07.11.2012 14:41Jeder Schmetterling hat seine Zeit im Jahreslauf. Meist bereits im März zeigen sich die als Imago überwinternden Arten wie Zitronenfalter oder Tagpfauenaugen. Im April schließen sich in erster Generation die Aurorafalter an. Schwalbenschwänze und Landkärtchen läuten ab Mai den Sommer ein, im Juni folgt der Schachbrettfalter. Die meisten Schmetterlingsarten sind im Hochsommer zu beobachten.
Bild: Schachbrettfalter
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Überwinterung
Einheimische Tag- und Nachtfalter überwintern, und zwar auf ganz unterschiedlichste Art und Weise. Die Tiere, die im Frühling als erstes im Flug beobachtet werden können, überwintern als sogenannte Vollinsekten an dunklen, kühleren Orten wie dem Dachboden, in Kellern, Gartenhäusern, in Mauernischen oder zwischen Holzbohlen. Hierzu zählen der Zitronenfalter, das Tagpfauenauge, der C-Falter, der Trauermantel oder der Kleine Fuchs. Sie sind winterhart, können also komplett einfrieren, ohne dabei zu sterben - der Organismus wird zurückgefahren, um dadurch keinerlei Energie zu verschwenden.
Dukaten- und Zipfelfalter sowie der Argusbläuling sind Beispiele für Schmetterlinge, die als Ei überwintern. Raupen, die man im Frühjahr schlüpfen sieht, stammen aus Eiern, die im Vorjahr abgelegt wurden. Als Raupe überwintern ebenfalls verschiedene Arten. Die schwarzen Raupen des Apollofalters z. B. überleben die kalte Jahreszeit und entwickeln sich erst im Frühjahr weiter, bis die erste Generation der Falter im Mai zu fliegen beginnt. Auch Schillerfalter- und Schachbrettraupen überwintern an geeigneten Stellen, wo sie sich zum Schutz vor futtersuchenden Fressfeinden tarnen können. Raupen der Kohlweißlinge und Aurorafalter puppen sich kurz vor Wintereinbruch ein und auch europäische Schwalbenschwänze überwintern als braune oder grüne Puppe. Sie versammeln sich nach dem Schlüpfen im Frühjahr auf Hügeln, um auf Weibchen zur Paarung zu warten.
Schmetterlingswanderung
Zum Überwintern wandern auch einige Arten wie Zugvögel in wärmere Regionen, wobei sie ihr Ziel dabei fest im Auge haben und sich an Licht, Wind sowie Schwerkraft orientieren. Zu den bekanntesten einheimischen Wanderfaltern gehören Admiral und Postillion, aber auch Nachtfalter wie das Taubenschwänzchen, der Totenkopf- oder Windenschwärmer. Im Herbst wandern aber auch Millionen von Distel- und Heufaltern nach Süden und kehren erst im Frühsommer in nächster Generation zurück. Sie überwintern neben Südeuropa auch in Nordafrika und können somit dabei sogar Ozeane überqueren; schon Kolumbus beobachtete Schmetterlingsschwärme auf seinem Weg nach Amerika.
Monarchfalter
Der nordamerikanische Monarchfalter (lat. Danaus plexippus) ist das wohl bekannteste Beispiel für einen Wanderfalter. Es gibt zwei wandernde Populationen, wobei die südliche im Winter ins sonnig warme Kalifornien fliegt, die östliche hingegen Tausende von Kilometern in die Berge von Mexiko. Im Frühherbst brechen die Schmetterlinge in Schwärmen von Kanada Richtung Süden auf und fliegen mit Hilfe des Windes und warmer Aufwinde auf bis zu 7000 Metern Höhe. Im Oktober erreichen Sie Texas, im Spätherbst haben Sie ihr Ziel, Mexiko, erreicht, um dort zu überwintern. Stellen Sie sich vor, im Frühjahr dort zu sein und auf einen Schwarm von nahezu 40 Millionen Monarchfaltern zu treffen, die aus Kanada hierher gekommen sind. Im April erreichen Sie den Rio Grande und überqueren die Grenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Hier suchen die Weibchen nach Wolfsmilchgewächsen, um die ersten ihrer rund 400 Eiern zu legen und sich nach und nach Richtung Norden zu bewegen. Anfang Mai sind sie im Südwesten Texas angelangt, wo die Reise der ersten Tiere mit dem natürlichen Tod endet und die nächste Generation die Wanderung zurück fortführt. Die ausgeprägte Wanderung der Monarchfalter zählt zu den unvorstellbarsten Phänomenen in der Welt dieser zweitartenreichsten Insektengruppe, der Schmetterlinge.
Exotische Schmetterlinge versüßen den Winter
Das idea DschungelParadies Neuenmarkt im oberfränkischen Landkreis Kulmbach ist eine der wenigen europäischen Anlagen dieser Art, die auch im Winter geöffnet hat und somit ganzjährig exotische Schmetterlinge beherbergt. In der über 3000 Kubikmeter großen Halle leben in einem dicht bepflanzten Dschungel neben den freifliegende Schmetterlingen aus den tropischen Gebieten unserer Erde auch weitere interessante Tiere wie chinesische Zwergwachteln, Nymphensittiche, Kanarienvögel, japanische Koi, asiatische Tupajas, afrikanische Riesenschnecken, ein Grüner Leguan, eine Weißbüscheläffchenfamilie und einiges mehr. Ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie.
Quelle: idea DschungelParadies Neuenmarkt