Knödel – eine urige Spezialität wird zum neuen Lifestyle-Gericht25.05.2011 15:30 Feinschmecker mit Lust auf klassisch-raffinierte Genüsse und neue Geschmackserlebnisse zieht es verstärkt nach Oberösterreich und Niederbayern: in die Knödel-Hochburg Europas
Linz/Passau – In Deutschland und Österreich heißen sie Knödel, Klopse, Klöße. Die Italiener nennen sie Canederli und die Tschechen Knedlik. Im englischen Sprachraum heißen sie Dumplings und in China Dim Sum. Knödel in 1000-fach unterschiedlicher Form und Zusammensetzung begleiten die Menschen mindestens seit 3500 Jahren durch die Zeit und zählen zu den am weitest verbreiteten Lebensmitteln rund um den Globus. Die Knödelhochburg der Welt aber liegt im Herzen Europas: in der Region Oberösterreich und Niederbayern.
„Der Knödel ist ein Oberösterreicher“, sagen die Köche im westlichen Teil der Alpenrepublik – während sie mit ihren niederbayerischen Nachbarn und auch denen im nahen Böhmen um die Wette Knödel drehen. Die ganze Region im Herzen Europas ist stolz auf ihren Ruf als „Knödellandschaft“. Die Vielfalt des Angebots auf den Speisekarten in den Gasthäusern ist zur Touristenattraktion geworden und ein Magnet für Gourmets aus ganz Europa.
Vor allem in den Wirtshäusern Oberösterreichs sind Knödel in allen Variationen wahre Genuss-Ikonen. Ob Wildleberknödel, Erdäpfel- und Griesknöderl, Räucherforellenknödel, Linzer Seidenknödel, kleine überbackene Knödel mit exquisiter Füllung aus Grammeln, Haschee oder Speck. Blunzenknödel, überbackene Lammknödel oder Steirische Hochzeitsknödel: Dank exzellenter Vielfalt ist der Knödel in Bayern und Österreich selbst im Zeitalter von Hamburgern und Pommes frites auch bei jungen Genießern heute wieder ein echtes Lifestyle-Gericht.
Niederbayerns Knödel-Metropole ist die Stadt Deggendorf, seit dem 19. Jahrhundert Trägerin des Prädikats „Knödelstadt“ und einer ganz speziellen Knödelspezialität auf der Speisekarte in vielen Lokalen: Deggendorfer Knödel. Sie bestehend aus einer eingeweichten, mit Teig umhüllten Semmel, sind eine herrliche Beilage zu vielen deftigen Gerichten. Ganz speziell sind auch die böhmischen Knödel, die jenseits der bayerisch-tschechischen, bzw. österreichisch-tschechischen Grenze als Sattmacher bei keinem Schweinebraten fehlen dürfen. Sie werden aus Hefeteig gezaubert und vor dem Servieren in Scheiben geschnitten.
Jeden Tag wird in den Küchen der Region, in den zahllosen exzellenten Restaurants, in den urigen Gasthöfen zwischen Linz und Straubing, dem Mühlviertel und dem Bayerischen Wald ein neues Knödelgericht geboren: Knödel größer und kleiner, aus Mehl, Kartoffeln oder Gries, niederbayerische Reiberknödel oder Knödel nach Innviertler Art. Es gibt sie auch süß mit Zwetschgen, Marillen, Erdbeeren, Eis oder Nougat. Der Erfindungsgabe sind kaum Grenzen gesetzt. Deshalb wird es wohl auch in Zukunft niemand schaffen, dem Knödelland zwischen Voralpenland, Donau, dem Bayerischen und dem Böhmerwald seine Spitzenstellung als Knödelhochburg der Welt streitig zu machen.
|