Ausstellungen zu finden: das über 60 Jahre alte Meeresmuseum in einem alten Dominikanerkloster. In den tropischen Aquarien sind 2.000 lebende Meerestiere zu bestaunen, die zu 300 verschiedenen Arten gehören. Besonders beliebt sind neben den Führungen durch die Unterwasserwelten die Fütterungen. Zum Meeresmuseum neben dem Ozeaneum auch das Natureum auf Fischland-Darß-Zingst mit seinen Tierpräparaten und das Nautineum auf der Insel Dänholm mit Exponaten aus der Meeresforschung.
www.meeresmuseum.de
Da Mecklenburg-Vorpommern auch das Land der 2.000 Seen ist, widmet sich ein Haus speziell den heimischen Tieren: Das Müritzeum in Waren an der Müritz. Pro Jahr gehen hier rund 200.000 Besucher mit einem Maränenschwarm auf Tauchgang, lauschen dem Konzert der Laubfrösche im Moor oder sehen wie Kraniche in der Müritz fischen. Das Motto des Müritzeums „Natur erleben. Natur verstehen.“ erstreckt sich vom Leben im Wasser bis zum Leben an Land und in der Luft. Tausendjährige Baumgiganten sind ebenso zu entdecken wie winzige Waldbewohner. www.mueritzeum.de
Der Ursprung allen Lebens wird im Darwineum im Rostocker Zoo aufgearbeitet. Das neuartige „Edutainment“-Konzept ist ein Mix aus Bildung (engl. Education) und Unterhaltung (engl. Entertainment). Es verbindet Evolutionsausstellung auf Charles Darwins Spuren und moderne Tierhaltung in naturnahen Ökosystemen. Auf 20.000 Quadratmetern können Besucher Abenteuer, Umweltbildung und Wissenschaft zum Anfassen, Mitmachen und Mitdenken erleben. So reicht eine Ausstellung etwa eine Milliarde Jahre zu den Anfängen des Lebens zurück. Lebende Fossilien wie Schlammspringer oder Schnabeligel werden gezeigt, während in den Aquarien Malawi-Buntbarsche, Seepferdchen und Quallen schwimmen. Ein weiterer Bereich dient dem Blick in Zukunft: Im „Forschungslabor“ wird Wissenschaft zum Anfassen präsentiert. Das Darwineum enthält ebenso eine 4.000 Quadratmeter große Tropenhalle, in der Menschenaffenfamilien der Orang-Utans und Gorillas in naturnahen Lebensräumen mit Gibbons, Faultieren, Flughunden und Zwergseidenäffchen zusammenleben. www.darwineum.de
Weitere Naturerlebniswelten:
www.auf-nach-mv.de/wissenswelten
Zwischen Löwen und Affen: Zooabenteuer im Nordosten
Tierparke, Streichel- und Wildgehege, Vogel- und Schmetterlingsparke, Aquarien – die faszinierende Tierwelt Mecklenburg-Vorpommerns lässt sich in den zahlreichen zoologischen Gärten und Naturerlebnisstätten an der Ostsee und Seenplatte genau beobachten. Viele Einrichtungen haben Führungen, Aktivpfade sowie Wissens-, Experimentier- und Erfahrungsstationen im Programm. Hier können Kinder die Bewegungen der tierischen Bewohner nachempfinden und zum Beispiel wie ein Flamingo balancieren, wie eine Großkatze schleichen oder wie ein Affe klettern. Zu den Höhepunkten gehören auch Schaufütterungen, bei denen Tierpfleger sogar die eine oder andere neugierige Frage beantworten. Die Tierwelt ganz nah erleben können Familien etwa im Natur- und Umweltpark Güstrow. Die Braunbären Fred und Frode sind täglich auf dem Bärenberg zu beobachten oder über die Bären-Webcam unter www.nup-guestrow.de. Hirsche, Eulen, Adler und nachts die Wölfe können auf geführten Touren durch den Park erlebt werden. Auf 200 Hektar sind es über 1.000 Tiere aus 76 Arten. Wurzeltunnel, Erdhöhlen, Kletterpfad, Wandelgänge, Klettertürme, Palisadenhof und ein Baumhaus locken die Familien nach Güstrow.
