24.06.2011 12:30Auf Landunter freut Sie sich, die Freiheit hat es ihr angetan: Virginia Karau zog vor rund neun Jahren von Kassel auf die Hallig Langeness, die jüngste, größte und längste der Halligen im Nordfriesischen Wattenmeer. Sie ist auch bekannt als die Insel der Frauen, denn von rund 121 Bewohnern sind über die Hälfte davon weiblichen Geschlechts. Virginia Karau ist die erste Gastgeberin des bisher einzigen Vier-Sterne-Hotels auf einer Hallig: Anker´s Hörn.
Auf dem Foto: Virginia Karau mit ihren Töchtern ©Anker´s Hörn
Langeness, 24. Juni 2011. Natur, Ruhe, Gelassenheit und vor allem der Zusammenhalt der Inselbewohner macht das Leben auf der Hallig Langeness aus. Für Virginia Karau, gebürtige Kasselanerin, war es die Liebe zu ihrem Mann, die sie vor rund neun Jahren auf die größte der zehn Halligen inmitten des UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer verschlagen hat. „Ich kenne die Hallig schon von Kindesbeinen an. Meine Familie machte hier jedes Jahr Urlaub. Auch wenn meine Klassenkameraden das Urlaubsziel immer langweilig fanden, Langeness war immer ein Highlight“, erzählt die heutige Gastgeberin des einzigen Vier-Sterne-Hotels auf einer Hallig: des Anker´s Hörn im Meer.
Sie liebte die Hallig so sehr, dass sie hier in den Semesterferien jeden Sommer jobbte. 2002 war das Schlüsseljahr: Als sie im Gasthof Hilligenley, der ihrem jetzigen Schwiegervater gehörte, kellnerte, lernte sie ihren Malte kennen. In diesem Jahr kehrte Malte Karau zurück in seine Heimat. Zuvor war er als Koch in der Schweiz und in Israel unterwegs.
Die Entscheidung war schnell gefällt: Nach dem Diplom-Musiklehrer-Studium in Hamburg gab Sie ihren Studienplatz in Orchestermusik in Bremen auf und blieb einfach hier. Das neue Paar baute sich ein Haus und 2004 kam die erste Tochter Kaya zur Welt. Innerhalb der nächsten vier Jahre waren die Töchter Yorke und Mayke geboren. Virginia Karau vernachlässigte in der Zeit aber ihre Leidenschaft zur Musik nicht. Neben ihrer Aufgabe als Hallig-Organistin leitet die 34-jährige Mutter die musikalische Früherziehungsgruppe und die Akkordeon-Gruppe Basstölpel.
Jedoch widmet sie ihre größte Aufmerksamkeit – neben ihren Kindern – dem Anker´s Hörn im Meer auf der Mayenswarf, das sie und ihr Mann im Juli 2010 eröffneten. Im bisher einzigen Vier-Sterne-Hotel auf einer Hallig backt Virginia ihre Eigenkreationen für „Zuckersnuuten“, während der gelernte Koch, Malte Karau, unter anderem die Büroarbeit, den Gästetransfer erledigt und darauf bedacht ist, dass in der Küche regionale Speisen zubereitet werden. Virginias Spezialitäten sind die Friesen- sowie die Eierlikörtorte. Dazu verwendet sie gerne Eier von freilaufenden Hühnern aus der Nachbarschaft. Auch Britta Johannsen wohnt auf der Honkenswarft und bietet Eierlikör mit Eiern von freilaufenden Hühnern an, die dem Likör und der Torte die sattgelbe Farbe verleihen.
Richtiges Shoppen, wie damals in der Stadt, gibt es alle zwei bis drei Wochen. Dann reist Virginia Karau meist mit der Fähre, seltener mit der Lore, aufs Festland und kauft fürs Hotel und für ihre Kinder ein.