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Bremen zelebriert traditionelle Eiswette am 6. Januar 2008
Wetten, dass ... „de Weser geiht“!?

14.11.2007 18:09
Zugegeben, die Weser ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr wirklich zugefroren. Und dennoch ziehen jedes Jahr zum Tag der Heiligen Drei Könige Schlag zwölf Uhr etwa fünfzehn ehrwürdig schwarz gekleidete Herren freundlich ihre Zylinder lüpfend zur Begrüßung der umstehenden hunderten Zuschauer, den Deich am Rande der Bremer Altstadt hinunter, um unmittelbar am Ufer der Weser eine überaus wichtige Handlung vorzunehmen – die Eisprobe. Sie werden vom Zeremonienmeister erwartet, der bereits eine gute alte Dezimalwaage hat aufstellen lassen, und sie erwarten ihrerseits – na klar: Die Heiligen Drei Könige. Diese erscheinen auch in all ihrer Pracht, und zumeist verspätet kommt dann auch ein Schneiderlein von genau 99 Pfund ...

Seit 1830 suchen die Herren die Antwort auf die Frage, ob die Weser „steiht" oder ob sie „geiht": Sie steiht, wenn ein 99-pfündiger Schneider mit einem heißen Bügeleisen in der Hand trockenen Fußes auf die andere Seite des Flusses laufen kann. Zuvor aber hatte sich das Schneiderlein mit aufmüpfigen Reden so ziemlich alle Vorjahres-Possen in Politik, Kultur und sonstigem Zusammenleben aufgespießt. Heute vertraut er allerdings auf das am Ufer wartende Tochterboot eines in der Wesermitte liegenden Seenotrettungskreuzers der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Dieser ist der Eiswettschneider lieb und teuer, ist doch die während des anschließenden Eiswett-Stiftungsfests (nur für geladene Herren) gesammelte Spende die größte jährliche Einzelspende, welche die ausschließlich aus Spendengeldern finanzierte Seenot-Rettungsgesellschaft erhält. Mehr als 150.000 Euro kommen so jährlich zusammen.

Für alle, die das traditionelle Bremer Fest einmal hautnah erleben möchten, gibt es weitere Informationen von der Bremer Touristik-Zentrale unter www.bremen-tourismus.de