03.09.2013 18:19Die Bülle ist mehr als eine Zwiebel. Auf der Bodenseehalbinsel Höri, auf der die rote Speisezwiebel seit Jahrhunderten angebaut wird, steht sie für erstklassigen Geschmack, den Erntesegen im Herbst und natürlich das traditionelle Büllefest, das dieses Jahr am 6. Oktober in Moos gefeiert wird. An mehr als 40 festlich dekorierten Ständen gibt es neben kulinarischen Köstlichkeiten wie Büllesuppe, Büllebrot und Bülledünne auch Zöpfe und Kränze aus dem Grün der gelben und roten Knollen – ein für die Region typisches Kunsthandwerk, das über Generationen weitergegeben wird.
Titelbild: Traditionelle Bülle-Zöpfe von der Höri
Bildnachweis: Tourist-Information Moos
Zart, unaufdringlich scharf und für den rohen Verzehr bestens geeignet, hat die Bülle einen festen Platz in den Küchen und auf den Speisekarten der Region. Die rotbraune Knolle, die übrigens nicht abfärbt, ist deutlich milder als andere Zwiebelsorten und daher auch bei Kindern beliebt. Wegen ihres geschmackvollen Aromas verwenden viele der regionalen Gastronomen die alte Zwiebelart – nicht nur für die traditionellen Bülle-Gerichte.
Verkauft wird die Höri-Bülle in den Hofläden und an den Gemüseständen der regionalen Bauern, die auf der Höri an jeder Straßenecke zu finden sind. Ihr Anbau ist aufwändig, denn die Zwiebel ist druckempfindlicher als andere Sorten und erfordert große Sorgfalt bei der traditionellen Handernte. Vermehrt wird die Höri-Bülle ausschließlich durch Nachzucht, Samen sind im Handel nicht erhältlich. Die starke Mechanisierung in der Landwirtschaft führte in den letzten Jahren zu einem starken Rückgang des Anbaus der Höri-Bülle. Ihre ovale Form ist für diese Maschinen schlecht bis gar nicht verarbeitbar. Das Bodensee-Convivium von Slow Food Deutschland hat die Höri-Bülle in ihre Arche des Geschmacks aufgenommen, um ihr Aussterben zu verhindern.
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