04.05.2011 14:32Am 2. und 3. Juli knistert, lodert und brennt es wieder auf den Bergen im Tannheimer Tal: Die Herz-Jesu-Feuer werden seit mehr als 215 Jahren in den Gemeinden der Tiroler Ferienregion gefeiert. Feuer in Form von flammenden Herzen, Tauben oder Kreuzen erinnern an die Zeit der Nöte, aber auch an siegreiche Momente während der napoleonischen Besatzung. Immer noch zieht der Brauch jedes Jahr aufs Neue viele Besucher an, die für einige Stunden das feurige Bergschauspiel in der nächtlichen Stille genießen.
Foto: Die Taube als Symbol des Friedens ist ein beliebtes Motiv beim Herz-Jesu-Feuer im Tannheimer Tal. Bildnachweis: Tannheimer Tal
Beliebt sind die Herz-Jesu-Feuer auch bei den vielen Einheimischen, die am ersten Juli-Wochenende voll gepackt die Berge des Tannheimer Tals erklimmen, um auf den Hängen und rund um die Gipfel mit Sägemehl befüllte Säckchen in sakralen Motiven anzuordnen. Kurz vor Einbruch der Dämmerung zünden sie diese dann zeitgleich an und verwandeln so die Berge des Tannheimer Tals für etwa zwei Stunden in ein großes Lichtermeer.
Gleich zwei Mal steht das „Tannheimer Tal in Flammen“: Am Samstag, den 2. Juli 2011 erleuchten die Bergketten rund um Nesselwängle und Haldensee sowie am Sonntag, den 3. Juli um Jungholz, Schattwald, Zöblen, Tannheim und Grän.
Übrigens: Die Bergfeuer haben in den Tiroler Alpen eine lange Tradition. In Kriegszeiten setzten die Menschen auf den Berggipfeln Feuersignale, um eine kriegerische Auseinandersetzung anzukündigen und davor zu warnen. So war es auch im Jahre 1796, als die französischen Truppen unter Napoleon I. Tirol bedrohten. In tiefer Not erbaten die Landstände den göttlichen Beistand: Sollten sie den Feind besiegen, sei dem Herzen Jesu die ewige Treue geschworen. Bis zum heutigen Tag hält die Tiroler Bevölkerung ihr Versprechen von damals, indem es alljährlich das Herz-Jesu-Feuer feiert.
Weitere Informationen gibt es unter www.tannheimertal.com.