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Bayerische Feste rund um den Baum
Das „Betzen“ austanzen um den Kirchweihbaum, Maibaumkraxeln, oder auf Linden tanzen

02.04.2014 16:09
Maibaumsteigen, Kirchweihen und Tanzlindenfeste:
Mit Herzblut und Freude bereiten sich die Bewohner und Vereine vieler bayerischer Gemeinden auf ihre Brauchtumsfeste rund um den Baum vor. Angefangen von Kirchweihen und dem Maibaumkraxeln bis hin zu historischen Trachtenumzügen sowie Tanzlindenfeste ist im Freistaat ab April einiges an kulturellen Veranstaltungen geboten. Dank besonderer Tanz- oder Klettereinlagen der Einheimischen und regionalen Köstlichkeiten kommen bei den bayerischen Brauchtumsfesten Besucher jeden Alters auf ihre Kosten. Die BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH hat einige Informationen zu den schönsten und außergewöhnlichsten Feiern und Brauchtümer rund um den Baum zum Miterleben zusammengestellt.

Für ein Schaf um den Baum tanzen
Ein Höhepunkt im fränkischen Festtagskalender sind die zahlreichen „Kerwas“ bzw. Kirchweihen und das dort stattfindende „Betzen“ austanzen. Ursprünglich wurde mit diesen Festen die Einweihung einer Kirche oder der Namenstag eines Heiligen zelebriert. Vielerorts dauern die Festlichkeiten fast eine ganze Woche und jeder Tag hat sein festes Programm: Am Kirchweihsamstag stellen die Burschen im mittelfränkischen Möhrendorf oder in Pottenstein in der Fränkischen Schweiz den Kirchweihbaum auf, der vorher gemeinsam im Wald geschlagen und anschließend geschmückt wird. Diesen brauchen die „Kerwaburschen“ dann am Sonntag für das „Betzen“ austanzen. Dabei laufen die jungen Männer mit ihrer Auserwählten um den Baum und singen selbst geschriebene Kirchweihlieder. Nach jeder Baumumrundung wird ein kleines Bäumchen an den Hintermann weitergereicht – solange bis die vorgegebene Zeit abgelaufen ist und ein Wecker klingelt. Derjenige mit dem Bäumchen in der Hand gewinnt den „Betzen“ – ein Schaf, dass ebenfalls festlich geschmückt neben der Blaskapelle auf seinen neuen Besitzer wartet. Der Gewinner muss im Anschluss alle Teilnehmer zu Kaffee und Kuchen einladen. Serviert werden dann meistens „Küchla“, ein fränkisches Schmalzgebäck. Am Dienstag wird die Kirchweih dann traditionellerweise wieder „eingegraben“ symbolisch wird hierfür ein leeres Fass Bier neben dem Kirchweihbaum vergraben, das dann im nächsten Jahr zum Auftakt der Kirchweih wieder ausgegraben wird.
Termine 2014: Die Kirchweih inkl. Betzen austanzen findet in zahlreichen Gemeinden in Franken zwischen April und September statt.
Jedes Jahr um den 03. Sonntag im September in Möhrendorf.
Jedes Jahr um den 24.8. am 3. oder 4. Sonntag in Pottenstein.


Tanz in der Baumkrone
Der Wuchs der Tanzlinden wurde während der Wachstumsphase so verändert, dass in Stamm und Krone künstliche Plateaus entstanden sind. Auf diesen Ebenen hoch oben in den Wipfeln der Linden finden die Tänze und Feierlichkeiten der Tanzlindenfeste statt. Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, im sogenannten „Lindensaal“, am Holzgeländer die Veranstaltung mitzuerleben. In den fränkischen Orten Limmersdorf, Langenstadt oder Peesten kann dieser Brauch miterlebt werden: Bevor auf der Linde getanzt wird, ziehen die Burschen mit schwarzen Hüten, Westen und weißen Schürzen über den Hosen und begleitet von Blaskapellenmusik los, um ihre Tanzpartnerinnen in deren Häusern im Dorf abzuholen. Mit den Mädels in Trachtenkleider und Blumenkränzen im Haar geht es dann zur Tanzlinde, wo hoch oben rund um den Baum getanzt wird.
Termine: Zweites Wochenende im Juni von Freitag bis Sonntag in Peesten
Letztes Wochenende im August von Freitag bis Sonntag in Limmersdorf und Langenstadt (29.-31. August 2014).


Wo die Bayern auf Bäume klettern
Zwischen dem 1. Mai und Pfingsten findet vielerorts das Maibaumsteigen statt – eine traditionelle Veranstaltung, die Einheimische und „Zugroaste“ gleichermaßen begeistert. Drei gebundene Kränze zieren die Spitze des Baums in 25 Metern Höhe. Am untersten ist eine Zeitmessung angebracht – gewonnen hat der wagemutige Kraxler, der in zwei Durchgängen die Zielglocke am schnellsten zum Klingen bringen. Damit die mutigen Burschen nicht abrutschen, werden Hände und Füße mit einer speziellen Pechmischung eingestrichen. Mit abgespreizten Fersen oder mit den Beinen den Maibaum umfassend machen sie sich auf den Weg in schwindelerregende Höhe. Den Siegerwanderpokal geben meist die Lokalmatadoren unter sich weiter. Bis in die Nacht werden die wagemutigen Teilnehmer bei Steckerlfisch, Hendl und frischem Bier gefeiert.
Termine:
Passau vom 29.- 30. Mai 2014
Freinberg am 01. Juni 2014
Rottenstuben 9. Juni 2014
Nesselwang am 01. Mai 2015 (in Nesselwang wird nur alle fünf Jahre ein neuer Maibaum aufgestellt)
Pfronten am 01. Mai 2015


Quelle: BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH / crystal communications GmbH


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