21.03.2014 14:26Zwischen Küsten und Alpen locken zahlreiche kleinere Städte, die sich in Sachen Kunst und Kultur nicht verstecken müssen. Darmstadt beispielsweise liegt nicht weit vom Flughafen Frankfurt/Main entfernt und somit verkehrsgünstig in der Mitte Deutschlands. Traditionsreiche Institutionen wie die Technische Universität (TU) und rund 30 Forschungseinrichtungen mit internationalem Renommee haben der 150.000-Einwohner-Stadt den Titel "Wissenschaftsstadt" eingebracht. Kulturell interessierte Menschen verbinden mit Darmstadt jedoch die Kunst um 1900. Der Künstlerkolonie Mathildenhöhe verdankt Darmstadt ihren Ruf als Zentrum des europäischen Jugendstils. Sie wird in einem Atemzug mit Paris, München und Wien genannt. Der sogenannte Musenhügel wurde mit einer Ausstellung 1914 fertiggestellt und feiert 2014 dieses 100. Jubiläum mit einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm.
Titelbild: Mit einer Nacht in Rot beginnt das Darmstädter Jubiläumsjahr (Hochzeitsturm).
Foto: djd/Darmstadt Marketing/Rüdiger Dunker
100 Jahre Musenhügel
Die "11. Darmstädter Jugendstiltage" sind auch im Jubiläumsjahr einer der wichtigsten Termine im Veranstaltungsjahr. Vom 16. bis 18. Mai 2014 können Klein und Groß in die Epoche der Künstlerkolonie eintauchen. Ende des 19. Jahrhunderts holte Großherzog Ernst Ludwig die damals bekanntesten Baukünstler und Designer nach Darmstadt, die für die Entstehung des Architekturensembles zwischen 1901 und 1914 verantwortlich waren. An dem Festwochenende können Besucherinnen und Besucher mit Gästeführerinnen in historischen Roben die einzelnen Gebäude entdecken, darunter auch das 48 Meter hohe Wahrzeichen der Stadt, den Hochzeitsturm.
Nacht in Rot
Im Museum Künstlerkolonie eröffnet am 17. Mai außerdem die Ausstellung "Dem Licht entgegen. Die Künstlerkolonie-Ausstellung 1914" ihre Pforten. Zu sehen ist die Schau bis zum 14. September 2014. Sie zeigt Werke der unterschiedlichsten Kunstgattungen vor dem geschichtlichen Hintergrund des drohenden Weltkrieges. Wenn am selben Abend tausende Windlichter und Lampions angezündet werden und die Häuser der "Stadtkrone" rot aufleuchten, erreichen die Jugendstiltage mit der "Nacht in Rot" ihren strahlenden Höhepunkt. Auf der Homepage www.darmstadt-tourismus.de gibt es weitere Inspirationen für einen abwechslungsreichen Kurztrip.
Der Schlossgraben blüht auf
Ein weiteres Jubiläum wird am 15. Juni gefeiert. Anlässlich der Eröffnung des ersten Botanischen Gartens vor 200 Jahren wird der - seit längerem ungenutzte - Schlossgraben saniert und zu einer neuen grünen Oase umgestaltet. Die Idee stammt von Verantwortlichen der TU Darmstadt. Jedoch können sich die Darmstädter selbst aktiv einbringen - als Spender, beziehungsweise Pflanzenpaten oder indem sie selbst Hand anlegen, etwa beim Bepflanzen der Beete.
Einsteigen und zuhören
Mit der "Darmstädter Langen Nacht am Karolinenplatz" steht ein weiterer sommerlicher Outdoor-Event an. Am 29. August 2014 präsentieren sich Institutionen aus Kunst und Wissenschaft und laden zum Informieren und Feiern ein. Wer die südhessische Stadt näher kennenlernen möchte, kann aus einem vielseitigen Angebot an geführten Spaziergängen auswählen. Wer lieber auf eigene Faust unterwegs ist, kann sich auch auf eine Audiotour begeben. Eine Reihe von akustischen Stadtführungen lassen sich über www.darmstadt.tomis.mobi als App fürs iPhone oder MP3-Datei herunterladen. Einfach in die jeweilige Straßenbahn setzten und sich etwa auf der "Wissenschaftslinie 4" über die Institutionen und Unternehmen informieren, die zwischen Kranichstein und Griesheim ansässig sind und im Bereich Multimedia oder Luft- und Raumfahrt tätig sind.