28.02.2014 14:15Ein spektakuläres Gipfeltreffen der Mächtigen und der größte Kongress, den das Spätmittelalter in Europa je gesehen hat: das war das Konstanzer Konzil.
Es machte die Bodenseestadt zwischen 1414 bis 1418 zum Zentrum der abendländischen Welt. Sogar ein Papst wurde in Konstanz gewählt, um die unhaltbare Situation dreier konkurrierender Kirchenoberhäupter aufzulösen.
Titelbild: Das Konzilgebäude in Konstanz.
"Woche des Handwerks in Konstanz" - Unter den Platanen zu Füßen des Konzilgebäudes und in offenen Werkstätten in der Altstadt, findet vom 5. bis 11. Mai die "HandWerkStadt", die Konstanzer Woche des Handwerks statt.
Bildnachweis: Tourist-Information Konstanz, Peter Allgaier
Von 2014 bis 2018 erinnert Konstanz mit dem Jubiläum 600 Jahre Konstanzer Konzil unter dem Motto „Europa zu Gast“ an dieses Weltereignis der damaligen Zeit. Eine große Landesausstellung, Konzilfestspiele, die grenzüberschreitende „Sigismundtafel“, Themenrouten und inszenierte Führungen lassen Mittelalter und Konzilszeit in der historischen Stadt am See frisch aufleben. Dabei geht es immer wieder um die Frage, was die Themen von gestern uns für unser heutiges Verständnis von Europa sagen können.
Große Landesausstellung im Konzilgebäude
Ein Paukenschlag eröffnet das Jubiläum am 27. April 2014. Die Große Landesausstellung „Das Konstanzer Konzil. Weltereignis des Mittelalters 1414 – 1418“ zeigt rund 300 erstklassige Exponate aus großen Museen Europas. Sie stehen für den dramatischen Verlauf des Konzils und zeigen seine Bedeutung als kirchenpolitisches und gesellschaftliches Großereignis. Schöne Madonnen, prunkvolle Handschriften, wertvolle Gold- und Elfenbeinarbeiten, aber auch Alltagsgegenstände lassen die Besucher eintauchen in die Welt um 1400. Das größte und eindrucksvollste Exponat ist dabei der Ausstellungsort selbst, das Konzilgebäude. Hier fand 1417 die Papstwahl statt. Darüber hinaus zeugen zahlreiche Gebäude in Konstanz vom einstigen Weltereignis.
Comicstrip des Mittelalters
Zwei ehemalige Zunfthäuser beherbergen das historische Museum der Stadt, das Rosgartenmuseum. Es zeigt eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Konzilszeit: die handschriftliche, mit herrlichen Illustrationen versehene Chronik des Konstanzer Konzils von Ulrich Richental – eine Art Comicstrip des Mittelalters. Ab dem 27. April ist hier eine Ausstellung zum Alltagsleben in Konstanz während des Konzils zu sehen. Familien mit Kinder sollten unbedingt im Archäologischen Landesmuseum Konstanz vorbeischauen. Mit hunderten von Playmobilfiguren, spektakulären Stadtmodellen und vielen nachgestellten historischen Szenen präsentiert das Museum die Konzilszeit mit einer guten Prise Humor.
Die ferne Konzilszeit hautnah erleben
Bei der inszenierten Stadtführung „Hofnarr, Spion und Richental“ schlüpfen Stadtführer in mittelalterliche Gewänder und erklären aus der Sicht von Menschen aus der Konzilszeit, was in Konstanz los war. Geführt wird die Tour vom Konstanzer Konzilschronisten Ulrich Richental. Fahrrad-Fans kommen auf der Papstflucht-Tour entlang des Untersees auf ihre Kosten. Auch ein großes Straßenfest steht im Mai an: Bei der grenzüberschreitenden Sigismundtafel kommen Gäste und Bürger von Konstanz und Kreuzlingen zu einem gemeinsamen Mahl zusammen und tauschen sich aus.
Kulturell dem Konzil auf der Spur
Vom 5. bis 11. Mai wird Konstanz zur HandWerkStadt. Alles dreht sich um die Bedeutung des Handwerks in Vergangenheit und Gegenwart. Hauptattraktion ist ein Handwerkermarkt an der auch Gondelhafen genannten Stadtgartenmole direkt am Konzilgebäude. Im Juni richtet die Konzilstadt Konstanz zusammen mit SWR ein Festival mit Musik aus der Konzilszeit aus. Die neue Dauerausstellung im Hus-Haus wird im Juli neu eröffnet. Das Museum ehrt den bedeutenden böhmischen Reformator Jan Hus. Trotz Zusicherung freien Geleits wurde er kurz nach seiner Ankunft gefangen genommen, als Ketzer zum Tode verurteilt und 1415 auf dem Richtplatz der Stadt verbrannt. Bei den Konzilfestspielen unter dem Titel „Konstanz am Meer. Ein Himmelstheater“ bringt das Konstanzer Ensemble im Sommer ein von Theresia Walser und Karl-Heinz Ott verfasstes Stück auf die Openair-Bühne vor dem Münster. Und wer es ganz modern mag, der geht mit dem Smartphone auf Spurensuche und entdeckt die Konzilszeit mit Hilfe einer App und QR-Codes ganz individuell.
Touristische Informationen und Angebote:
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