27.02.2012 17:43Nicht jeder Ort, der an der See liegt, darf sich automatisch "Seebad" nennen. Um dieses Prädikat zu erhalten, müssen strenge Kriterien erfüllt werden. Dazu gehört nicht nur die Lage an der Küste. Weitere wichtige Faktoren sind die Luft- und Wasserqualität sowie die Infrastruktur am Ort. Hierauf weist die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Seebäder hin. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein für Thalasso - also für die heilsame Kraft des Meeres - zu stärken.
Um sich mit dem Titel "Seebad" schmücken zu können, darf die Ortsmitte nicht weiter als zwei Kilometer vom Strand entfernt liegen. Die Luftqualität muss die Erholung und Genesung der Reisenden unterstützen. Diese Eigenschaft wird in regelmäßigen Gutachten nachgewiesen. Das gleiche gilt für die Qualität des Badewassers. Auch hierfür müssen anerkannte Seebäder entsprechende Analysen vorlegen. Um sich Seebad nennen zu dürfen, ist es außerdem notwendig, dass mindestens ein Kurarzt am Ort niedergelassen ist. Und schließlich muss ein Seebad über eine touristische Infrastruktur und weitere Freizeitangebote, die zur Unterstützung der Erholung dienen, verfügen - wie zum Beispiel Strandpromenaden, Parks und Wanderwege. All dies ist Wellness in Form von Thalasso. Da die Anerkennung als Seebad Ländersache ist, bestehen zwar geringe Unterschiede zwischen Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, doch im Wesentlichen ähneln sich die Kriterien. Darüber, ob der Ort die Bezeichnung "Seebad" verdient, entscheidet das Fachministerium anhand eines Gutachtens, das ein unabhängiger Dritter anfertigt.
Noch strenger sind die Kriterien für die Vergabe des Titels "Seeheilbad". So müssen an diesen Destinationen auch ortsgebundene Heilmittel wie Meersalz oder Meeresschlick vorhanden sein. Und es werden generell noch höhere Anforderungen an das Klima sowie an Luft- und Wasserqualität gestellt als bei der Prädikatisierung als Seebad. Außerdem kann in einem Seeheilbad eine noch bessere touristische Infrastruktur erwartet werden. Hierzu zählen Veranstaltungszentren und spezialisierte Thalasso-Therapieeinrichtungen ebenso wie zum Beispiel Klimatherapiewege für gesunde Wanderungen. So können Urlauber in den Seeheilbädern von einer noch stärkeren therapeutischen Wirkung profitieren.
Für alle Seebäder und Seeheilbäder gilt:
Ihre positive Auswirkung auf den Organismus ist unbestritten. Thalasso-Therapien nutzen die heilende und wohltuende Wirkung des Meeres in Form von Inhalationen, Trinkkuren, Massagen oder Peelings. Doch auch Urlauber, die keine Anwendungen buchen, profitieren automatisch von der "Apotheke des Meeres". "Jeder, der bei uns Urlaub macht, kommt automatisch in den Genuss einer Thalasso-Therapie. Dazu reicht es schon, sich bei einem schönen Strandspaziergang am Meer zu bewegen und dabei die frische Seeluft zu atmen", erklärt Peter Wettstein, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Seebäder und Kurdirektor auf Langeoog. "Dass das Klima in den deutschen Seebädern medizinisch wirksam ist, ist wissenschaftlich erwiesen und seit Jahrhunderten erprobt."
Traumziel für Allergiker
Im Frühjahr zieht es vor allem Allergiker an die deutschen Küsten. Hier können sie aufatmen, denn die Luft ist besonders rein und enthält fast keine Pollen - das gilt für die Nordsee sogar noch mehr als für die Ostsee. Andererseits sind auch die Reizeinwirkungen an der Nordsee intensiver - hervorgerufen durch Windstärke, Wellengang und den Salzgehalt von Wasser und Luft, sodass reizempfindliche Menschen an der Ostsee besser aufgehoben sind.
Doch Aufenthalte in den deutschen Seebädern können noch mehr:
Sie regen den Stoffwechsel an und steigern die körperliche Abwehrkraft. Spezielle Kuren helfen beim Abnehmen, beim Stressabbau und sogar bei drohendem Burn-out. Einen Überblick über Reiseziele, Thalasso-Kuren und deren Wirkungen gibt die Seite www.thalasso-guide.de.
Bild: Verwendung mit Quellenangabe "Arbeitsgemeinschaft der deutschen Seebäder - www.thalasso-guide.de" honorarfrei.