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Die Gladiatoren kommen nach Kalkriese
Römer- und Germanentage am Schauplatz der Varusschlacht

Die Gladiatoren kommen nach Kalkriese


04.05.2013 15:53
Deutschlands größte Römer- und Germanentage locken zu Pfingsten mit einem abwechslungsreichen Programm für die ganze Familie wieder nach Kalkriese.

Bei dem friedlichen Gipfeltreffen schlagen zwei Tage Hunderte Römer- und Germanendarsteller im Museumspark ihre Zelte auf und nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise in die antike Welt. Ein besonderer Schwerpunkt sind in diesem Jahr die Gladiatorenkämpfe in der Arena.

Titelbild: Bei den Römer- und Germanentage in Kalkriese zeigen prunkvolle Kämpfer die hohe Kunst der Gladiatur.
© Hermann Pentermann

Seit 1993 treffen sich alle zwei Jahre „Römer“ und „Germanen“ in Kalkriese und zeigen das Leben und den Alltag aus der Zeit um Christi Geburt. Die Römer- und Germanentage haben sich mittlerweile zu einer etablierten Großveranstaltung entwickelt, die weit über das Osnabrücker Land und sogar über die Grenzen Deutschlands hinaus Publikum nach Kalkriese zieht. Auch in diesem Jahr erwartet der Varusschlacht-Geschäftsführer am Pfingstsonntag und -montag tausende Besucher. „Für die Besucher haben wir ein buntes und abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Auf dem Marktplatz zeigen Handwerker und Händler ihre Ware, in der Arena treten die Gladiatoren gegeneinander an und römische und germanische Reiter präsentieren hoch zu Ross beeindruckende Kampftechniken. Feldgeschütze der römischen Artillerie werden vorgeführt und in den Lagern ist die Vielfalt der Antike zum greifen nah“, so Dr. Joseph Rottmann: „Und die Römer- und Germanentage in Kalkriese sind einzigartig. Hier am Ort der Varusschlacht zeigen wir zwei Tage römische und germanische Kultur und bieten den Besuchern so das größte Antiken-Festival dieser Art in Deutschland.“

Ein vielfältiges Programm erwartet Römer- und Germanenfans im Museumspark Kalkriese am Originalschauplatz der Varusschlacht. In den Lagern pulsiert das Leben und zahlreiche Darbietungen machen die Geschichte zu einem spürbaren Ereignis: Arbeit und Alltag, Handwerk und Handel, Genuss und Kultur geben faszinierende Einblicke in die Zeit während des ersten Jahrhunderts nach Christus. Auf dem Exerzierplatz zeigen die Legionäre Kampfformationen, wie die bekannte „Schildkröte“, präsentieren ihre Ausrüstung und demonstrieren ihr Können mit Schwert und Lanze. Mit der Legio XV Primigenia haben Besucher die Möglichkeit militärische Übungen zu erproben. Die Legio I Italica bieten ihren beliebten Trainingskurs für kleine Legionäre. „Schon zum vierten Mal können wir wieder waschechte Italiener hier in Kalkriese begrüßen. Aus Rom und anderen Regionen Italiens macht sich die 45 Mann starke Truppe zu Pfingsten über den Brenner auf den Weg nach Kalkriese“, freut sich Rottmann. „Jedes Mal ein neues Erlebnis, jedes Mal spüren wir die geheimnisvolle Atmosphäre die diesen Ort erfüllt“, so Marco Zanchini von der Legio I Italica. Auch die flinken Germanen präsentieren sich und zeigen Bewaffnung und Kampftechniken. Mit dem Bogen können Jung und Alt ihre Treffsicherheit testen oder den germanischen Stammeskriegern am Lagerfeuer über die Schulter schauen.

In den vielen Zelten entsteht ein lebendiges Bild vom Leben und Alltag der Römer und Germanen. Händler und Handwerker öffnen auf dem Marktplatz die Tore und erlauben einen Blick in die Vergangenheit. Der germanische Schmied zeigt in seiner nach archäologischen Funden rekonstruierten Werkstatt die Handwerkskunst. Eine Modenschau präsentiert die
Kleider- und Frisurentrends der Germanen. Und bei einem Keramik-Feldbrand entsteht Töpferware, wie sie auch bei den Ausgrabungen in Kalkriese immer wieder zutage gefördert wird. Bei einem Rundgang durch das Römerlager erfahren Besucher interessante Details über die Landvermessung, Religion, Medizin und Schreibkunst im alten Rom. In der Taberna locken antike Köstlichkeiten zum Probieren, während nebenan die Würfel fallen. Prächtiger Schmuck, feine Webwaren, gewürzter Wein – in Kalkriese wird die bunte Kultur der Antike authentisch nacherlebbar. Zusätzlich zum kurzweiligen Programm in den Lagern laden die Mitmachaktionen und Kinderprogramme der Museumspädagogik ein zum Erkunden und Kennenlernen. Auch die Ausstellung zur Varusschlacht ist den ganzen Tag für Besucher geöffnet.

Waghalsige Manöver der römischen und germanischen Reiterei und die beeindruckende Durchschlagskraft der römischen Artillerie werden im Museumspark gezeigt und machen die Geschichte lebendig. Zweimal täglich erobern die hochtrainierten Berufskämpfer – die Gladiatoren – die Arena. „Mit der Gladiatorenschule aus Trier, die als deutsche Zweigstelle des italienischen Institutes Ars Dimicandi in Mailand eröffnet wurde, bieten wir unseren Besuchern eine ganz besondere Attraktion. Bei den moderierten Vorführungen erleben die Besucher beispielhaft wie sich antike Gladiatorenkämpfe abgespielt haben und bekommen darüber hinaus Informationen zum Hintergrund und zur Bedeutung der Gladiatoren im alten Rom.“, erklärt Dr. Joseph Rottmann. Bei den historisch nachgestellten Kämpfen der einzelnen Gattungen erhalten die Besucher einmalige Einblicke in die Riten und Regeln der Gladiatur. Auf dem Turnierplatz treffen die Kampfpaare aufeinander: Der wendige Netzmann versucht seinen schwerfälligen Verfolger zu bezwingen, der kampfeslustige Herausforderer, mit dem passenden Namen Provocator, ringt gegen seinesgleichen und auch
der „Gallier“ begegnet seinem Rivalen mit der gleichen Ausrüstung. Zusätzlich bietet sich in der Gladiatorenschule im Landschaftsschnitt des Parks die Gelegenheit Netz-, Schwert- und Koordinationsübungen zu trainieren.

Weitere Informationen auf der Homepage des
Museums unter www.kalkriese-varusschlacht.de.
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