21.06.2013 15:03Heuschreckenskulpturen, Infotafeln und eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt säumen den Weg durch das Blauen Land
Sechs Fühler, 24 Beine und drei Paar Flügel – alles überlebensgroß. Kein Alien, sondern das Herzstück des angelegten
Naturerlebnispfads in Ohlstadt. Drei hölzerne, bis 2.50 Meter große Heuschreckenskulpturen haben es sich am Wegesrand bequem gemacht und gewähren einen einzigartigen Blick auf die sonst so schreckhaften Wiesenbewohner. Aber nicht nur die sprunghaften Krabbler stehen auf dem knapp vier Kilometer langen Erlebnispfad durch den „Ohlstadter Boschet“ im Fokus. Vogelarten, die rund um die natürlich bewirtschaftete Weidefläche beheimatet sind, werden ebenso erklärt wie die ökologischen und geologischen Fakten des Blauen Landes mit dem Estergebirge und dem Murnauer Moos. Auf fünf Infotafeln und an drei Erlebnisstationen können Besucher ihr Wissen ausbauen und gleichzeitig die facettenreiche Umgebung bei einer etwa einstündigen Wanderung näher erkunden.
Titelbild: Idyllisch: Das Blaue Land aus der Vogelperspektive / Insel Wörth
Copyright: Tourist-Information Murnau
„Den Spazierweg über die Weideflächen gab es schon lange, aber mit den neuen Tafeln und interaktiven Stationen ist ein wirklicher Erlebnispfad daraus geworden“, erklärt Michael Schödl. Der Biologe vom Landesbund für Vogelschutz, der bei der Planung und Umsetzung beteiligt war, sieht in der Realisierung einen wichtigen Schritt, um Einheimischen und Gästen die Natur des Blauen Landes näher zu bringen. Wer möchte, kann an der interaktiven Vogeltafel das Zwitschern von Amsel und Rotkehlchen vergleichen, die einzigartige Bodenbeschaffenheit der Buckelwiesen besser verstehen oder den Buntbäuchigen Grashüpfer und seinen Lebensraum genauer unter die Lupe nehmen. Die verschiedenen Stationen entlang des Weges ermöglichen eine spielerische Auseinandersetzung mit der vielfältigen Flora und Fauna. „Denn nur wer sich mit der Natur auseinandersetzt, kann diese auch verstehen und zu ihrer Erhaltung beitragen“, meint Schödl.
Und nicht nur in Ohlstadt, auch rund um das Künstlerstädtchen Murnau gibt es viel zu entdecken. Das Murnauer Moos, das mit 23 Quadratkilometern das größte und ursprünglichste Moorgebiet des nördlichen Alpenvorlandes ist, beheimatet unzählige gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Darunter die vom Aussterben bedrohte Bekassine, die zum Vogel des Jahres 2013 gewählt wurde und im Murnauer Moos noch lautstark balzt. Besucher können Experten von Mai bis Oktober bei geführten Wanderungen durch das Moor folgen und den einzigartigen Lebensraum hautnah erforschen.
Weitere Infos erhalten Sie bei der
Tourist-Info Murnau