Schmetterlinge sind in
Güstrow auch zu sehen, aber längst nicht so viele wie in Trassenheide auf der Insel Usedom auf der Schmetterlingsfarm. Sie ist Europas größtes Schmetterlingshaus mit über 5.000 Quadratmetern. In der Tropenhalle fliegen mehr als 2.000 tropische Schmetterlinge herum. Dazu gibt es ein Insektenmuseum, eine Vogelspinnenschau, eine Glasausstellung, ein Insektenkino und die Ausstellung „Geheimnisvolle Welt Asiens”. www.schmetterlingsfarm.de
Ein großes Löwenrudel können Tierfreunde im Zoo Stralsund besuchen. Die imposanten Großkatzen erwarten die jährlich etwa 100.000 Besucher neben rund 900 anderen Tieren auf einem 16 Hektar großen Areal in der Hansestadt. Neben den Bewohnern fremder Kontinente wie Polarwölfen und Präriebisons erleben Gäste auch seltene Haustierrassen, etwa auf einem Schaubauernhof, auf dem es zugeht, wie vor 100 Jahren. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist eine originalgetreu rekonstruierte Holländerwindmühle. https://zoo.stralsund.de/
Von A wie Ara bis Z wie Zebra: Mitten in Schwerin erwartet Hobby-Forscher eine grüne Oase, die geprägt ist von einer drei Hektar großen Vogelwiese sowie naturnahen Tieranlagen, die für 650 Tiere in 120 Arten das zweite Zuhause ist. Spielplätze, ein Forschercamp, die Waldschule, das Streichelgehege, und das Froschhaus begeistern. Ab sofort können Gäste des Schweriner Zoos auch nachts auf die Pirsch gehen und im Stile früherer Forscher in einem Baumhaus übernachten. Das Holzhaus, das ähnlich einer Forscherhütte des Gelehrten Alexander von Humboldt (1769-1859) errichtet worden ist, bietet sechs Betten, ein Bad, eine Küche sowie einen Aufenthaltsraum und einen Balkon mit Aussicht auf das Zoogelände. Rund um das neue Baumhaus führen eine barrierefreie Steganlage und ein „Forscherpfad“ mit integrierten Spiel- und Informationsstationen. Veranschaulicht werden die Flora und Fauna Südamerikas, die Funktionsweise tropischer Regenwälder und die Ökoregion der Pampa.
Weitere Informationen: www.zoo-schwerin.de
Im Tierpark Ueckermünde treffen Familien und Kinder im Afrika-Bereich auf Löwen und Lemuren, im Südamerika-Gehege auf Lama und Flamingo, und im Australien-Areal vergnügt sich ein Bennett-Känguru. Daneben warten die „Tiere der Eiszeit“ wie Wolf, Schnee-Eule und Landschildkröte auf die Besucher, und auch heimische Tierarten wie Fischotter, Weißstorch und Graukranich sind zu sehen. Insgesamt sind 400 Tiere in großzügigen Gehegen zu erleben. Einige Anlagen können die Besucher sogar betreten, zum Beispiel den Affenwald, Hirschgarten und das Streichelgehege. Seit kurzem wartet der familienzertifizierte Tierpark zudem mit einem Haffaquarium und einer Wolfsanlage auf. www.tierpark-ueckermuende.de
Weitere Zoos in Mecklenburg-Vorpommern:
www.auf-nach-mv.de/natureinrichtungen
Den Königen der Lüfte auf der Spur
Großvögel wie die majestätischen Seeadler oder jagdfreudigen Milane sind ganzjährig in Mecklenburg-Vorpommern anzutreffen. Etwa 300 Paare der Seeadler können Gäste mit etwas Glück im Müritz Nationalpark beobachten. Auf geführten Adlersafaris zeigen Nationalpark-Ranger neugierigen Gästen den Lebensraum der mächtigen Vögel. Einem Fischadler-Paar können Besucher in der Nationalpark-Information Federow sogar direkt ins Nest schauen. Eine Kamera, die auf den Horst gerichtet ist, überträgt live aus dem Adlerleben. Weitere Informationen und Hinweise zu geführten Exkursionen: www.nationalpark-mueritz.de, www.nationalpark-service.de
Wer schon immer mal den König der Lüfte aus nächster Nähe beobachten wollte, der hat mit Ranger Fred Bollmann im Südosten der Mecklenburgischen Seenplatte gute Chancen, einen der vielen dort beheimateten Adler zu erspähen. Vom Elektroboot aus vor wunderschöner Kulisse in der Feldberger Seenlandschaft können Familien und Kinder erleben, wie der Seeadler auf Zuruf heransegelt. Der Naturschutzwart Fred Bollmann weiß, wo Kraniche brüten, fleischfressende Pflanzen wachsen und Füchse sich verstecken. Sein ornithologisches Wissen ermöglicht es zudem, neben dem See-, Fisch- und Schreiadler, seltene Vogelarten wie den bodenbrütenden Graureiher, Eisvögel, Schwarzstörche und Raufußbussarde beobachten zu können.
