Stadt Bottrop Mit dem Rad zur Arbeit oder ins Konzert10.08.2009 16:35 Bund fördert nach erfolgreicher Bewerbung neues regionales Verleihsystem "MetroRad Ruhr"
Mit Fahrrad, Bus und Bahn schnell und umweltfreundlich in der Metropole Ruhr unterwegs. Mit diesem Ziel haben sich zehn Ruhrgebietsstädte, der Regionalverband Ruhr und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr unter Federführung der Stadt Dortmund erfolgreich an einem bundesweiten Wettbewerb für innovative Fahrradverleihsysteme beteiligt.
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat heute (10. August) in Berlin die Preisträger ausgezeichnet. Die Metropole Ruhr setzte sich mit sieben weiteren Bewerbern durch. Bis zum Jahr 2012 wird das Bundesverkehrsministerium nun den Aufbau des Mietradsystems "MetroRad Ruhr" auch in Bottrop fördern. Mit welcher Summe, blieb in Berlin noch offen. Zur Verfügung stehen 12,7 Millionen Euro; die Arbeitsgemeinschaft aus der Metropole Ruhr hatte 2,3 Millionen Euro beantragt. 44 Wettbewerbsbeiträge waren insgesamt eingegangen.
Die erfolgreiche Bewerbung der Arbeitsgemeinschaft aus der Metropole Ruhr basiert auf der Idee, dass künftig der letzte Kilometer von der Haltestelle bis zum Büro oder vom Bahnhof bis zum Kulturevent mit einem Leihfahrrad zurückgelegt werden kann. Dafür sollen an markanten Punkten wie Bahnhöfen, Museen oder Standorten der "Route der Industriekultur" Leihstationen eingerichtet werden. Kennzeichnen sollen das neue System die vereinfachte Ausleihe, die Registrierung und Rückgabe der Leihräder und die Entwicklung eines Internetinformations- und Reservierungssystems. Zudem können alle VRR-Kunden die Leihräder auf kurzen Strecken ohne zusätzliche Kosten nutzen.
Das öffentliche und innovative Mietradsystem "MetroRad Ruhr" soll in drei Stufen ausgebaut werden:
- Das Kulturhauptstadt-Jahr 2010 ist der radtouristische Einstieg ins Projekt. Für die erste Stufe sollen rund 1.500 Fahrräder an zentralen und touristisch interessanten Punkten der Metropole Ruhr zur Verfügung stehen.
- Im Jahr 2011 (Stufe zwei) wird das öffentliche Leihradsystem dann verstärkt auf den Alltags- und Pendlerverkehr ausgerichtet. Die Anzahl an Leihrädern wird auf rund 2.500 erhöht.
- Die dritte Stufe im Jahr 2012 setzt diese Strategie fort, so dass bis Ende 2012 rund 3.000 Räder an verschiedenen Stationen in der ganzen Metropole Ruhr ausgeliehen werden können.
"Das Projekt MetroRad Ruhr ist mit seinem flächenhaften Ansatz einmalig in Deutschland und wird uns helfen, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu touristischen Großereignissen wie der Kulturhauptstadt 2010 aber auch im Alltagsverkehr künftig noch stärker zu verankern," sagte Dortmunds Stadtdirektor Ullrich Sierau stellvertretend für seine Kollegen in einer ersten Reaktion auf die Berliner Entscheidung. Für Bottrops verantwortlichen Dezernenten, Bernd Tischler, ist die erfolgreiche Initiative ein "guter Beitrag und eine sinnvolle Ergänzung für das Radverkehrskonzept in Bottrop". Er freue sich außerdem darüber, dass Bottrop schon in der ersten Stufe der Realisierung im Jahr 2010 mit von der Partie sei.
Dr. Thomas Rommelspacher, stellvertretender Regionaldirektor beim RVR, meint zum erfolgreichen Wettbewerbsbeitrag: "Das ermöglicht es uns, das Radfahren im Ruhrgebiet noch beliebter zu machen. Wir wollen in den nächsten drei Jahren die hohe Qualität des Freizeitradelns in das alltägliche Radfahren überführen, damit es künftig auch Spaß macht, mit dem Rad zur Arbeit, zum Konzert oder zum Einkaufen zu fahren." Auch VRR-Vorstand Martin Husmann begrüßt innovative Vernetzungen von Nahverkehr und Rad mit dem Ziel, eine komfortable Nutzung für die Kunden zu ermöglichen: "Die intermodale Vernetzung von Verkehrsträgern wird in Zukunft immer weiter an Bedeutung gewinnen. Das Rad passt als umweltfreundliche Alternative ideal zu Bus und Bahn."
Zu der Arbeitsgemeinschaft "MetroRad Ruhr" gehören neben Dortmund und Bottrop der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, der Regionalverband Ruhr und die Städte Bochum, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen sowie die Paritätische Initiative für Arbeit e. V. (PIA) in Mülheim und das Fahrradverleihsystem "nextbike". Bis Ende 2012 können weitere Ruhrgebiets-Städte der Arbeitsgemeinschaft beitreten. |