11.01.2013 12:06Auf dieses Weihnachtsgeschenk hat sich der Erlebnis-Zoo Hannover fast zwei Jahre lang gefreut und pünktlich am 24. Dezember 2012 – am Heiligabend – um 0:17 Uhr plumpste es ins Stroh: ein quicklebendiges, weibliches Elefantenbaby!
Bild: Elefantenbaby spielt im Sand
© Zoo Hannover GmbH
Nach genau 635 Tagen Tragzeit hat Elefantenkuh Farina (9) ihr zweites Baby zur Welt gebracht und damit den Reigen der nächsten Rüsselrasselbanden-Generation eröffnet: In den nächsten 15 Monaten werden weitere vier Elefantengeburten erwartet.
Das erste Mitglied des neuen Minifanten-Quintetts ist ein prächtiges Mädchen,
87 cm groß, 93 Kilo schwer und ein echter Herzensbrecher.
Seit Anfang Dezember hatten jeweils zwei Tierpfleger Nachtwache bei der werdenden Mutter gehalten. Der errechnete Geburtstermin war der 19.12.2012. Und trotz der Tatsache, dass der Progesteron-Wert im Blut der Mutter kaum noch nachweisbar war, ließ sich Farina noch ein paar Tage Zeit. (Ja, wenn‘s denn gut werden soll…)
Die Geburt selbst ging dann umso schneller – und verlief völlig komplikationslos.
Nach etwa einer Stunde erblickte das kleine graue Weihnachtswunder das Licht des Dschungelpalastes, und die Tierpfleger registrierten zufrieden: Vier Beine, vier Füße, zwei große Ohren, ein langer Schwanz und ein winziger Rüssel – es ist alles dran am Mini-Elefanten.
Wie in freier Wildbahn wurde Farina bei der Geburt von Elefanten-Ammen betreut. Ihre Mutter Khaing Hnin Hnin (30), eine erfahrene Elefantenkuh, und ihre Halbschwester Soraya (2) beruhigten die niederkommende Kuh und nahmen das Neugeborene in ihre Obhut. Die große Gefahr bei einer Elefantengeburt geht nämlich von der frischgebackenen Mutter aus: Es kommt vor, dass sie während der schmerzhaften Geburt auf ihr Neugeborenes tritt oder es gar attackiert. Die Ammen beschützen das Kleine daher vor seiner Mutter, bis sie sich beruhigt hat und begreift, was gerade passiert ist. Diese Betreuung kann für das Neugeborene also lebenswichtig sein.
Diese Sorge war allerdings unbegründet. Farina berüsselte ihre Kleine immer wieder zärtlich und wartete geduldig, bis sie endlich den Weg zum Gesäuge gefunden hatte. Als das Baby erstmals friedlich trank, fiel auch die letzte Anspannung von den Zootierpflegern und Tierärztinnen ab. Alles ist gut gegangen, Mutter und Kind sind wohlauf.
Die ersten drei Tage blieben Farina und ihr Baby noch im Stall, um sich auszuruhen und aneinander zu gewöhnen. „Jetzt sind wir gespannt, wie der Rest der Elefantenfamilie auf das Neugeborene reagiert“, freut sich Zoodirektor Frank Werner.
Wann immer es die Wetterlage zulässt, werden Mutter und Kind kurze Ausflüge in den Dschungelpalast machen.