26.02.2008 12:35Das
Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen präsentiert vom 6. März bis zum 25. Mai 2008 fast hundert Meisterzeichnungen aus den Königlich-Belgischen Museen in Brüssel. Damit wird erstmals in Deutschland eine Auswahl der besten Zeichnungen aus der umfangreichen Sammlung des adeligen Ritters Jean de Grez (1837-1910) gezeigt, der in seiner Sammlung einen Schwerpunkt auf die niederländische Kunst vor allem des 17. Jahrhunderts setzte. In großer Dichte und Qualität bietet die Ausstellung unter dem Titel „Holland in Linien. Meisterzeichnungen um Rembrandt und Ruisdael“ einen hervorragenden Einblick in das Kunstschaffen der Niederlande im so genannten Goldenen Zeitalter.
Zeichnungen gewinnen an Bedeutung
Zeichnungen beginnen sich im 17. Jahrhundert von ihrem Status als Skizze oder Vorbereitung zu einem Gemälde oder einer Skulptur zu lösen.Der sich langsam entwickelnde Sammlermarkt für Arbeiten auf Papier trägt mit dazu bei, dass sich die Zeichnung zum autonomen Kunstwerk entwickelt. Die Kunstmarktnachfrage führt zu einem vorher nie da gewesenen Aufstieg der Zeichnung. Es werden neue Motive, eigene Stile und eine große Palette an Zeichenmaterialien verwendet, die eine große Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten schaffen.
Große Vielfalt in der Sammlung des Ritters
Diese Vielfalt zeigt sich auch in der Sammlung Jean de Grez, die neben kleineren Ensembles hochberühmter Meister wie Hendrick Goltzius, Rembrandt van Rijn, Pieter Saenredam und Jacob Ruisdael, auch umfangreiche Serien von Spitzenzeichnern wie Abraham Bloemaert, Jan van Goyen, Pieter Molijn, Allart van Everdingen und Thomas Adriaensz. Wyck besitzt. Es ist ein typisches Kennzeichen der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts, dass neben den großen Genies eine Vielzahl von begabten Künstlern aktiv war, die Werke auf höchstem Niveau schufen.
Mit Lupe auf die Spur der Meister gehen
So breit wie das Angebot an wichtigen Künstlern in dieser Ausstellung sind auch die Inhalte. Landschaften und Stadtansichten, Historien und biblische Szenen, Porträts und Genredarstellungen, aber auch technisches Gerät, wie die detaillierte Ansicht einer Druckerpresse von Pieter Jansz. Saenredam gehören zu dem Dargestellten. Figurenstudien und Skizzen geben Einblicke in die persönliche Handschrift des jeweiligen Meisters.
Unterstützt durch eine speziell entworfene Ausstellungsarchitektur, wird die Aachener Ausstellung vor allem auf die Bedürfnisse des Betrachters eingehen. Durch eigens entwickelte Pulte und die Ausgabe von Lupen wird dem Besucher die Möglichkeit gegeben, die Zeichnungen in all ihren Feinheiten zu betrachten und sich selbst als Erforscher der feinen und hohen Zeichenkunst des Goldenen Zeitalters zu betätigen.
Holland in Linien
Niederländische Meisterzeichnungen des Goldenen Zeitalters aus den Königlich-Belgischen Kunstmuseen Brüssel
6. März bis 25. Mai 2008