13.07.2012 13:15Konzerte, Lesungen und Vorträge informieren über die historischen Altstädte
Bild: St-Georgen-Kirche in der Unesco-Welterbestadt Wismar (Foto: TMV/Grundner)
Die „Historischen Altstädte Stralsund und Wismar“ feiern gemeinsam den 10. Jahrestag der Aufnahme in die Unesco-Welterbeliste. Beide Städte, die seit 2002 zum Unesco-Welterbe gehören, repräsentieren idealtypisch entwickelte Stadtanlagen aus der Blütezeit der Hanse im 14. Jahrhundert. Die Hansestädte haben ihre mittelalterliche Grundrissstruktur mit Straßennetz, Gefüge von Straßen- und Platzräumen, Quartieren und Parzellen bis heute nahezu unverändert bewahrt. Als Mitglieder im so genannten „Wendischen Quartier“, dem wirtschaftlichen und politischen Zentrum der Hanse, hatten Stralsund und Wismar darüber hinaus maßgeblich Anteil am Austausch kultureller Errungenschaften, technischen Wissens und weltanschaulicher Ideen im gesamten Nord- und Ostseeraum.
Das Tourismusjahr 2012 steht in Wismar und in Stralsund im Zeichen des 10jährigen Welterbe-Jubiläums mit einer Vielzahl von kulturellen Angeboten und Veranstaltungen. Besucher beider Städte können sich von April bis Oktober auf eine abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe freuen. Backsteingotik, Meereswelten und Meer bieten eindrucksvolle Kulissen für Konzerte, Lesungen, Vorträge, Ausstellungen oder Tagungen.
Gäste, die die Hansestadt Stralsund entdecken möchten, haben von April-Oktober bei öffentlichen Stadtführungen dazu Gelegenheit, die täglich um 11.00 Uhr (April bis Oktober) und 14.00 Uhr (Mai bis Oktober) an der Tourismuszentrale am Alten Markt beginnen. Von Mai bis Oktober erwarten sie darüber hinaus jeden Dienstag und Freitag um 21.00 Uhr Führungen mit dem Stralsunder Nachtwächter. Vom 19. bis 22. Juli lädt Stralsund zu den Wallensteintagen, einem großen Volksfest mit Schlachtengetümmel und Umzügen in die Altstadt ein.
In Wismar werden sonntags von April bis Oktober 2012 kostenlose Stadtführungen zum Thema Welterbe angeboten. Dabei entdecken Gäste unter anderem die St.-Georgen-Kirche im Herzen der Unesco-Welterbestadt Wismar, die nach 20 Jahren Wiederaufbau in neuem Glanz erstrahlt. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges hatte sie durch zwei Bomben großen Schaden erlitten und war zwischen 1945 und 1990 dem weiteren Verfall preisgegeben. Von 1990 bis 2010 wurde die Kirche mit Mitteln der Stiftung als deren erstes Förderprojekt in den neuen Bundesländern und zahlreicher Sponsoren saniert. Der Aufbau ist damit das umfangreichste denkmalpflegerische Projekt in Mecklenburg-Vorpommern. Die Kosten belaufen sich auf etwa 40 Millionen Euro.
St. Georgen entstand in der Zeit zwischen 1260 und 1270 als dreischiffige Hallenkirche mit fünf Jochen und einem einschiffigen Chor aus zwei Jochen und wurde in den darauf folgenden Jahrhunderten mehrfach umgebaut. Für die Sanierung erlernten Maurer alte Handwerkstechniken, um beispielsweise die mittelalterlichen Gewölbedecke wieder herzustellen. Nach dem vollendeten Wiederaufbau der Kirche werden bis Mitte des Jahrzehnts auch die Arbeiten im Innenraum von St. Georgen abgeschlossen sein.
Weitere Informationen: www.wismar.de, www.stralsundtourismus.de, www.wismar-stralsund.de
Um eine Aufnahme in die Unesco-Welterbeliste bewerben sich derzeit das Doberaner Münster, das als einzige hochmittelalterliche Klosterkirche Europas die Möglichkeit bietet, eine komplexe Kirchenausstattung in ihrer Gesamtheit zu erfahren, sowie das Schweriner Residenzensemble, zu dem unter anderem das Schweriner Schloss mit seiner über 1000jährigen Geschichte gehört. Zusammen mit den benachbarten historischen Bauten und Gartenanlagen ist es ein herausragendes, kaum verändertes Ensemble mit besonderer Prägung durch den Historismus des 19. Jahrhunderts. www.muenster-doberan.de, www.schwerin.de