Weitere Informationen unter: www.ranger-tours.de
Auch im östlichen Vorpommern sind Großvögel wie Adler oder Silberreiher heimisch. Auf einer geführten Moorwanderung durch das Peenetal können Besucher den Reiz von Vorpommerns Naturpark Flusslandschaft Peenetal und dabei die spannende Vogel- und Tierwelt erleben. Die zehn Kilometer lange Rundtour startet in der Hansestadt Anklam, wo die Wanderer mit einem Shuttle abgeholt und ins Mündungsgebiet der Peene gebracht werden. Ein zertifizierter Naturparkführer begleitet die Gruppe und erzählt Wissenswertes über Seeadler, Silberreiher und Fischotter, die bei etwas Glück ganz aus der Nähe zu beobachten sind. Auch die Besichtigung einer Biberburg ist Teil der Wanderung. Bei einem rustikalen Picknick und heißen Getränken können sich Teilnehmer für die nächsten Etappen stärken. Die Wandertour wird ganzjährig angeboten, findet immer samstags um 15.00 Uhr statt und kostet 35 Euro pro Person inklusive Picknick und Shuttle. Festes Schuhwerk und eine dem Wetter entsprechende Kleidung sind Voraussetzungen für einen gelungenen Ausflug ins Peenetal.
Weitere Informationen: www.vorpommern.de.
Ganz unberührt und als kleiner Geheimtipp präsentiert sich ein kleiner Landstrich im Südwesten der
Landeshauptstadt Schwerin: die Lewitz. Ein Landschaftsparadies mit Wäldern, Mooren, Teichen, Kanälen und vor allem Wiesen, soweit das Auge reicht. Ein großes Dorado folglich für Naturliebhaber, allen voran Ornithologen, denen „Jagdglück“ in Gestalt von See- und Fischadlern, Silberreihern, Kiebitzen, Eisvögeln und allerlei anderen gefiederten Schönheiten winkt – vorausgesetzt, sie vertrauen sich einem Profi wie Lewitz-Ranger Ralf Ottmann an. Die geführten Exkursionen dauern je nach Gruppe zwischen zwei bis acht Stunden und finden entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem eigenen Auto statt.
Weitere Informationen und Kontaktdaten: www.lewitz-rangertour.de
Trompeten-Konzerte und Glücksmomente: Kranichexkursionen an Bodden und Seenplatte
Im Frühjahr und im Herbst schnattert und schwatzt es in der wasserreichen Region im und am Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. In diesem abgeschiedenen und futterreichen Areal, dem größten mitteleuropäischen Rastplatz, fressen sich Zugvögel, insbesondere Kraniche, ihren Speck für die lange Reise in den Süden an. Bis zu 70.000 der beeindruckenden Großvögel können über mehrere Wochen beobachtet werden. Aber auch Enten, Schwäne, Schwalben, Goldregenpfeifer oder Kiebitze sind von zahlreichen Beobachtungsstationen aus zu entdecken. Tagesaktuell informiert das Kranich-Informationszentrum in Groß Mohrdorf interessierte Beobachter über Rastplätze, an denen Zugvögel erwartet werden oder schon gesichtet wurden. Kranichbeobachtungsstationen gibt es beispielsweise in Pramort oder in Tankow auf der Insel Ummanz auf Rügen. Seetaugliche Vogelkundler können die Schlafplätze der Vögel des Glücks in der Saison auch von der Wasserseite aus in Augenschein nehmen. Die Kranich-Ranger des Informationszentrums begleiten abendliche Schiffstouren von Zingst oder Schaprode aus. In den regelmäßigen Wochen des Kranichs können sich Besucher bei Kranichtouren, Workshops oder Diavorträgen noch ausführlicher informieren. Auskunft hierzu gibt das Kranich-Informationszentrum Groß Mohrdorf, Tel.: +49 38323 80540, www.kraniche.de
Nicht nur im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, sondern auch im Müritz Nationalpark rasten die Vögel des Glücks. Sie können bei abendlichen Führungen beobachtet werden. An der Müritz gibt es für Familien sogar die Möglichkeit mit Junior-Rangern die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zu erkunden. Organisiert werden die Kranich- und Naturführungen vom Nationalpark-Service Federow, erreichbar unter der Telefonnummer 03991 668849. www.mueritz-nationalpark.de
Weitere Informationen: www.auf-nach-mv.de/naturerlebnis,
www.auf-nach-mv.de/familienausflugstipps