Passend: Urlaub in Güstrow (Deutschland)

Mehr als grüner Hering und Sauerfleisch
Gastronomische Initiative „So schmeckt Mecklenburg-Vorpommern“ gegründet

01.06.2012 12:10
- Gemeinsame Aktivitäten sollen das Bundesland auf Augenhöhe mit etablierten Genussregionen Deutschlands bringen

- Güstrower Schlossquell ist erster Förderer

Das kulinarische Potenzial Mecklenburg-Vorpommerns zum Leben zu erwecken und eine ausgezeichnete Gastronomiekultur zu fördern, diese Aufgabe hat sich jetzt die neue Initiative „So schmeckt Mecklenburg-Vorpommern“ auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam mit ausgewählten guten Restaurants der Region möchte die kulinarische Vereinigung das Bundesland deutschlandweit als anerkannte Genussregion etablieren. Die offizielle Vorstellung mit Informationen zu Hintergründen, Zielen und Maßnahmen erfolgte am 31. Mai im Rahmen eines Pressempfangs in der „Strandhalle Binz“ auf Rügen. Das Restaurant erhielt als erster Betrieb das Gütesiegel „So schmeckt Mecklenburg-Vorpommern“.

Koch und Hausherr Toni Münsterteicher nahm das ovale Siegel von Maik Ramforth-Wüllner, 1. Vorsitzender von „So schmeckt Mecklenburg-Vorpommern“ e.V. und Geschäftsführer Güstrower Schlossquell, entgegen. Der Mineralbrunnen gab den Anstoß zur Gründung der Initiative und unterstützt diese außerdem als erster Förderer. „Da wir jeden Tag intensiven Kontakt zur hiesigen Gastronomie pflegen und fest verwurzelt sind in der Region, passt die Unterstützung eines solchen Projektes sehr gut zu uns“, sagte Maik Ramforth-Wüllner, der ebenfalls die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Wüllner inne hat, zu der neben Güstrower Schlossquell u. a. die Marke Carolinen im westfälischen Bielefeld gehört. Dort fördert diese bereits seit vielen Jahren die Initiative „Westfälisch genießen“, die sich für die regionale Küche Westfalens stark macht. Die erfolgreiche Entwicklung dieses Projektes war zusätzliche Inspiration zur Gründung der neuen Initiative. Schließlich biete das kulinarische Image Mecklenburg-Vorpommerns derzeit noch viel Spielraum nach oben, so Ramforth-Wüllner. Denn abseits seiner Landesgrenzen ist das am dünnsten besiedelte Bundesland Deutschlands vor allem bei Strandurlaubern und für seine Seen und Schlösser bekannt. Kulinarisch gesehen hat sich „Meck Pomm“ bisher nicht wirklich einen Namen gemacht. „Das Volk lebt meist von Kartoffeln, dürrem Obst, von Weißkraut, Rüben und Pferdebohnen …“, kommentierte der Schriftsteller und Satiriker Karl Julius Weber im 18. Jahrhundert die Essgewohnheiten der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Für heutige Verhältnisse sicher etwas überspitzt. Als sehr bodenständig deftig gilt die mecklenburg-vorpommernsche Küche aber immer noch. Kartoffeln, die sogenannten „Tüften“, und Süßsaures findet man hier häufig auf dem Speisenplan, durch die Nähe zum Meer spielt vor allem Fisch eine Rolle.

Der Verein „So schmeckt Mecklenburg-Vorpommern“ e.V. will das Bundesland jetzt vor allem über die Landesgrenzen hinaus als Gourmetregion etablieren und so zusätzliche Gäste aus ganz Deutschland ansprechen. Menschen, für die gutes Essen und kreative Regionalküche wichtige Entscheidungsgeber bei der Wahl ihres Urlaubszieles sind. „Auch das Einfache hat natürlich seinen Reiz. Wir möchten aber zeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern kulinarisch noch viel mehr zu bieten hat als Kloppschinken, Buttermilchkartoffeln, Spickaal & Co. und erst recht keine Fast-Food-Region ist“, sagte Friedrich Wilhelm Krüger, Geschäftsführer von „So schmeckt Mecklenburg-Vorpommern“. „Es gibt hier so viele gute Köche, die Ideen haben und Spaß am Experimentieren. Dabei geht es uns nicht darum, Wurzeln zu verleugnen, sondern vielmehr, Altbewährtes und neue Erkenntnisse harmonisch zusammenzubringen. Traditionelle Rezepte so umzuwandeln und weiterzuentwickeln, dass sie auch den Anforderungen anspruchsvoller Feinschmecker an eine moderne, gehobene Küche gerecht werden.“

Geschehen soll dies gemeinsam mit engagierten Köchen der guten kreativen Gastronomie. Mit Restaurants, die sich die Pflege und kreative Weiterentwicklung der regionalen Küche auf die Fahnen geschrieben haben – und dies künftig mit dem Siegel „So schmeckt Mecklenburg-Vorpommern“ nach außen demonstrieren können. Von den Teilnehmern erwartet der Verein jedoch mehr, als das ovale Schild neben die Tür zu hängen. Regelmäßige gemeinschaftliche Aktivitäten wie Showkoch-Aktionen zu jahreszeitlichen Themen, gemeinsame touristische Gourmetangebote, das Publizieren von Rezepten, Auftritte bei öffentlichen Anlässen in ganz Deutschland sowie Kooperationen mit Initiativen anderer Regionen und vieles mehr sollen künftig dazu beitragen, Mecklenburg-Vorpommern Schritt für Schritt zur anerkannten Genussregion zu machen.

Der Startschuss fiel jetzt auf Rügen, bei der ersten offiziellen Verleihung des Gütesiegels „So schmeckt Mecklenburg-Vorpommern“ an die „Strandhalle Binz“. Gespräche mit weiteren interessierten Häusern fanden bereits statt. Für die Zukunft sollen gute Restaurants und Köche aus allen Teilen des Bundeslandes hinzukommen.
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