Jugendfahrräder: Nur eins von fünf getesteten Modellen ist gut unterwegs!27.05.2011 01:20 Leipzig - Für Kinder und Jugendliche bedeutet ein eigenes Fahrrad einen wichtiges Stück Unabhängigkeit. Sie können damit den Schulweg und die Strecken zu Freunden oder dem Sportplatz allein zurücklegen. Dass aber nicht jedes Zweirad ihrem Nachwuchs eine optimale Ausstattung bietet, zeigt ein aktueller Test von fünf Modellen.
Ginge es nach Ihrem Kind, wäre das wichtigste Entscheidungskriterium beim Fahrradkauf wohl das Design des Vehikels. Eltern wissen jedoch, dass Stabilität, Sicherheit und Ausrüstung der Räder von noch wesentlich größerer Wichtigkeit sind und im Ernstfall schwerwiegende Verletzungen verhindern können. Laut Gesetzgeber muss ein verkehrstüchtiges Fahrrad über verschiedene Ausstattungsmerkmale verfügen. Zu ihnen gehören zum Beispiel mindestens zwei voneinander unabhängig funktionierende Bremssysteme, eine hörbare Klingel und ein mit "Z" gekennzeichneter Großflächenrückstrahler. Allerdings scheinen diese Regularien nicht jedem Hersteller bekannt zu sein, wie die Zeitschrift HAUS & GARTEN TEST in einem aktuellen Vergleichstest von fünf Jugendfahrrädern feststellte. So fehlte der für die Sichtbarkeit bei Dunkelheit wichtige Rückstrahler bei einem Modell. Insgesamt schnitt nur der Testsieger mit einer guten Gesamtnote ab.
Auf dem Rollenprüfstand des Testlabors mussten die fünf Räder ihre Belastbarkeit im Dauertest unter Beweis stellen, außerdem wurde auch die Bremswirkung auf nassem und trockenem Straßenbelag geprüft. Alle Modelle bestanden den Belastungstest, zeigten aber unterschiedliche Leistungen beim Bremsen. Nur zwei erreichten eine gute Note bei Nässe, auch unter trockenen Bedingungen wurden weniger als die Hälfte der getesteten Fahrräder in der Bremswirkung mit "Gut" beurteilt. Im Fahrverhalten und -komfort kamen die meisten Räder ebenfalls nicht über eine befriedigende Wertung hinaus.
Einzig am Testsiegermodell mindern Abdeckungen über vorstehenden Teilen und Schrauben des Gepäckträgers die Verletzungsgefahr. Die übrigen Testmuster enthielten teilweise nicht abgerundete Schraubenköpfe oder waren an den Lenkern mit sogenannten Hörnchen ausgestattet. Experten kritisieren diese an Fahrrädern für Kinder und Jugendliche, da sie sich bei Stürzen in den Körper bohren können. Positiv fiel den Prüfingenieuren dagegen die häufige Verwendung von Reifenreflektoren auf. Diese sind noch nicht gesetzlich vorgeschrieben, werden aber aufgrund ihrer besseren Sichtbarkeit gegenüber den herkömmlichen Speichenreflektoren dringend empfohlen. Vier von fünf Rädern im Test waren bereits mit Reifenreflektoren ausgestattet.
Alle Testergebnisse und wertvolle Tipps verrät die aktuelle Ausgabe der HAUS & GARTEN TEST 03/2011, die am Kiosk erhältlich ist.
Quelle: Auerbach Verlag und Infodienste GmbH
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