Bremen – kriminell gut Unterwegs zu Mördern, Mimen und Mumien26.10.2011 12:57 Eine Giftmörderin, die mit Arsen 15 Menschen tötete, eine Mumie mit einer Kugel im Körper, eine Zeitung, deren Chefredakteur einem Briefbombenattentat zum Opfer fiel:
Bremen hat neben Welterbestätten, maritimen Traditionen und dem visionären Geist des Raumfahrtstandorts auch wahrhaft kriminelle Seiten. Gäste mit Sinn fürs Finstere können reale und fiktive Schrecknisse der Hansestadt bei verschiedensten Aktivitäten kennenlernen.
Zum Beispiel veranstalten die Bremer Touristik-Zentrale und andere Partner an ausgewählten Terminen thematische Stadtführungen. In „Das Gift der Gesche Gottfried“ folgen die Teilnehmer den Spuren der notorischen Giftmörderin und tauchen ein in das Bremen des 19. Jahrhunderts. „Bremens düstere Seiten“ führt die Gäste zum Schwarzen Loch von Bremen oder auch in eine enge Gefängniszelle in der alten Ostertorwache, in der schon die Gottfried auf ihre Hinrichtung wartete – die letzte übrigens in Bremen. Die Tour „Tatort Bremen: Von Totschlägern und Halsabschneidern“ begibt sich gar auf die Fährte krimineller Energien in 1200 Jahren Bremer Geschichte.
Abgesehen von geführten Ausflügen, manch schaurigen Schauplatz können Gäste gut auf eigene Faust erkunden. Den Bleikeller des Doms zum Beispiel – hier lagern Jahrhunderte alte Mumien. Für Krimifans lohnt ein Abstecher in die Stadtbücherei, die sinnigerweise im alten Polizeihaus von Bremen nicht weit weg vom Dom untergebracht ist. Hier ist Deutschland ursprünglich erste Krimibibliothek untergebracht, die Werke deutscher Autoren versammelt und über mehr als 4500 Bände verfügt. Im trutzigen Landgericht an der Domsheide wiederum verantworten sich Bremer Kriminelle vor ihren Richtern.
Für einen Mordsabend bietet sich ein Besuch im noch jungen bremer-kriminal-theater an, das erst seit Oktober 2011 eine feste Spielstätte hat. In der Friesenstraße im Bremer Szeneviertel Steintor bietet das Ensemble Krimikost von hochkomisch bis hochdramatisch. „Die 39 Stufen“ nach dem Hitchcock-Klassiker gleichen Titels zum Beispiel ist eine rasante Burleske, in der vier Schauspieler in mehr als hundert Rollen schlüpfen, um die Geschichte des vermeintlichen Mörders Richard Hannay zu erzählen. Erste Premiere am neuen Standort war „Sherlock Holmes & die Dame in Grün“, in der der Meisterdetektiv einen wahnsinnen Frauenmörder sucht. Huuh!
Eigener Spürsinn wiederum ist bei Krimi-Dinnershows im Ratskeller, im Hotel Strandlust in Bremen-Vegesack oder im Atlantic Hotel an der Galopprennbahn gefragt. Gestärkt durch ein leckeres Menü, kommen die Gäste sicher irgendwann dem Täter auf die Spur.
„Bremen Ahoi“
Viele kriminelle Aktivitäten können über die Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) gebucht werden. Sie hat zudem zahlreiche Pauschalangebote im Programm, um Bremen auch von seinen unblutigen Seiten kennenzulernen. Wie wäre es zum Beispiel mit „Bremen Ahoi“ für ein maritimes Stadterlebnis? Das Angebot umfasst eine Übernachtung mit Frühstück und eine Weser- und Hafenrundfahrt. Auch lernen Besucher die historische Innenstadt bei einer Stadtführung kennen und können sich an einem Tellergericht „Ebbe & Flut“ oder einer vegetarischen Alternative laben.
Weitere Infos unter: https://www.bremen.de/tourismus
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