diabetesDE-Chat zum Thema „Sicher in den Urlaub“ Gut geplant steht auch für Menschen mit Diabetes einer Fernreise nichts im Weg04.05.2011 10:49 Berlin – Der Sommer steht vor der Tür und damit auch die Urlaubssaison. Für viele Menschen mit Diabetes hatte das lange Zeit keine Bedeutung. Denn aus Angst, die Blutzuckerwerte könnten im Ausland entgleisen, verreisten sie erst gar nicht. Dabei steht gut geplant auch für Menschen mit Diabetes einer Fernreise nichts im Weg. Was Reisende im Ausland bedenken müssen und wie sich Hitze und Kälte auf Insulin auswirken, erklärt Birgit Adam im nächsten Experten-Chat am 12. Mai 2011. Sie ist Diabetesberaterin DDG (Deutsche Diabetes-Gesellschaft) in einer Diabetologischen Schwerpunktpraxis in Neustadt an der Weinstraße. Fragen können Interessierte ab sofort schicken.
Ob Strandurlaub in Südamerika, Klettern in den Rocky Mountains oder Dschungeltouren in Asien – eine exotische Fernreise muss für Diabetes-Patienten kein Traum bleiben. Zu extrem sollte das Klima am Urlaubsort jedoch nicht sein. Denn in den Tropen oder in der Wüste verschlechtert sich häufig die Toleranz für Glukose. Nach dem Essen kann es daher zu einem stärkeren Blutzuckeranstieg als gewohnt kommen. Insulin verliert bei hohen Temperaturen seine Wirksamkeit, Glukagon ist kürzer haltbar und Blutzuckerteststreifen reagieren empfindlich auch Sonnenstrahlen. Zudem verursachen Flug, Zeitverschiebung und eine neue Umgebung bei vielen Menschen Stress. Auch wenn dieser positiv empfunden wird, so steigert er das Blutzuckerniveau.
Solange Reisende sich diesen Veränderungen bewusst sind, können sie ihren Stoffwechsel anpassen. Sie erhöhen etwa die Zufuhr von Kohlenhydraten oder die Insulin- und Tablettenmenge. Stehen intensive Sportarten auf dem Programm, wie etwa Skifahren oder Bergsteigen, so reduziert sich die übliche Insulindosis um die Hälfte bis auf zwei Drittel. Um auf der sicheren Seite zu stehen, sollten Menschen mit Diabetes ihre Blutzuckerwerte häufiger als zuhause messen.
Des weiteren müssen Menschen mit Diabetes bedenken, dass Flughäfen die Sicherheit in den letzten Jahren deutlich intensiviert haben. Eine Bescheinigung zum Mitführen etwa von Spritzen, Pens, Ampullen und Insulin bei der Grenzkontrolle ist daher nötig. Was Menschen mit Diabetes darüber hinaus etwa in Sachen Klima, Ernährung und Gepäck bedenken müssen, um ohne Einschränkung ihre Urlaubsträume verwirklichen zu können, beantwortet am 12. Mai die Expertin Birgit Adam im diabetesDE-Chat. Eine Reise-Checkliste, eine Bescheinigung für Flugreisen sowie spezielle Reiseangebote für Menschen mit Diabetes finden diese zudem auch unter www.diabetesde.org/reisen: Im September und Oktober finden erstmals Reisen nach Mallorca und Andalusien statt, die von einer Diabetesberaterin (DDG) begleitet werden. Ein Tipp für Menschen mit Diabetes, die es besonders sicher mögen.
Der Diabetes-Chat steht allen Internet-Nutzern kostenfrei zur Verfügung. Die Protokolle der letzten Sprechstunden können Sie hier abrufen. Eine weitere wichtige Anlaufstelle ist das Diabetes Gesundheitstelefon. Unter der Nummer 0180 250 5205 (6 Cent/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Minute) stehen täglich 24 Stunden Experten bereit.
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